Spieler auf dem Feld 8 min
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Fußball | 3. Liga Aue kassiert Traumtore in Duisburg und verliert Trainer Dotchev

35. Spieltag

05. Mai 2023, 21:00 Uhr

So hatte sich Pavel Dotchev seine Rückkehr mit Erzgebirge Aue nach Duisburg wohl kaum vorgestellt. Die Veilchen enttäuschten über weite Strecken der Partie, fingen sich ein Traumtor nach dem anderen und müssen im kommenden Spiel auch noch auf ihren Trainer verzichten.

Erzgebirge Aue hat zum Auftakt des 35. Spieltags eine empfindliche Niederlage beim MSV Duisburg einstecken müssen. Das Team von Trainer Pavel Dotchev war beim 0:3 (0:1) am Freitag (05.05.2023) über weite Strecken chancenlos und ging als verdienter Verlierer vom Platz. Damit verpasste es Aue, sich der letzten Abstiegssorgen zu entledigen. Angesichts von elf Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone ist der Klassenerhalt, den Gegner Duisburg perfekt machte, in den verbleibenden drei Spielen aber weiter nur noch Formsache.

Joshua Bitter (29, Duisburg), Omar Sijaric (19, Aue)
Duisburgs Joshua Bitter trennt Aues Omar Sijaric vom Ball. Es war nicht einzige Situation an diesem Abend, in der Aue das Nachsehen hatte. Bildrechte: Sven Sonntag/PICTURE POINT

Dotchev ging die Aufgabe bei seinem Ex-Verein mit drei Änderungen in der Startelf im Vergleich zum jüngsten Remis gegen Viktoria Köln an. Erik Majetschak, Kilian Jakob und Marvin Stefaniak rückten für den gesundheitlich angeschlagenen Linus Rosenlöcher, Nico Gorzel und Maximilian Thiel ins Team.

Duisburg dominiert die Anfangsphase

Berauscht von der fantastischen Atmosphäre im eigenen Stadion war Duisburg von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und suchte früh die Abschlüsse. Nach drei Minuten brandete bereits Jubel auf, doch Joshua Bitters trockener Abschluss wurde aufgrund einer Abseitsposition zurecht abgepfiffen. Aue fand offensiv nicht ins Spiel und wurde immer wieder von schnellen Duisburger Umschaltsituationen gefordert. Erst nach einer Viertelstunde wurden die Gäste aktiver. Paul-Philipp Besong verpasste eine flache Hereingabe von Jakob aber hauchzart (16.). Auf der Gegenseite hatte Duisburg nach 20 Minuten den Torschrei auf den Lippen, doch Keeper Martin Männel kratzte einen Kopfball von Marvin Senger sensationell von der Linie.

Benjamin Girth (31, Duisburg) trifft zum 1:0
Aue-Keeper Martin Männel streckt sich vergeblich und kann den Rückstand durch Benjamin Girth nicht verhindern. Bildrechte: Sven Sonntag/PICTURE POINT

Drei Minuten später war dann aber auch Aues Schlussmann chancenlos: Bitter brachte eine Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner, wo Benjamin Girth seinen Bewachern entwischt war, um anschließend wuchtig und präzise ins rechte Eck zu köpfen (23.). Auch in der Folge spielte nur ein Team. Duisburg ließ Angriff um Angriff rollen und war stets einen Schritt schneller unterwegs. Aue konnte sich zeitweise kaum aus der eigenen Hälfte befreien, überstand aber die Drangphase. Kurz vor der Halbzeit konnte Stefaniak immerhin zwei Abschlüsse für die Gäste verbuchen, vergab aber sowohl per Kopf (38.), als auch aus der Distanz deutlich (40.).

