Montag, 08.07.2019: Engstirnig oder weitsichtig           

Nicht jeder braucht eine Brille oder Kontaktlinsen. Aber mit zunehmendem Alter werden es immer mehr Menschen. Manche sind kurzsichtig andere weitsichtig. Im übertragenen Sinne will natürlich jeder lieber weitsichtig sein. Meist nimmt man an, dass die Weitsichtigen die Klügeren sind. Und die Kurzsichtigen werden schnell mal neben die Engstirnigen gestellt. Und noch ein bisschen klüger werden, geht ja immer. Aber kann man klug-sein lernen? Wie der pfiffige Kabarettist? Oder der Forscher im Polarmeer? Und ist ein absoluter Experte auf seinem Gebiet dann schon klug oder nur wissend? 

Durch die Bibel weiß man, dass das Streben nach "klug-sein" schon uralt ist. Ob es den Versuch wirklich wert war, als Adam und Eva sich von der Erkenntnisfrucht das sofortige Glück erhoffen? Vor allem cleverer als Gott sein??? Würden Sie das nicht auch gelegentlich wollen? Da schmunzelt Gott. Und doch hält er immer wieder Ausschau nach klugen und gottesfürchtigen Menschen, heißt es. Bis heute! Aber wen sucht er da? Die absolut Gehorsamen, die zur Engstirnigkeit neigen und dann die Flexibilität einer Stahlbetonplatte haben? Oder die weit-weg-Seher, für die ja fast alles okay ist. Die für die nächsten Generationen kämpfen, aber den Müll nicht runter bringen, geschweige denn ihn vorher sorgfältig trennen? Die auf das Jenseits-Gerichteten, deren Glaube weitreichend und scheinbar unerschütterlich ist? Oder die Praktiker, die jetzt genüsslich leben und auch jetzt anpacken: für sich und andere da sind-konkret und sofort?  Beide werden wir wohl auf Erden treffen und dann im Himmel möglicherweise wieder.

Einige Empfehlungen der Bibel für Weit- und Kurzsichtige. Sieh, was vor deinen Füßen liegt und sei Täter des Wortes. Und setze weitsichtig alles auf Gottes Reich. Genieße, was Gott dir gibt. Aber behalte nicht mehr für dich, als du zu Lebzeiten verbrauchen kannst. Denk daran, dass das Beste noch kommt in einer anderen Welt. Und lass schon jetzt andere Meinungen zu: vor allem die von Gott über dein Leben.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Christine Rösch

Christine Rösch

Geboren am 28.09.1958 in Gotha | 1977 Abitur | Studium an der Bauhaus-Universität Weimar mit Abschluss als Dipl. Ing. für Gebiets- und Stadtplanung 1983 | danach tätig in der Altstadtsanierung und im Kirchenbau der Stadt Gotha | ab 1992 theologische Ausbildung | 1. und 2. Examen und Ordination | zunächst Pfarrstelle in Seebergen (Kreis Gotha) | ab 2002 Pastorin für allgemeinkirchliche Aufgaben der Landeskirche in der 1. Pfarrstelle des Diakonischen Werkes Thüringen | ab 2014 theologische Referentin im Landesverband der Diakonie Sachsen | wohnhaft in Radebeul

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.