Freitag, 17.05.2019: "Es wimmle im Wasser und in der Luft!"

Noch früh am Morgen laufe ich ein Stück an der Elbe. Die feuchte Morgenluft erfrischt; Tau glänzt an den Grashalmen. Am Ufer schwimmt eine Entenfamilie mit sieben kleinen Entenküken, ein Reiher fliegt über den Fluss. Unter ihm flutscht der silberne Rücken eines Fisches durch das Wasser. Eine Bachstelze hüpft von Stein zu Stein. Wie schön - dieses Leben am Fluss!

Wie wir aus vielen wissenschaftlichen Untersuchungen wissen, entwickelten sich die ersten tierischen Lebewesen im Meer, im Wasser. Erst von dort aus eroberten sie in langen Zeiträumen die Luft und auch das feste Land.

Als ob dem Verfasser des ersten Schöpfungsberichtes solches Wissen zur Verfügung gestanden hätte, beschreibt er die ersten Tiere als Wesen des Wassers und der Luft. Für den 5. Schöpfungstag hält er fest:

Gott sprach: "Es wimmle das Wasser von lebendigen Wesen und Vögel sollen über die Erde flattern und an der Feste des Himmels."

Danach ist von vielen verschiedenen Arten in ihrem jeweiligen Lebensraum die Rede, die Gott schuf und die die Erde füllten. Ca. 150 Vogelarten erfreuen uns allein in Deutschland. Aktuell leben in Deutschland 113 Süßwasserfischarten. Ein Artenreichtum, der zum Staunen bringt in dieser Fülle. Und gleichzeitig ist weltweit jede achte Vogelart vom Aussterben bedroht. Bei anderen Tierarten lässt sich Ähnliches sagen.

In diesem Sinne lese ich die Schöpfungserzählung auch als Bitte: Ihr Menschen, geht freundlich um mit euren Mitgeschöpfen zu Land, zu Wasser und in der Luft, mit Fischen und Vögeln, mit Tieren überhaupt.

Sie waren vor uns da, als an Menschen noch lange nicht zu denken war.

Im Jahre 1855 schrieb ein Indianerhäuptling dem amerikanischen Präsidenten in einem Brief: "Was ist der Mensch ohne Tiere? … Alles, was den Tieren widerfährt, trifft auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden."

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