Mittwoch, 15.05.2019: "Es werde Grün - Jubel über das Grün auf Erden"

Heute bin ich auf der Suche nach Grün. Nach den Spielarten des Grüns in meinem Garten … Da ist das Gras, zart und hell, wenn es sprosst. Dunkler, wenn es älter wird. Gras. In unseren Breitengraden so selbstverständlich für unsere Augen. In anderen nach hartem Kampf dem Boden oder der Wüste abgerungen. Mit viel Geduld und ausgetüftelten Bewässerungssystemen. Wie schön ist es, barfuß über eine Wiese zu laufen.

Weiter suche ich nach Grün. Helles Grün der Lindenblätter, fast mit Gelbstich. Dunkleres Grün der Buchen und Eichen. Moosgrün hat eine ganz eigene Färbung. Noch dunkler, wie überschattet, kommt der Efeu daher, der sich zierlich um den Zaun und auf dem Friedhof um die Gräber rankt.

Moorgrün, Tundragrün - all diese Schattierungen haben ihre Namen von konkreten Pflanzen. Grün tut dem Auge gut und beruhigt die Seele.

Der Schriftsteller Kurt Marti hat Grün einmal die "Lieblingsfarbe Gottes" genannt. Zumindest ist es die erste Farbe, die in der Bibel vorkommt. Im ersten Kapitel heißt es für den dritten Schöpfungstag: "Gott sprach: Die Erde lasse junges Grün grünen: Pflanzen, die Samen tragen, und Bäume, die nach ihrer Art Frucht bringen auf der Erde, in denen ihr Same ist."

Da wird Gott nicht als Zauberer beschrieben, der "hokuspokus, simsalabim", Bäume und Pflanzen herbei zaubert. Sondern göttlicher Geist und fruchtbare Erde wirken in der Schöpfung zusammen. Ein Prozess wird eingeleitet. Der Prozess des Werdens und Wachsens von pflanzlichem Leben. Wohl über Jahrmillionen und noch kein Ende dieses schöpferischen Prozesses, dass die Erde Grün hervorbringt.

Grün - die Farbe des Lebens. Denn die Pflanzen sind es, die den Sauerstoff hervorbringen mit ihren grünen Teilen. Und Nahrung bieten sie für Tiere und Menschen. Nach der Schöpfungsgeschichte war Gottes Tisch auch für die Menschen zunächst vegetarisch gedeckt. Ich bekomme Hunger und beende ich meinen morgendlichen Rundgang durch den Garten.

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