Hochschulen Defizit von bis zu 15 Millionen Euro: Uni Jena will 100 Stellen einsparen
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13. Juli 2023, 20:25 Uhr
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Wegen gestiegener Kosten und hoher Energiepreise muss die Friedrich-Schiller-Universität in Jena bis zu 100 Stellen abbauen. Die Leiterin der Abteilung Hochschulkommunikation, Katja Bär, schätzt das Defizit derzeit auf zwölf bis 15 Millionen Euro. Deshalb hätten sich Universitätsleitung, Senat und Universitätsrat mit dem Land darauf geeinigt, 100 Vollzeitstellen in den nächsten fünf Jahren einzusparen.
Uni-Budget auf 80 Prozent des Vorjahres gekürzt
Nach Bärs Angaben sollen bis dahin freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden. Ausgenommen davon seien Promovierende, angehende Doktoranden sowie Mitarbeiter der Lehre. Ziel sei es, dass sich an der Qualität der Lehre und an der Kapazität der Studienplätze nichts ändert, sagte Bär.
Seit 1. Juli werden bereits nur noch in Ausnahmefällen befristete Stellen wieder besetzt - wenn sie die Lehre betreffen. Mit der Sperre Stellen wieder zu besetzen, könne die Universität rund zehn Millionen Euro einsparen. Gespart werden soll zudem auch bei den Sachkosten. Das Budget wurde deshalb um zwei Millionen Euro auf 80 Prozent des Vorjahres gekürzt. Zuerst hatte die "Ostthüringer Zeitung" über die Pläne berichtet.
Uni Erfurt auch mit Finanzproblemen
Auch die Universität Erfurt kämpft mit steigenden Kosten durch höhere Energie- und Baupreise, wie im Vorjahr bekannt geworden ist. Gegen geplante Einsparungen an der Qualität der Lehre protestierten daraufhin Studierende teilweise erfolgreich.
MDR (dha/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 13. Juli 2023 | 19:00 Uhr
kalliope am 14.07.2023
Die Argumentation ist absurd, denn wenn in der Verwaltung und Technik gekürzt wird, verschlechtert sich die Lehre automatisch, weil Lehrkräfte viele Verwaltungsaufgaben selbst erledigen müssen bzw. wenn die Technik (Räume, Medien, IT) nicht gewartet wird, die Seminare schlechter werden oder gar nicht stattfinden können...
Frau K. am 13.07.2023
Vielleicht könnten die Professoren mal auf eine Tariferhöhung verzichten. Die unteren GEhaltsgruppen, die sowieso oft nur befristet beschäftigt wurden, sind vergleichsweise schlecht bezahlt und bangen stets um ihre Existens.
martin am 13.07.2023
Und wie soll die Qualität von Forschung und Lehre aufrecht erhalten werden, wenn das technische Personal ausblutet? Oder wo soll gespart werden, wenn nicht in der Lehre?