Fußball | 3. Liga Erzgebirge Aue gegen Lübeck im Elfmeterglück
Hauptinhalt
4. Spieltag
26. August 2023, 16:04 Uhr
Die Erfolgsstory ist um ein Kapitel reicher! Der FC Erzgebirge Aue reist auch mit einem Punkt im Gepäck vom starken Aufsteiger VfB Lübeck nach Hause. Der Zähler war hart erkämpft und auch etwas glücklich.
1:1 beim Aufsteiger in Lübeck. Der FC Erzgebirge Aue bleibt wie die Norddeutschen ungeschlagen und trotzte auch den Reisestrapazen. Im Stadion an der Lohmühle kontrollierte Aue 25 Minuten das Spiel, danach wurde Lübeck stärker und ging nach der Pause verdient in Führung. Doch Trainer Pavel Dotchev konnte sich erneut auf seine Joker verlassen. Marcel Bär holte den Elfmeter heraus, den Marvin Stefanik zum Ausgleich versenkte. "Die letzte Woche war sehr kräftezehrend. Mit frischen Beinen wäre mehr gegangen", sagte Bär nach dem Abpfiff.
Drei Neue in der Startelf
Die Englische Woche inklusive der Fahrten quer durch Deutschland (erst in Essen, dann in Lübeck) hatte Spuren bei den Auern hinterlassen. Den Kräfteverschleiß versuchte Dotchev mit drei frischen Spielern zu stoppen: Erik Majetschak, Joshua Schwirten und Maximilian Thiel rotierten für Boris Tashchy, Marcel Bär und Marco Schikora in die Startelf.
Schon nach wenigen Sekunden musste Aue die erste knifflige Szene überstehen. Cyrill Elija Akono tauchte nach einem Steckpass frei vor Martin Männel auf, bekam aber nur ein Schüsschen zustande. Wenig später hatte Aue verdammt viel Dusel. Tim Danhof rempelte Akono rustikal um (9.). Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (Erfurt) entschied - zum Glück für die "Veilchen" - gegen einen frühen Elfmeterpfiff.
Aue verliert den Faden
Lübeck zog sich fortan weit zurück, überließ Aue das Feld und den Ball. Die Erzgebirger spielten ziemlich souverän, ballsicher und längst nicht mehr wie das "Altherren-Team" der Vorsaison. Die beste Chance zur Führung hatte Thiel, der nach einer Schwirten-Eingabe am kurzen Pfosten vorbeischoss. Auch beim Schuss von Sean Seitz fehlte nicht viel, Philipp Klewin, letzte Saison noch im Auer Kasten stand, lenkte das Leder mit den Fingerspitzen zur Ecke.
Was lange gut aussah, drehte sich nach 25 Minuten in die andere Richtung. Aue verlor den Faden und der Aufsteiger wurde immer stärker. Strippenzieher Tarik Gözüsirin schaltete und waltete in der Zentrale und war an allen gefährlichen VfB-Aktionen beteiligt. Die Erzgebirger hatten Glück, dass sämtliche Schüsse entweder über das Tor gingen oder in den Armen von Männel landeten.
Stefaniak kontert Lübecks Führung
Dotchev blieb seinem Rotationsprinzip treu und schickte nach der Pause Marvin Stefaniak, Steffen Meuer und Marco Schikora ins Rennen. Das Trio war zunächst mit Defensivaufgaben beschäftigt, weil Lübeck Dampf machte und in der 53. Minute traf. Aue verteidigte schlafmützig und geriet verdientermaßen in den Rückstand. Manuel Farrona Pulido bediente Akono herrlich, Anthony Barylla ging halbherzig zur Sache, der Lübecker drosch den Ball aus spitzem Winkel über Männel ins Tor.
Aue wirkte angezählt, kam aber wie aus dem Nichts zurück. Barylla machte seinen Fehler mit einem Pass aus der eigenen Hälfte in den Lauf des eingewechselten Marcel Bär wieder gut. Der Stürmer wurde von Jannik Löhden leicht berührt, Bartnitzki entschied auf Elfmeter. Stefaniak übernahm Verantwortung und schob cool in die Mitte. Das Schlitzohr wusste offenbar, dass sein Ex-Mitspieler Philipp Klewin nie stehen bleibt. In der letzten Minute hatten Aue Glück, dass Männel gegen den eingewechselten Robin Velasco überragend hielt und die sechsstündige Rückreise damit versüßte. Die Auer Spieler bekommen jetzt zwei Tage frei, kommenden Samstag geht es dann gegen den TSV 1860 München.
Trainerstimmen
Pavel Dotchev (Aue): "Als das 1:0 gefallen ist, dachte ich, dass es schwer wird für uns. Ich wusste, dass wir von den Kräften her nicht mehr viel nachlegen können. Ich bin mit den Wechseln Risiko gegangen und so haben wir das 1:1 geschafft. Damit kann ich richtig zufrieden sein. Wir sind diese Woche 2.500 km mit dem Bus gefahren, haben drei Mal gespielt, dafür hat die Mannschaft Respekt verdient."
Lukas Pfeiffer (Lübeck): "Wir haben am Dreier geschnuppert und hatten genügend Chancen zum Sieg. Von daher bin ich etwas enttäuscht. Wenn man aber zurückblickt, muss man sagen, dass wir als erster Absteiger gehandelt wurden, jetzt sind wir ungeschlagen. Wir ordnen das alles richtig ein."
Weitere Stimmen
sst
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 26. August 2023 | 14:00 Uhr
Normalbuerger vor 36 Wochen
Der Punkt ist ok , mehr war nicht drin . Majetschak brachte in meinen Augen einen weiteren Beweis seiner Drittligauntauglichkeit . Warum er so unantastbar ist , ist mir nach wie vor ein Rätsel. Er hätte genau wie sorge und huth aussortiert werden müssen. Thiel ist kein Stürmer, deswegen völlig wirkungslos. Wenn Bär fehlt wird es vorn ganz eng , da müsste PD taktisch umstellen.
Ignatz Wrobel vor 36 Wochen
Aue und Magdeburg im aktuellem Glückstaumel, erwarten Niederlage und wie diese bewältigt wird zeigen ob Blase oder Leistung ausschlaggebend ist. Auer fühlten sich ohne Videobeweis oft benachteiligt und bekamen Strafstoß uim Ausgleich geschenkt ohne zu meckern oder zu Spucken. Geht doch.
Barrackler vor 36 Wochen
Das lag m.E. gar nicht in erster Linie an mangelnder Frische. Aber es ist halt was anderes, ob man Thiel, Schwirten und vor allem Majetschak in eine funktionierende Mannschaft zur Kräfteauffrischung einwechselt oder sie in die Startelf befördert.
Vor allem im Zentrum drohte man in den 15 Minuten vor der Pause völlig die Ordnung zu verlieren. Nicht umsonst war Seitz dann GR gefährdet, weil er und Omar pausenlos Löcher zu stopfen hatten, die sich zwischen Schwirten und Majetschak auftaten. Thiel als Alleinunterhalter vorn drin war auch nahezu wirkungslos.
Man hat gesehen, dass alles passen muss und der 2. Anzug eben (noch) nicht maßgeschneidert sitzt.
Glücklicher Punkt, zumal Männel den am Ende noch rettet.
Wie auch immer....man ist voll im Soll und hat mehr als doppelt soviele Punkte wie letztes Jahr nach Spieltag 10.