Montag, 13.05.2019: "Es werde Licht! Es werde Zeit!"

"Jubilate!", hieß der gestrige Sonntag. Auf deutsch: "Jubelt!" In dieser Woche möchte ich mich zum jubeln anregen lassen an sechs aufeinander folgenden Tagen. Mitten im Wonnemonat Mai will ich mich dabei von der Schöpfung inspirieren lassen.

"Es werde Licht!", so heißt es im ersten Kapitel der Bibel. Mit diesen göttlichen Worten beginnt der legendäre Schöpfungsmythos aus alter Zeit.

Licht: Grundbedingung des Lebens, ohne die wir alle nicht wären. Die Pflanzen nicht, die Tiere nicht und auch wir Menschen nicht. Licht - nötig für den vielschichtigen Prozess der Photosynthese - wir haben es in der Schule gelernt.

Doch noch bevor Leben entstehen konnte, brauchte es die Bedingungen von Zeit und Raum.

Zeit: etwas kommt, wird und vergeht. Diese Grundkoordinate für das Leben bildete sich langsam. Hier - mythologisch ausgedrückt - an einem Tag. Die Zeit wird als Rahmen gesetzt, in dem alles abläuft, sich entfaltet und entwickelt. Alles Leben ist diesem Grundprinzip unterworfen: seien es nun Sekunden oder Jahrmillionen. Alles hat seine Zeit.

Die Zeit als erste Schöpfungstat ist göttlich gewollt.

Als Menschen sind wir dem unterworfen. Ob wir wollen oder nicht. Auch wenn unsere Sehnsüchte sich eher darauf strecken, so lang wie möglich zu leben. Wie gern würden wir so manchen Moment festhalten oder auch die Zeit ganz anhalten: mit Anti- aging – cremes, Gesichtsoperationen oder Einfrieraktionen. Die Zeit läuft.

Anders herum ist es unvorstellbar, wenn nichts von all dem Leben wieder gegangen wäre, was sich seit Jahrmillionen gebildet hat. In Gottes Schöpfung ist es so eingerichtet, dass Gereiftes geht, damit Neues wachsen kann.

Gut also, dass alles seine Zeit hat, das Werden, Blühen, Wachsen und Vergehen. Dank für den Rhythmus aus Tag und Nacht, aus Licht und Dunkel. Dank für die Zeit.

  

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