Sonnabend, 13.07.2019: Herzerweiterung

Ich wurde zum Kardiologen überwiesen. Man müsse da etwas genauer abklären. Und dann sagt er mir, dass mein Herz zu weit wäre - genauer vergrößert. Das könne man irgendwann operieren, sei jetzt aber nicht nötig. Vermutlich habe ich das schon seit meiner Kindheit. Ehrlich, das hat mir gefallen. Und ich habe entschieden, möglichst noch ein paar Jahre unoperiert mit meinem großen Herzen zu leben.

Für weitherzige Menschen hatte ich immer eine Leidenschaft. Sie sind spendabel, zeigen mehr Verständnis, vergeben großzügig. Und "Geben ist seliger als Nehmen", das kennt jeder.

Die Universität Zürich brachte mit einer Studie ans Licht: Großzügigkeit macht Menschen glücklicher. Bereits das feste Versprechen, freigiebiger zu sein, löst eine Veränderung im Gehirn aus, die uns glücklicher macht, wie die Forscher mitteilen.

Und von schwedischen Forschern hörte man vor einigen Monaten sogar: Die Großzügigsten haben die besten Gehälter. Sei großzügig und du wirst mehr verdienen - das beweist die neue Langzeitstudie. Gier und Geiz sind also nicht der beste Weg, reich zu werden. Selbstlose Menschen, die an andere denken, werden eher reich. Es gibt scheinbar eine Kunst sich reich zu schenken.

Aber neu ist das nicht. In den Weisheitstexten der Bibel steht schon: “Der eine ist freigiebig und gewinnt noch dazu, der andere ist sparsam, mehr als nötig, und hat doch Mangel. Wer wohltätig ist, wird gesättigt, und wer zu trinken gibt, dem gibt man zu trinken.“ (Sprüche 11,24.25)

Auch in den Evangelien starke Szenen-Bilder der Weitherzigkeit. Damit die Menschen sie nicht vergessen: Auf einer Hochzeit geht der Festgesellschaft der Wein aus. Jesus, der darauf angesprochen wird, schenkt dem Brautpaar 700 Liter Wein. Das sind fast 1.000 Flaschen! Es scheint sowohl eine Erkenntnis der Forscher als auch eine Gesetzmäßigkeit der himmlischen Welt zu sein: Wer großzügig gibt, macht andere und sich selbst glücklich und hat außerdem noch Gottes Wohlwollen.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Christine Rösch

Christine Rösch

Geboren am 28.09.1958 in Gotha | 1977 Abitur | Studium an der Bauhaus-Universität Weimar mit Abschluss als Dipl. Ing. für Gebiets- und Stadtplanung 1983 | danach tätig in der Altstadtsanierung und im Kirchenbau der Stadt Gotha | ab 1992 theologische Ausbildung | 1. und 2. Examen und Ordination | zunächst Pfarrstelle in Seebergen (Kreis Gotha) | ab 2002 Pastorin für allgemeinkirchliche Aufgaben der Landeskirche in der 1. Pfarrstelle des Diakonischen Werkes Thüringen | ab 2014 theologische Referentin im Landesverband der Diakonie Sachsen | wohnhaft in Radebeul

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.