Wirtschaft 24-Stunden-Warnstreik im Stahlwerk in Unterwellenborn
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Die IG Metall fordert für die Arbeiter des Stahlwerks in Unterwellenborn eine Lohnerhöhung von 200 Euro und eine Verringerung der Arbeitszeit. Das Stahlwerk Thüringen lehnt die geforderte 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ab.

Im Stahlwerk Unterwellenborn im Kreis Saalfeld-Rudolstadt hat ein 24-stündiger Warnstreik begonnen. Ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall sagte, der Ausstand sei der erste 24-Stunden-Warnstreik in der Stahlindustrie in Thüringen überhaupt.
Demnach haben die ersten 30 Mitarbeiter der Frühschicht ihre Arbeit für anderthalb Stunden niedergelegt. Ihnen sollen im Anderthalb-Stunden-Rhythmus weitere folgen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass sich mindestens 75 Prozent der Mitarbeiter aus der Produktion an dem Warnstreik beteiligen. Hintergrund ist der Streit um eine 35-Stunden-Woche in dem Werk.
700 Menschen arbeiten im Stahlwerk
Im Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn gilt laut IG Metall ein Haustarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert, die Tarifergebnisse der ostdeutschen Stahlindustrie zu übernehmen. Konkret fordert sie 200 Euro mehr Lohn und eine stufenweise Verringerung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche.
Das Stahlwerk Thüringen lehnt die geforderte 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich jedoch ab. Das Unternehmen müsse dann die Produktion reduzieren, teilte die Geschäftsleitung mit. Dies sei ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für den Stahlstandort Unterwellenborn. Das Stahlwerk müsse sich tagtäglich dem internationalen Wettbewerb stellen.
In den vergangenen Wochen hatte es vier Verhandlungsrunden und Warnstreiks gegeben. Der nächste Verhandlungstermin zwischen Geschäftsleitung und Gewerkschaft ist für Ende November geplant. Im Stahlwerk Thüringen arbeiten mehr als 700 Menschen. In dem Werk wird in vier Schichten gearbeitet.
MDR (sre/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. November 2022 | 09:00 Uhr
Eulenspiegel vor 45 Wochen
Ja Germinator
Ich denke das ist eine Sache des Bewusstseins. Denn das ist eure Gewerkschaft. Und sie lebt durch eure Beiträge. Und nicht durch die Vorsitzenden. Also ich weiß selber wie der Vereinsklüngel läuft.
Wessi vor 45 Wochen
Ja @ Erzgebirgler...dann muß man sie mit Mehrheiten ändern...es gibt wiederum viele,wohl die Mehrheit, denn sonst würden sie sie ändern, für die die Strukturen in Ordnung sind.Und mit dem "einsetzen" stimmt das auch nicht so ganz, meiner Meinung nach.
Germinator aus dem schoenen Erzgebirge vor 45 Wochen
"Wenn dieser Streik Erfolg hätte, wäre er sicherlich auch Ansporn für viele in Gewerkschaften einzutreten"
Das hat nichts mit Erfolg zu tun, das sind die einzigen, die sich für die Arbeitnehmer einsetzen. Und viele, ich eingeschlossen, obwohl ich in einer Gewerkschaft bin, gefallen die Strukturen in den Gewerkschaften nicht.