Mette Frederiksen und Wolodymyr Selenskyj
Dänemarks Ministerpräsidentin Frederiksen erhält vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj auf der Ukraine-Konferenz in der Schweiz einen Orden (Archivbild vom 16. Juni 2024). Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE/EDA/POOL/Alessandro Della Valle

Ukraine-News Dänemarks Regierungschefin für Einsatz westlicher Waffen gegen Russland

14. Juli 2024, 20:00 Uhr

Diese Ukraine-News von Sonntag, 14. Juli 2024 sind beendet

Ukraine-News vom Sonntag, 14. Juli 2024

20:00 Uhr

Merz offen für die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine

CDU-Chef Friedrich Merz hat sich offen für die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine gezeigt. Er sei kein Militärstratege, sagte Merz beim ARD-Sommerinterview auf die Fragen von Social-Media-Nutzern. Aber ihm erscheine plausibel, dass man der Ukraine jetzt helfen müsse, "wenigstens die Hoheit für den eigenen Luftraum zurückzugewinnen". Deshalb hätten etliche Länder auch in Europa entschieden, dem Land Kampfflugzeuge zu liefern. "Wir sollten da als Deutsche nicht zurückstehen", fügt er hinzu.

Die Bundesregierung kritisierte Merz dafür, die Öffentlichkeit mit der Stationierung amerikanischer Langstreckenwaffen überrascht zu haben. Er habe bis zum heutigen Tag keinerlei Unterrichtung durch die Bundesregierung erhalten, sagte Merz. Das sei eine fundamentale Veränderung der strategischen militärischen Lage in Europa. Deutschland und die USA hatten vergangene Woche am Rande des Nato-Gipfels angekündigt, dass die Vereinigten Staaten ab 2026 unter anderem Marschflugkörper und Hyperschallwaffen in Deutschland stationieren wollen.

15:38 Uhr

Russland meldet Einnahme eines weiteren Dorfes im Osten der Ukraine

Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein weiteres Dorf im Südosten der Ukraine eingenommen. Wie das Ministerium in seinem täglichen Lagebericht mitteilte, wurde die Ortschaft Uroschainje in der Region Donezk von "Einheiten der Truppe Wostok" eingenommen. Das Dorf befindet sich an der südlichen Frontlinie nahe der Region Saporischschja. Es gehörte zu den wenigen Ortschaften, die von der ukrainischen Armee bei ihrer Gegenoffensive im Jahr 2023 zurückerobert worden waren.

14:16 Uhr

Schäden nach Drohnenangriffen auf russische Grenzregionen

Russland hat nach ukrainischen Drohnenangriffen Schäden in zwei Grenzregionen gemeldet. Wie der Gouverneur der Region Kursk, Alexei Smirnow, bei Telegram schrieb, fing ein Fernsehturm in der Stadt Sudscha nach einem Drohnenangriff Feuer. Opfer meldeten die örtlichen Behörden nicht. Der Gouverneur der Grenzregion Brjansk, Alexander Bogomas, berichtete bei Telegram von Angriffen mehrerer FPV-Drohnen auf die Grenzsiedlung Belaja Berjoska. Dabei seien mehrere Häuser beschädigt worden. Opfer habe es auch hier nicht gegeben.

11:22 Uhr

Dänemarks Regierungschefin für Einsatz westlicher Waffen gegen Russland

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat die Perspektive ihres Landes bekräftigt, der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen auch auf russischem Territorium zu gestatten. Frederiksen sagte in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", dänische Lieferungen könnten außerhalb der Ukraine eingesetzt werden, solange sie dem Völkerrecht entsprechen. "Ich habe nie sehr aktiv rote Linien für die Ukraine gezogen, weil ich denke, das gibt Russland eine zu gute Position."

Präsident Volodymyr Zelenskiy and Dänemarks Mette Frederiksen
Frederiksen und der ukrainische Präsident Selenskyj bei einem Treffen in Dänemark im August 2023. Bildrechte: IMAGO/Ritzau Scanpix

Auf die Frage, ob das auch für Waffenlieferungen aus anderen Nato-Ländern gelten sollte, antwortete die dänische Regierungschefin, das hänge von den Ländern und deren Ideen und Einschränkungen ab. Sie sei überzeugt, dass man der Ukraine geben müsse, was sie braucht, und zwar so lange es nötig ist. Der Ukraine nur das zu geben, was sie zur Verteidigung benötigt, reiche nicht aus: "Wir müssen liefern, was das Land braucht, um Russland zurückzudrängen." Das Wichtigste sei jetzt aber, mehr Luftverteidigungssysteme in die Ukraine zu bringen.

Rakete startet von Militärfahrzeug. 5 min
Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

08:45 Uhr

Lage an Grenze zwischen Belarus und Ukraine entschärft

An der Grenze zwischen der Ukraine und Russlands Verbündetem Belarus hat sich die Lage überraschend entspannt. Nach einem steten Truppenaufbau auf beiden Seiten der Grenze gab der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einem Truppenbesuch Entwarnung. Zugleich erklärte er die Konfrontation für beendet. Wie die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichtete, verwies Lukaschenko dabei auf den Abzug ukrainischer Einheiten aus der Region.

Zugleich kündigte Lukaschenko den Abzug von belarussischen Einheiten an, die in den vergangenen Wochen an die ukrainisch-belarussische Grenze verlegt worden waren. Das Verteidigungsministerium in Minsk gab entsprechenden Befehle an die betreffenden Verbände heraus. Das geschehe auf Anweisung des Präsidenten, sagte Verteidigungsminister Viktor Chrenin. Belarus hatte mit der Begründung ukrainischer Truppenkonzentrationen und "Provokationen" zuletzt seine Grenzeinheiten verstärkt. Aus Kiew hieß es dazu, Einheiten der Ukraine hätten lediglich die Verteidigungspositionen entlang der Grenze ausgebaut. Zu Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hatte Belarus den Einsatz russischer Einheiten von seinem Gebiet aus zugelassen.

00:00 Uhr

Ukraine-News am Sonntag, 14. Juli 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 14. Juli 2024 | 06:00 Uhr

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