
Fußball | Bundesliga RB ohne "Mega-Rotation" in Gladbach - Emotionen abgekühlt
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5. Spieltag
23. September 2023, 09:05 Uhr
Vier Siege mit mindestens drei eigenen Toren in Folge: Das runderneute RB Leipzig hat eine erstaunliche Frühform. Am Sonnabend ist man Favorit beim noch sieglosen M'gladbach. RB-Sport-Geschäftsführer Max Eberl kehrt erstmals ins alte Wohnzimmer zurück. Dort setzt er auch auf einen Leipziger Shooting Star, der auf den Spuren von Haaland und Klose wandelt.
Marco Rose vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig erwartet in Borussia Mönchengladbach einen hochmotivierten Gegner. Nach dem 3:3 bei Aufsteiger Darmstadt 98 werde für die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane vor eigenem Publikum wahrscheinlich "das Thema Rehabilitation erste Halbzeit" eine "große Rolle spielen", sagte der RB-Coach vor der Partie am Sonnabend (15:30 Uhr/Audiostream und Live-Ticker in der SpiO-App).
Rose sieht Gladbach "in der Pflicht"
In Darmstadt lagen die Fohlen nach einer erschreckend schwachen Vorstellung zur Pause 0:3 hinten: "Gladbach ist schon in der Pflicht, vor eigenem Publikum, die erste Halbzeit von Darmstadt ein Stück weit aufzuarbeiten. Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass die Jungs heiß sind, dass sie anlaufen werden, dass sie alles probieren und Signale aussenden werden", warnte Rose: "Das müssen wir auch annehmen."
An seine alte Wirkungsstätte, wo er zwischen 2019 und 2021 Trainer war und den Klub 2020 ins Champions-League-Achtelfinale geführt hatte, kehre Rose "immer gerne" zurück. Das alles sei nun aber "auch eine Ecke her", betonte er: "Ich glaube, dass es emotional wird, aber "auch nicht obendrüber". In Gladbach hatte der 47-Jährige bereits mit dem jetzigen RB-Sport-Geschäftsführer Max Eberl zusammengearbeitet.
Eberl-Rückkehr nach 23 Jahren in Diensten der Fohlen
Eberl kehrt nach 23 Jahren Arbeit als Spieler, Jugenddirektor und Sport-Geschäftsführer erstmals offiziell wieder in den Borussia-Park zurück. Er hatte für eine Renaissance des fünfmaligen Deutschen Meisters gesorgt. Die Emotionen nach seinem Wechsel zu RB sind abgekühlt. Die Borussia gratulierte Eberl am Donnerstag auf der Homepage zu dessen 50. Geburtstag. Auf Posts auf Instagram und Facebook verzichtete man allerdings.
Eberl kein Thema mehr - Trillerpfeifen 19 Minuten
Thomas Ludwig, der Vorsitzende der Fanclub-Dachorganisation FPMG Supporters Club, erklärte das Thema Max Eberl mit einem Interview im Februar für "beendet". Daran habe sich auch nichts geändert, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. In den ersten 19 Minuten werden traditionell Trillerpfeifen aus Protest gegen die Konstruktion von RB zum Einsatz kommen. Gladbachs Trainer Gerardo Seoane wünscht sich einen Fan-Fokus auf das eigene Team, das noch ohne Saisonsieg in der Liga ist. Man brauche die Unterstützung "um nach dem letzten Spiel eine Reaktion zu zeigen. Diese andere Themen sollten uns weder tangieren noch belasten."
RB hat Kunstrasen von Bern gut überstanden
Leipzig geht unterdessen nach dem gelungenen Champions-League-Auftakt bei den Young Boys Bern (3:1) mit Rückenwind in das Duell. Eine "Mega-Rotation" werde es gegen Gladbach jedoch nicht geben, erklärte Rose, "weil wir die Möglichkeiten so im Moment nicht haben".Verletzte kamen nicht dazu. Nach dem Auftritt auf dem ungewohnten Kunstrasen in Bern habe es kein "negatives Feedback" aus der Mannschaft gegeben. Lukas Klostermann könnte in der Abwehr beginnen.
