Fußball | 2. Bundesliga FCM-Keeper Dominik Reimann vom Konkurrenzkampf beflügelt
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28. August 2023, 15:53 Uhr
An FCM-Torhüter Dominik Reimann verzweifelten die Akteure des FC St. Pauli am Sonntag reihenweise. Reimann wuchs über sich hinaus – und scheint dank den bis dato besten Leistungen seiner Karriere den Zweikampf mit Julian Pollersbeck vorerst für sich entschieden zu haben.
"Ich habe gut und tief geschlafen". Bestens gelaunt erschien Torhüter Dominik Reimann am Montag (28.08.2023) zum FCM-Training. Rund 20 Stunden zuvor konnte der 26-Jährige noch nicht an Ruhe und Schlaf denken. Beim Auswärtsspiel der Magdeburger gegen den FC St. Pauli stand Reimann im Mittelpunkt. Beim 0:0 des FCM wehrte der Keeper nicht weniger als zwölf Chancen der Gastgeber mit teilweise starken Reflexen ab – und wurde so zum Spieler der Partie.
Viertes Spiel, erstmals zu Null – Aktuell bester Zweitliga-Keeper
Nach Abpfiff wurde vor allem Reimann von den knapp 3.000 mitgereisten FCM-Fans minutenlang gefeiert. Die Freude über das Remis war groß an diesem Sonntag in Hamburg. Erstmals überhaupt punkteten die Sachsen-Anhalter beim Angstgegner am Millerntor. Dadurch setzten die Blau-Weißen ihre Ungeschlagenserie in der neuen Saison fort. Und erstmals blieb das Team von Trainer Christian Titz dabei ohne Gegentor.
Mit seinen Paraden hatte Reimann entscheidenden Anteil am Magdeburger Punktgewinn. "Dass die Fans das sehen, gibt einem mehr Selbstbewusstsein für die kommenden Spiele", freute sich der Tormann im "Sport im Osten"-Interview, der seit Juli 2021 die Stammkraft im Gehäuse des FCM ist. Dank seinen Reaktionen von Hamburg ist Reimann nun der Zweitliga-Torhüter mit den meisten abgewehrten Schüssen (22). Und überhaupt läuft es in dieser Saison ziemlich gut für den früheren Dortmunder: Die noch junge Spielzeit ist die bisher beste in seiner Karriere. Reimann wehrte bisher 84,6 Prozent der gegnerischen Torschüsse ab.
Konkurrent Pollersbeck (vorerst) verdrängt
Es scheint, als würde ihn gerade die Verpflichtung von Julian Pollersbeck zu neuen Bestleistungen anstacheln. Pollersbeck wurde im Sommer als Konkurrent für Reimann geholt. Der 29-Jährige spielte einst unter Titz beim Hamburger SV, saß aber zuletzt in der französischen Ligue 1 zumeist auf der Bank. Mit dem Pollersbeck-Transfer musste Reimann um seine Nummer eins bangen. Es schien, als ob Titz, der viel Wert auf einen aktiv und mutig in den Spielaufbau einbezogenen Torwart legt, künftig auf seinen "alten Bekannten" Pollersbeck setzen könnte.
Lob und Kritik von Trainer Titz
Doch Pollersbeck verletzte sich in der Vorbereitung. Und seit Saisonbeginn überzeugt Reimann mit starken Paraden. Was Titz an ihm hat, weiß der Coach nicht erst seit St. Pauli: "Domme war herausragend mit seinen Paraden. Wie er die Ruhe bewahrt hat, mit seinen schnellen Reaktionen die Bälle geholt hat. Das war für uns wichtig im Spiel", lobte Titz etwa nach dem 0:0 des FCM im Mai dieses Jahres beim FC Heidenheim.
Nach dem starken St.-Pauli-Spiel bemängelte Titz aber auch Defizite beim Spiel seines Torwartes. "Ich habe schon gesehen, dass unser Torwart es regelmäßig über unsere Sechser hätte lösen können, weil der Raum offen war. Das haben wir heute nicht gut gemacht. Und wenn wir dann quer spielen auf den Innenverteidiger bekommen wir das Pressing von St. Pauli rein", gab Titz seinem Keeper eine Mitschuld daran, dass St. Pauli so viele Angriffe fahren konnte.
Gegen Hertha wieder "zu Null"?
Am kommenden Samstag gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC dürfte Reimann trotzdem wieder im FCM-Tor stehen. Und das mit Recht, mit Selbstbewusstsein und sicher auch gut ausgeschlafen.
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 27. August 2023 | 16:00 Uhr
Gernot vor 36 Wochen
Lasst mal die Kirche im Dorf.....im letzten Podcast vom Krügelplatz wird die ganze Sache Reimann/ Chancenverwertung St.Pauli recht realistisch dargestellt: Eine wirkliche Parade - der Rest für einen Zweitligatorwart nicht außergewöhnlich.
Dreiecker vor 36 Wochen
Kann mich noch an die Kommentare vieler User erinnern: Reimann weg, Schorck raus und Titz entfernen. Was wäre dann, die Dritte Liga wäre euer Zuhause. Gut daß keiner auf euch gehört hat.
Thommi Tulpe vor 36 Wochen
12 (!) Hochkaräter pariert ... und wer dabei war: dem stockte nicht "nur" 12 Mal der Atem. Aber man braucht auch solche einzigartigen Leistungen und das Spielglück, um solche Spiele zu bestehen. Zum Glück ist Fußball auch "ausgleichende Gerechtigkeit", wenn man z. B. bedenkt, dass Blau-Weiß ein Pokalspiel bei 32:11 Torschüssen gegen St. Pauli mit 2:3 verloren hat.
Genießen wir Blau-Weißen "einfach" den Augenblick! Nach 4 Spieltagen lassen sich sehr sicher noch keine Trends aus der Tabelle ableiten. Sind wir nach 34 Spieltagen immer noch Vierter, würden wir uns höchstwahrscheinlich darüber ärgern, dass wir um ein Pünktchen die Relegation oder sogar den direkten Aufstieg verpasst hätten ... Wetten!? Wir haben keinen Druck außer den, dass alles erwartet, dass die Größten der Welt in dieser Saison mit dem Abstieg "sehr sicher" nichts zu tun haben - sagt die "Fachwelt". Meine Wenigkeit denkt einfach, dass wir in dieser Saison eine der großen Überraschungen der 2. BL werden können.