Ein Redner an einem Pult spricht zu Menschen, die unter einem offenen Zelt sitzen.
Gero von Randow, Vorsitzender des Werra-Grenz-Parks e.V., spricht bei der Eröffnung der Gedenkstätte. Bildrechte: MDR/Ruth Breer

Innerdeutsche Grenze Grenz-Park in Herleshausen eingeweiht

22. Juni 2022, 18:19 Uhr

An der Grenze zwischen Hessen und Thüringen ist am Mittwoch ein Erinnerungsprojekt eröffnet worden. Im hessischen Herleshausen können sich Besucher an verschiedenen Stationen über die innerdeutsche Grenze und die deutsch-deutsche Geschichte informieren. Auf thüringischer Seite soll ein Grenz-Weg entstehen, der beispielsweise über das Leben im Sperrgebiet informiert. Fördermittel seien vom Thüringer Umweltministerium bereits zugesagt.

Im hessischen Herleshausen an der Grenze zu Thüringen ist am Mittwoch der Werra-Grenz-Park eingeweiht worden. Die Gedenkstätte unter freiem Himmel soll an die deutsche Teilung und an die Grenzkontrollstelle Herleshausen erinnern.

Thematisiert werden zugleich die Grenzübergangsstelle im thüringischen Wartha, der Freikauf von DDR-Häftlingen und die Friedliche Revolution von 1989. Direkt am Werratal-Radweg ist ein Parcours mit sieben Stationen entstanden, an denen mit wetterfesten Informationsstelen, Monitoren und Pulten über die Themen informiert wird.

große Gedenktafel unter freiem Himmel mit dem Titel "Grenzübergang Herleshausen/Wartha"
Im Werra-Grenz-Park erinnern große Tafeln an die deutsche Teilung und den früheren Grenzübergang. Bildrechte: MDR/Ruth Breer

Dabei sind beispielsweise großformatige Fotos, Modelle der früheren Grenzeinrichtungen und Zeitzeugen-Interviews zu sehen. Ein Verein hatte den Grenz-Park vorangetrieben und Fördermittel von der EU, von verschiedenen Stiftungen und weiteren Unterstützern organisiert. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt mehr als 300.000 Euro.

Konzept für Werra-Grenz-Weg in Thüringen

In der thüringisch-hessischen Grenzregion kann mit dem Werra-Grenz-Weg auch ein historisches Erinnerungsprojekt fortgesetzt werden. Für den geplanten Weg hat das Thüringer Umweltministerium vor wenigen Tagen Fördermittel zugesagt, teilte der Landrat des Wartburgkreises Reinhard Krebs (CDU) mit. Er sprach bei der Eröffnung des Werra-Grenz-Parks in Herleshausen.

Für den Werra-Grenz-Weg, der überwiegend auf Thüringer Seite verlaufen soll, gibt es bereits ein Konzept. Geplant sind zehn Stationen an historisch bedeutenden Orten wie dem Werra-Sperrwerk in Göringen, der früheren Kaserne der Grenztruppen in Neuenhof oder dem Bunker der sowjetischen Armee auf dem Stechberg.

Diese Punkte sollen mit informativen Stelen markiert werden, die im Aussehen der Ausstellung in Herleshausen entsprechen. Damit sollen die Grenzsicherungsanlagen und das Leben im Sperrgebiet dokumentiert werden. Der Werra-Grenz-Weg soll weitgehend auf dem Werratalradweg verlaufen.

Weg könnte im kommenden Jahr eröffnet werden

Landrat Krebs zeigte sich zuversichtlich, dass der Weg bereits im kommenden Jahr eröffnet werden kann. Die Höhe der Fördermittel ist noch offen. Das Land habe aber signalisiert, dass es bereit sei, die gesamten Kosten zu tragen. Der Eisenacher Bürgermeister Christoph Ihling (CDU) geht von einem Bedarf in Höhe einer niedrigen fünfstelligen Summe aus.

Die Idee für die Grenz-Erinnerungsorte in der Region war ursprünglich von Reinhard Schneider aus Lauchröden, dem Kulturwart des Thüringer Wanderverbands, aufgebracht und dann gemeinsam mit engagierten Menschen in Hessen und Thüringen weiterentwickelt worden.

MDR (rub, caf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 22. Juni 2022 | 18:45 Uhr

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