Rustem Umjerow, damaliges Mitglied des ukrainischen Parlaments, nimmt an den Friedensgesprächen mit der russischen Delegation in der Region Gomel in Belarus teil.
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow hatte mit einem Interview großen Wirbel erzeugt. Bildrechte: picture alliance/dpa/BelTA/AP | Sergei Kholodilin

Ukraine-News Kiew will bei Mobilisierung aus dem Ausland keinen Zwang anwenden

21. Dezember 2023, 20:31 Uhr

20:31 Uhr | Sachsen schickt Hilfstransport in die Ukraine

Sachsen unterstützt die ukrainische Region Charkiw bei der Aufrechterhaltung lebenswichtiger Infrastruktur. Der sächsische Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) schickte drei Kleinbusse und elf Generatoren auf den Weg, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die Winterhilfe im Wert von rund 100.000 Euro sei Teil der wiederkehrenden humanitären Unterstützung des Freistaates für die Ukraine. Schenk betonte: "Sachsen steht seit Anfang des Angriffskriegs an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer."

Charkiw ist Hauptanlaufstelle für Menschen aus der umkämpften Donbass-Region. Die Versorgung der Binnenflüchtlinge und die akute Gefährdung der Energieversorgung stellen zwei der größten Aufgaben vor Ort dar. Die Generatoren aus Sachsen würden in Krankenhäusern und Fernheizwerken eingesetzt, hieß es.

Update 17:35 Uhr | Kiew: Kein Zwang bei Mobilisierung aus dem Ausland

Das Verteidigungsministerium in Kiew appelliert an die vor dem Krieg geflüchteten Ukrainer im Ausland, zurückzukehren und als Soldat ihre Heimat zu verteidigen. Das sagte ein Ministeriumssprecher in Kiew der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax-Ukrajina. Es gebe aber keine Pläne, Männer unter Druck aus dem Ausland zurückzuholen und einzuberufen, sagte Sprecher Illarion Pawljuk. Er stellte damit Aussagen von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über die Mobilisierung von Männern im Ausland klar.

14:00 Uhr | Ukraine: Russland hat seit Kriegsbeginn 7.400 Raketen abgefeuert

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge seit Beginn seiner Invasion vor knapp zwei Jahren rund 7.400 Raketen auf das Nachbarland abgefeuert. Auch seien 3.700 der im Iran hergestellten Schahed-Kamikaze-Drohnen auf Ziele in der Ukraine geschickt worden, wie die Luftwaffe in Kiew mitteilte. Die ukrainische Luftabwehr habe 1.600 Raketen und 2.900 Drohnen abschießen können, sagte Sprecher Juri Ihnat. "Wir haben es mit einem gewaltigen Aggressor zu tun, aber wir schlagen zurück", sagte er.

12:08 Uhr | EU zahlt vorerst letzten Milliardenkredit an Ukraine aus

Die EU hat die Auszahlung eines weiteren Hilfskredits für die Ukraine angekündigt. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilte, geht es um die letzten 1,5 Milliarden Euro aus einem insgesamt 18 Milliarden Euro umfassenden Unterstützungsprogramm für 2023. Dieses war im Dezember vergangenen Jahres von den EU-Mitgliedstaaten vereinbart worden.

Wie es mit den Finanzhilfen für das von Russland angegriffene Land im kommenden Jahr weitergeht, ist unklar. Eigentlich hatte beim EU-Gipfel Ende der vergangenen Woche ein neues Hilfsprogramm über 50 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre vereinbart werden sollen. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban verhinderte dies allerdings mit einem Veto.

10:51 Uhr | Bundesregierung zahlt 88,5 Millionen Euro für Energieinfrastruktur in der Ukraine

Die Bundesregierung hat angekündigt, 88,5 Millionen Euro in den Energieunterstützungsfonds der Europäischen Energiegemeinschaft für die Ukraine einzuzahlen. Das Bundeswirtschaftsministerium beteilige sich über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit 54,3 Millionen Euro, das Auswärtige Amt mit 34,2 Millionen Euro, erklärte das Auswärtige Amt am Donnerstag.

Mit dem Geld soll die Energieinfrastruktur in der Ukraine angesichts zunehmender russischer Angriffe gestärkt werden. Aus dem Fonds finanziere die Ukraine "unter anderem Energieträger, Ersatzteile und Ausrüstung wie Transformatoren und Generatoren", hieß es in der Mitteilung. Das solle dazu beitragen, "die ukrainische Energieversorgung aufrechtzuerhalten". Ein weiterer Teil der Mittel soll demnach für grüne Energiewendeprojekte wie Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden genutzt werden.

10:43 Uhr | Putin ordnet elektronische Einberufung zum Wehrdienst an

Ab dem Herbst kommenden Jahres sollen Wehrdienstleistende in Russland ihre Einberufungsbescheide auf elektronischem Weg erhalten. Zudem soll ein Vize-Ministerposten für Digitalisierungsfragen der Armee eingerichtet werden. Bereits im April hatte Putin ein Gesetz unterschrieben, auf Grundlage dessen Männer in Russland leichter zum Militär eingezogen werden können. Es sieht vor, dass Einberufungsbescheide nicht mehr persönlich überreicht werden müssen und dass die online erfassten Wehrpflichtigen Russland bis zur Vorstellung bei der Armee nicht mehr verlassen dürfen. Außerdem sollte ein allgemeines digitales Wehrpflichtigen-Register eingerichtet werden. In der Folge berichteten Medien allerdings über Probleme bei der Umsetzung.

06:35 Uhr | Erneut russische Drohnenangriffe in der Nacht

Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Donnerstag erneut mit Schwärmen von Kamikaze-Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe flogen die Drohnen von Osten und von Süden an. Im Osten und im Zentrum der Ukraine herrschte ab den Abendstunden des Mittwochs Luftalarm je nachdem, wohin die Drohnen-Schwärme gesteuert wurden. Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge den überwiegenden Teil der russischen Kampfdrohnen abwehren können. Von insgesamt 35 unbemannten Flugkörpern seien 34 im Anflug zerstört worden, teilte die Luftwaffe des angegriffenen Landes am Donnerstagmorgen auf Telegram mit. Die Luftverteidigung war demnach in mehreren Regionen aktiv - darunter auch um die Hauptstadt Kiew.

Der Generalstab in Kiew berichtete von unverändert heftigen Bodengefechten an vielen Abschnitten der Front im Osten und Süden der Ukraine. Am heutigen Donnerstag ist der 666. Kriegstag.

00:05 Uhr | Minister will Ukrainer in Deutschland zum Wehrdienst heranziehen

Die Ukraine will künftig im Ausland lebende Männer zum Wehrdienst einziehen. Verteidigungsminister Rustem Umjerow kündigte in Medien der Springer Verlagsgruppe an, dass Ukrainer im Alter von 25 bis 60 Jahren aufgefordert werden, sich in den Rekrutierungszentren zu melden. Zwar sprach der Minister von einer Einladung. Er machte aber deutlich, dass es Strafen gebe, wenn jemand der Aufforderung nicht folgt. Das ukrainische Militär hat gefordert, bis zu 500.000 weitere Soldaten zu mobilisieren. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer sensiblen Frage.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 21. Dezember 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. Dezember 2023 | 06:00 Uhr

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