Sonneberg Nach Mahnmal-Eklat: AfD-Politiker Winterstein zieht Konsequenzen

12. Oktober 2022, 17:55 Uhr

Wegen eines Fotos auf dem Berliner Holocaust-Denkmal stand der AfD-Politiker Holger Winterstein aus Thüringen heftig in der Kritik. Nun hat er Konsequenzen gezogen.

Der AfD-Politiker Holger Winterstein tritt als stellvertretender Vorsitzender des Gebietsverbandes Sonneberg zurück. Er begründete das mit dem kritisierten Foto, das er am Samstag auf dem Berliner Holocaust-Denkmals gemacht und zeitweise im Internet veröffentlicht hatte. Zugleich bat er am Mittwoch erneut um Entschuldigung, falls der Eindruck entstanden sei, dass er eine Schändung begangen habe. Er bestritt, auf dem Mahnmal getanzt zu haben.

Stadtrat verabschiedet Resolution gegen AfD-Politiker

Winterstein war wegen des Fotos in heftige Kritik geraten. Der Thüringer AfD-Landesverband hat angekündigt, den Sachverhalt intern aufarbeiten und die nötigen Konsequenzen ziehen zu wollen. Der Stadtrat von Sonneberg verabschiedete am Dienstagabend eine Resolution, in der das Auftreten Wintersteins als "völlig unwürdig" bezeichnet wird. Auch die anwesenden AfD-Stadträte stimmten dem Antrag zu. Das Internationale Auschwitz Komitee verurteilte das Verhalten Wintersteins scharf. Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner nannte es am Dienstag in Berlin "widerwärtig". Er beleidige damit Überlebende des Holocaust und verhöhne ihre ermordeten Angehörigen.

Kritik an Foto auf Holocaust-Mahnmal

Winterstein hatte ein Foto in sozialen Netzwerken geteilt, auf dem er mit ausgebreiteten Armen auf einer der Betonstelen des Holocaust-Denkmals in Berlin steht. Darunter hatte er geschrieben: "Der Zeitgeist ist nur eine kurze Erscheinung." Winterstein wies die Kritik an dem Bild zunächst zurück und sagte, das hinter der Aktion kein politisches Statement stehe.

MDR (kw,jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 12. Oktober 2022 | 19:00 Uhr

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