Entwurf einer Brücke über den Hohewartstausee
Ein erster Entwurf für die neue Linkenmühlenbrücke des Planungsbüros Setzpfandt aus Weimar. Bildrechte: Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt

Hohenwartestausee Finanzierung der Linkenmühlenbrücke erst mit Bundeshaushalt 2024

18. Oktober 2023, 19:47 Uhr

Der Bau der Linkenmühlenbrücke über den Hohenwartestausee ist weiterhin unsicher. Denn die Finanzierung ist unklar. Das Infrastrukturministerium wartet auf Gelder aus dem Bundeshaushalt 2024.

Die Finanzierung der Linkenmühlenbrücke über den Hohenwartestausee ist noch nicht gesichert. Das Infrastrukturministerium teilte am Mittwoch mit, es sei unklar, wie die angekündigten sieben Millionen Euro vom Bund abgerufen werden könnten.

Da es bislang keinen beschlossenen Bundeshaushalt für 2024 gebe, sei auch nicht klar, ob die sieben Millionen Euro kommen und wo sie im Bundeshaushalt veranschlagt werden sollen. Diese hatte der Bund Ende September in Aussicht gestellt.

Kommunen sollen Brücke planen und bauen

Das Ministerium verweist in der Debatte darauf, dass der Bau der Brücke ein kommunales Projekt bleibe. Es müsse durch die zuständigen Kommunen geplant und gebaut werden. Das Land könne nur beratend oder finanziell über Fördermittel unterstützen. Das Land stehe in engem Kontakt mit den beiden Landkreisen und werde in Kürze wieder mit den Landräten über die veränderte Situation beraten, so das Ministerium.

Anfang der Woche hatten drei Kandidaten für den Landrats-Posten im Saale-Orla-Kreis bei einer Bürgerversammlung für den Wiederaufbau der Linkenmühlenbücke über die Hohenwarte-Talsperre geworben. Christian Herrgott von der CDU, Linke-Kandidat Ralf Kalich und Uwe Thrum von der AfD kündigten vor den 90 Zuschauern an, sich als Landtagsabgeordnete für Fördermittel vom Land einsetzen zu wollen.

Der Bund hatte sieben Millionen Euro in Aussicht gestellt. Für den Wiederaufbau sind weitere fünf Millionen nötig. Insgesamt soll sie rund zwölf Millionen Euro kosten.

Finanzierung der dazugehörigen Straße unklar

Unklar ist auch, wie die dazugehörige Straße finanziert wird. Die AfD favorisiert eine Landesstraße, die dann vom Land bezahlt werden müsste. Die Kandidaten von CDU und Linke würden sie als Kreisstraße einstufen, um die Gemeinden vor Ort nicht finanziell zu belasten.

Seit Jahren haben sich Befürworter des Brückenneubaus in einer Initiative zusammengetan und machen immer wieder mit spektakulären Aktionen auf das Thema aufmerksam. Gegner sehen im Neubau der Brücke dagegen einen Eingriff in die Natur und warnen vor den Umweltfolgen.

MDR (uwk/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Oktober 2023 | 09:00 Uhr

3 Kommentare

Grooveman vor 28 Wochen

Zitat: "Es ist ein Unding, wenn in einer Gesellschaft immer wieder Partikularinteressen, die kaum Nutzen für eine breite Bevölkerung bieten, von Politikern (und anderen Interessensvertretern)erhoben werden.
Der Nutzen für die Allgemeinheit muss im Mittelpunkt stehen, auch am Hohenwartestausee."
Dieser Satz mag für viele Dinge in unserer Gesellschaft zutreffen. In dem Fall ist Ihr Statement völlig daneben. Selbst wenn es nur ein touristisches Interesse an der Brücke gäbe, was ich zuvor widerlegt habe, ist der Nutzen für die Allgemeinheit, wie Sie das beschreiben, 100% gegeben.

Grooveman vor 28 Wochen

Lieber Ludwig58, zunächst meine Frage, sind Sie hier aus der Hohenwarthe- Stausee- Region? Würde mich sehr wundern, Sie verkennen offenbar die Um- bzw. besser Zustände in unserer Gegend.
Ihnen ist doch sicher bekannt, daß an der Stelle eine Fähre beide Seiten verbinden soll, dies aber in aller Regel nicht tut, schlicht weg, weil sie nicht fährt. Aktuell seit Monaten, bis Jahresende. Umleitungsstrecken über Ziegenrück u. die Staumauer sind ebenfalls gesperrt, aktuell wie auch ständig in der Vergangenheit!
Die Brücke hätte einen touristischen Wert. Sie übersehen, daß Anwohner, Beschäftigte im Umland (z.B. in Pößneck), Handwerker, Pflege- u. Notdienste kaum noch wissen, wie sie auf die andere Seite kommen. Nicht beachtet wird der erhebliche finanzielle Aufwand für die Umwege und der Aspekt der Belastung für die Umwelt .
Abschließend meine Frage: Glauben Sie ernsthaft, wenn die Brücke nicht gebaut wird, daß dann mehr Geld für Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder etc. da wäre ?

Ludwig58 vor 28 Wochen

Die Befürworter des Baus der Linkenmühlenbrücke sollten sich mal außerhalb ihrer Region umsehen. Gibt es wirklich keine wichtigeren Aufgaben?
Sind alle Schulen in gutem Zustand in unserem Land?
Sind unsere Straßen in Ordnung?
Danach wir lieber nicht gefragt, denn die Antworten wären eindeutig: es gibt wichtigeres zu tun in unserem Land als eine Brücke, die zu Kriegsende vor über 75 Jahren von Soldaten der Wehrmacht gesprengt worden ist, wieder aufzubauen.
Dies ist ein rein regionales touristisches Anliegen. Also sollte es entsprechend finanziert werden. Nämlich durch Mittel, die aus der Region stammen.
Und wenn die nicht ausreichend vorhanden sind, dann heißt es halt einfach: Pech gehabt!
Es ist ein Unding, wenn in einer Gesellschaft immer wieder Partikularinteressen, die kaum Nutzen für eine breite Bevölkerung bieten, von Politikern (und anderen Interessensvertretern)erhoben werden.
Der Nutzen für die Allgemeinheit muss im Mittelpunkt stehen, auch am Hohenwartestausee.

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