Sargnägel durch zwei Duisburger Traumtore

Kurz nach Wiederanpfiff musste sich Männel erneut ordentlich strecken, nachdem Niklas Kölle auf der linken Seite durchgebrochen war und das kurze Eck anvisiert hatte (47.). Duisburg drückte auf den nächsten Treffer und kam durch Bitters artistischen Abschluss wenige Minuten später erneut vielversprechend vor das gegnerische Tor (51.). Aue spielte zwar durchaus gut mit, hatte aber weiter keine zündenden Ideen. Ganz anders die Gastgeber, die mit zwei Traumtoren binnen drei Minuten früh alle Zweifel am Heimsieg beseitigten. Zunächst vollendete Kölle eine etwas zu weit geratene Flanke von Alaa Bakir in bester Ibrahimovic-Manier per Seitfallzieher ins rechte Eck (62.), ehe Kolja Pusch das Leder aus 20 Metern halbrechter Position humorlos in den linken Winkel jagte (65.).

Tor für Duisburg. Niklas Kölle / Koelle (32, Duisburg) trifft zum 2:0 und jubelt mit den Teamkollegen.
Niklas Kölle erzielt das 2:0 für Duisburg und lässt sich anschließend von seinen Kollegen feiern. Bildrechte: PICTURE POINT / S. Sonntag

Aues Widerstand war damit endgültig gebrochen. Dotchev wechselte zwar noch einmal komplett durch, die besseren Chancen verbuchten aber weiter die Gastgeber. Der eingewechselte Niclas Stierlin vergab den nächsten Treffer trotz aussichtsreicher Position leichtfertig (78.). Zum allem Überfluss holte sich Dotchev an der Seitenlinie wegen Meckerns seine vierte Gelbe Karte ab und fehlt damit im nächsten Spiel gegen Dortmund II. Ivan Knezevic hatte immerhin noch den Ehrentreffer auf dem Fuß, scheiterte mit seinem wuchtigen Abschluss aber an MSV-Schlussmann Vincent Müller (83.).

Das sagten die Trainer

Pavel Dotchev (Erzgebirge Aue) bei MagentaSport: "Wir haben nicht gut gespielt und nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Duisburg war brutal effizient und hat uns vorgemacht, wie man spielt. Wir haben immer noch einmal Hacke, Pike gespielt. Das ist nicht Sinn der Sache. Wir wollten heute gewinnen. Aber so wie wir gespielt haben, war es nicht möglich. So war es viel zu einfach für Duisburg. Sie haben verdient gewonnen."

Torsten Ziegner (MSV Duisburg) bei MagentaSport: "Es gibt kaum etwas an dem Spiel auszusetzen. Die Mannschaft hat es geschlossen überragend gemacht. Wir waren in der Offensive mutig und haben etwas ausprobiert. Es war auch ein in der Höhe verdienter Sieg. Die Mannschaft hat sich aufgerafft, wir gehen einen gemeinsamen Weg. Es wächst immer mehr etwas zusammen. Das spürt man auch im Umfeld."

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jsc

Zwei Männer in einem Stadion in der Coachingzone 1 min
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 06. Mai 2023 | 16:00 Uhr

18 Kommentare

erzgebirger vor 51 Wochen

Mission Klassenerhalt heute am Sonntag erfüllt. Mehr war diese Saison nicht drin. Jetzt gut analysieren, Spieler, die gerne in Aue spielen und die entsprechende Mentalität haben, behalten oder eben holen, die anderen ziehen lassen. Ich freue mich auf die nächste Saison. Glück Auf!

sportspecker vor 51 Wochen

Außer Martin Männel, kann man den Rest maximal die Bälle aufpumpen lassen und selbst das wage ich zu bezweifeln.
Der gesamte Trainerstab sollte sich ebenfalls hinterfragen, denn wer verunsichert die Mannschaft? Ich persönlich schaue mir diese Gurkenelfen gar nicht mehr an
Einzig meinen Respekt verdienen die 300 Außwärtsfahrer
Glück Auf

WismutJenser vor 51 Wochen

Rege dich nicht über so sinnlose Sachen auf. Jeder Arbeitnehmer bekommt frei wenn er Vater wird. Das weiß jeder oder?
Das hat auch mit den peinlichen Auftritten nichts zu tun. Und ohne Dima wären wir dieses Jahr abgestiegen. Also Gehirn einschalten ehe du solchen Mist schreibst.
Einmal Aue Immer Aue. Glück Auf.

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