Schloss Reinhardsbrunn
Um es vor dem Verfall zu schützen, war das Schloss vor fünf Jahren enteignet worden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Landkreis Gotha Was wird aus Reinhardsbrunn? - Ideen fürs Schloss gesucht

02. September 2023, 20:19 Uhr

Um es vor dem Verfall zu schützen, war das Schloss Reinhardsbrunn vor fünf Jahren enteignet worden. Wie das Gebäude samt Park künftig genutzt wird, steht noch nicht fest. Das Land sucht jetzt Ideen - und ruft jeden auf, Vorschläge zu unterbreiten.

Die Landesregierung sucht Ideen für das Schloss und den Park Reinhardsbrunn bei Friedrichroda (Landkreis Gotha). Laut Staatskanzlei können seit Freitag alle daran Interessierten Vorschläge einreichen. Dies sei der erste Schritt eines mehrstufigen Verfahren, um einen passenden Nutzer für den Denkmalkomplex zu finden.

An der Ideensammlung beteiligen können sich neben Einzelpersonen unter anderem auch Vereine, Verbände und Unternehmen. Bis zum 6. Oktober können sie ihre Beiträge persönlich, per Post oder online bei der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) einreichen.

Eine Fachjury soll die Vorschläge bewerten, die besten Nutzungsideen sollen anschließend weiter bearbeitet werden. Ein erster Entwurf eines Nutzungskonzepts soll Anfang 2024 stehen. Bis Ende 2024 soll es fertiggestellt werden. Der Förderverein des Schlosses und der Bürgermeister von Friedrichroda Thomas Klöppel favorisieren früheren Angaben zufolge eine Kurklinik für die seelische Gesundheit.

Schloss vor fünf Jahren enteignet

Das in seiner heutigen Form zwischen 1827 und 1835 erbaute Schloss, in der DDR als Hotel der gehobenen Klasse genutzt, war im Juli 2018 mit Beschluss des Landesverwaltungsamtes enteignet worden, um es vor dem Verfall zu retten. Die frühere Besitzerfirma hatte jahrelang nichts an dem Ensemble gemacht.

Nach einem zähen Rechtsstreit ebnete das Landgericht Meiningen Anfang 2021 den Weg zu deren Enteignung. Das Enteignungsverfahren gilt als Präzedenzfall im Denkmalschutz in Deutschland. Das stark sanierungsbedürftige Schloss gehört seit der Enteignung des vorherigen Besitzers 2021 dem Land. Seitdem laufen dort Bauarbeiten, um das Denkmal zu erhalten.

Das Land hat nach Angaben der Staatskanzlei 2021 und 2022 insgesamt rund zwei Millionen Euro in den Erhalt des Denkmals investiert. In diesem Jahr stehen dafür etwa 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Unter anderem sollen die Parkmauern instandgesetzt und der Mühlteich saniert werden.

MDR (adi/sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 02. September 2023 | 17:30 Uhr

1 Kommentar

Ralf G vor 34 Wochen

Einen solventen Investor suchen und ihn nicht mit unverhältnismäßigen Beschränkungen abschrecken.
Ein begrenzter Zugang zu einem Teil der Räumlichkeiten wäre sicher machbar. Ebenso sind Hotel und/oder Gastro eine Variante.

Den Steuerzahler würde ich bei diesem Projekt möglichst verschonen.

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