Energiewende Thüringens erster klimaneutraler Plattenbau entsteht in Stadtroda
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14. April 2023, 11:00 Uhr
In Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis wird ein DDR-Plattenbau klimaneutral umgebaut. Dabei wird das Wasser von Spül- und Waschmaschinen sowie von Badewannen genutzt. Das Land fördert die Sanierung mit 2,4 Millionen Euro.
In Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis entsteht derzeit Thüringens erster klimaneutraler Plattenbau. Das Modellprojekt soll zeigen, wie DDR-Plattenbauten energieeffizient saniert werden können. Wie das Energieministerium mitteilte, ist der Umbau des Wohnblocks mit 144 Wohnungen fast fertig.
Bis zum Sommer soll das Haus in der August-Bebel-Straße 13 mit einer dezentralen Lüftungsanlage, verglasten Balkonen und Wärmerückgewinnung aus dem Brauchwasser von Spül- und Waschmaschine sowie von Badewanne ausgestattet werden. Der neuartige Wärmetauscher ist zugleich Kern des Projekts. Eine Fassadenbegrünung soll das Wohnhaus bei Hitze im Sommer kühlen und gleichzeitig als Restwasserfilter dienen. Von den geringeren Energiekosten sollen die Mieter profitieren.
Signalwirkung für weitere Plattenbauten aus der DDR?
"Wir zeigen, was technisch machbar und vor allem auch bezahlbar ist. Ich hoffe auf Signalwirkung auch für andere Wohnungsunternehmen in Thüringen, die das Konzept auf baugleiche Gebäude übertragen können", sagte Energieminister Bernd Stengele (Grüne) am Donnerstag bei einem Termin vor Ort.
Das Land werde die Wohnungswirtschaft bei solchen Projekten unterstützen. Sie könnten das Konzept auf baugleiche Gebäude übertragen. Die Sanierung des Wohnblocks hat das Umweltministerium mit 2,4 Millionen Euro gefördert.
Nach Angaben der OTZ soll sich die Investition nach 16 Jahren gerechnet haben. Die Kaltmiete von 5,60 Euro je Quadratmeter soll dabei auch nach dem Ende der Sanierung gleich bleiben.
Anmerkung: In einer früheren Version war die Rede von zentraler Lüftungsanlage. Tatsächlich werden dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.
MDR (cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 13. April 2023 | 15:30 Uhr
DER Beobachter am 15.04.2023
Sie unterschlagen, dass die Unternehmen die horrenden Kosten für eine Kraftwerkssanierung scheuen, die sie ja auf die Kunden umlegen müssten. Im Übrigen bin ich weiterhin zumindest zu Anschauungszwecken ;) dafür dass sämtlicher Strom vollständig subventionsfrei produziert werden sollte, auch der in F, und unser Exportstrom nicht unter Wert etwa an Polen und F verschachert werden sollte...
MDR-Team am 15.04.2023
@Dermbacher: Nach Angaben der Wohnungsbaugesellschaft Stadtroda wird es zu keiner Mieterhöhung kommen. Leider können Wir Ihnen keine genauen Zahlen liefern, hierfür müssten Sie sich mit der Wohnungsbaugesellschaft in Verbindung setzen.
ElBuffo am 15.04.2023
Nö, bedeutet es nicht. Wenn die Solarpaneele, die sich nicht nur an den Balkonen befinden, soviel Energie erzeugen, wie das Gebäude verbraucht, reicht das schon. Wenn der Strom in Spitzenzeiten woanders, etwa in den Nachbarblöcken, verbruzzelt wird, ist der ja trotzdem nichtfossil.