Simons auf den Spuren von Haaland und Klose
Xavi Simons dürfte wieder in der Startelf stehen. Der Niederländer ist die Entdeckung der bisherigen Spielzeit. Mit seinen sieben Scorern hat er sich jetzt schon auf äußerst prominente Spuren begeben: Seit der Datenaufzeichnung gelang das nur zwei weiteren Liga-Neulingen in den ersten vier Einsätzen: Erling Haaland und dem Spanier Paco Alcacer (jeweils Bor. Dortmund). Zuletzt schoss der 20-jährigen Offensivakteur dreimal in Folge ein Tor selbst und assistiere bei einem anderen. Viermal in Serie schafften das in der Bundesliga nur Miroslav Klose, Arjen Robben, Marco Reus und Mario Mandzukic.
Top-Stars kehrten Gladbach den Rücken
Ähnlich wie bei RB gab es auch bei Gladbach vor dieser Saison einen großen Aderlass: Marcus Thuram (Inter Mailand), Ramy Bensebaini (Bor. Dortmund), Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen) und Kapitän Lars Stindl (Karlsruher SC) gingen. Im Gegensatz zu Leipzig konnte die Abgänge noch nicht kompensiert werden. Dem Traditionsverein fehlte schlicht das Geld. Der "Gladbacher Weg" mit jungen Talenten Kasse zu machen, ist eine auf den ersten Blick charmante, aber im Haifischbecken Bundesliga auch gewagte Herangehensweise.
So wollte man für Stindl den besten Spieler von RB-Champions-League-Kontrahent Young Boys Bern, Fabian Rieder, holen. Der Schweizer wollte auch. Weil aber weder Verteidiger Nico Elvedi noch die einstige Eberl-Entdeckung Manu Koné zu Geld gemacht werden konnten, platzte der lange vorbereitete Wechsel doch noch. Elvedi verlängerte am Donnerstag seinen Vertrag bis 2027. Kapitän und Torwart Jonas Omlin fehlt verletzt.
Heimniederlagen gegen Bayern und Bayer
Der Saisonstart war sehr durchwachsen: Bei den Underdogs Augsburg und Darmstadt holte man nach spektakulären Spielverläufen mit 4:4 und 3:3 noch jeweils einen glücklichen Zähler. Gegen Meister Bayern München verloren die Fohlen nach couragierter Vorstellung kurz vor Schluss 1:2, gegen Meisterschaftsmitfavorit Leverkusen hatte man beim 0:3 keine Chance. Nun kommt mit RB also das nächste Schwergewicht in den Borussia-Park.
cke/sid/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 24. September 2023 | 16:00 Uhr
Voice vor 10 Wochen
Jetzt noch mehr. Ich fürchte bloß, schon nächste Woche hat Eck gar kein Interesse mehr an Gladbach. Dann drückt er den Bayern die Daumen. Und danach Wiesbaden und City und Bochum und und und. Die Notaufnahmen müssten eigentlich voll sein mit zerdrückten Daumen.
Simmerl vor 10 Wochen
Ja klar, Magdeburg spielt den besten Fußball. Wissen wir ja jetzt schon. Dann folge mal Deinem "besten" Fußball. Ach nee, die hatten ja gestern Paderborn förmlich an die Wand gespielt. Es kann sich nur noch um wenige Jahre handeln, bis wir den 1. FCM wieder international sehen.
SitBull vor 10 Wochen
Also so schlecht ist Gladbach jetzt auch nicht. Die muss man jetzt nicht dumm machen, auch wenn die Erwartungshaltung der ortsansässigen Schlachtenbummler vorerst doch eher unerfüllt scheint.