Dienstag, 14.05.2019: "Es werde eine Feste inmitten der Wasser und sie scheide die Wasser voneinander"

Mein Blick geht aus dem Fenster auf die Elbe. Sie fließt sanft dahin mit einem guten Wasserstand. Nicht zu niedrig - die Schiffe können fahren. Nicht zu hoch - niemand muss sich momentan ängstigen. Davon könnten die Leute hier so manches erzählen. Zweimal hat die Elbeflut in jüngster Vergangenheit vielen die Häuser überschwemmt. Und die Schuppen und Werkstätten. Vieles ging verloren, was mühsam aufgebaut und eingerichtet worden war. Viel Kraft und Zeit und Nerven kostete es, danach neu anzufangen.

Wer nah am Wasser lebt, bekommt die Kraft dieses Elementes anders zu spüren als die Leute weiter oben. Die Kraft, die Wasser entfalten kann, wenn es über die Ufer tritt. Und eine Ahnung davon, um wieviel mehr die Menschen früherer Zeiten dem ausgeliefert waren. Ohne Abpumpgeräte und Trocknungsmaschinen. Selbst heute noch haben Überschwemmungen in manchen Teilen der Erde Tote zur Folge. Und die Vernichtung der Ernte für Monate oder Jahre.

An den Meeresküsten haben sich Menschen mit Dämmen und Deichsystemen zu schützen gelernt. Der Hochwasserschutz ist nach den Fluten neu ausgebaut worden.

Wir Menschen brauchen trockenes Land als Lebensraum. Trockenen sicheren Raum. Davon erzählt die Bibel am zweiten Schöpfungstag.

"Es werde eine Feste inmitten der Wasser und sie scheide die Wasser voneinander". Als nächstes nach der Zeit schafft Gott den Raum. Ganz bildhaft wird erzählt, wie Gott Festes und Feuchtes voneinander trennt. Sozusagen das Feste aus den Wassermassen herausschält. In mythologischer Sprache wird erzählt, wie die Erde der Urflut abgewonnen wird. Gott schafft einen Lebensraum inmitten tödlicher Wassermassen und lebensfeindlicher Zustände.

Dankbar geht mein Blick noch einmal zum Fluss. Und dann weiter auf die Wiesen und den Hang hinauf, auf die Häuser und die Menschen in ihren Gärten. Nicht selbstverständlich, dass mitten im großen All solche Bedingungen entstanden, unter denen Leben sich entfalten und gedeihen konnte. Danke.

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