Fußball | 3. Liga Zwickau akzeptiert DFB-Urteil nach Bier-Eklat gegen Essen

03. Mai 2023, 15:18 Uhr

Der FSV Zwickau hat die Strafe des DFB nach dem Angriff auf den Schiedsrichter beim Spiel gegen Rot-Weiß Essen akzeptiert. Der Klassenerhalt rückt damit für den Westsachsen in weite Ferne.

Der FSV Zwickau steht mit mehr als einem Bein in der Regionalliga. Wie zu erwarten war, wurde die nach Punkten noch ausstehende Partie gegen Rot-Weiss Essen mit 0:2 gegen den FSV gewertet. Das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstag (02.05.2023). Am Mittwoch (03.05.2023) ließen die Westsachsen die Frist für einen Widerspruch gegen das Urteil verstreichen und akzeptierten damit den Entscheid.

Die Begegnung war in der Halbzeit beim Stand von 1:1 von Schiedsrichter Nicolas Winter abgebrochen worden, nachdem diesem beim Gang in die Kabine von einem Zwickauer Zuschauer Bier ins Gesicht geschüttet worden war. Auch Schiedsrichter-Assistent Felix Grund wurde teilweise davon auf dem Trikot getroffen.

FSV für Sicherheit im Stadion verantwortlich

"Nach der geltenden Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist das Spiel für den FSV Zwickau mit 0:2 als verloren zu werten. Zum einen hätte der FSV Zwickau den Schiedsrichter auf dem Weg in die Kabine besser schützen müssen. Zum anderen ist der Verein auch für seine Zuschauer verantwortlich und das Verschulden der Anhänger dem Verein zuzurechnen", sagte Georg Schierholz, stellvertretender Vorsitzende des DFB-Sportgerichts. Zwickau kann innerhalb von 24 Stunden Einspruch gegen die Entscheidung einlegen. 

Bei dem Verursacher des Vorfalls handelt es sich um einen Sponsor des Vereins, der früher selbst Präsidiumsmitglied des FSV war. In einem Zeitungsinterview wies er kurz darauf die Schuld für seine Aktion dem Schiedsrichter zu.

Hohe Geldstrafe droht

Über mögliche Sanktionen gegen den FSV wegen des den Spielabbruch auslösenden Vorfalls wird das DFB-Sportgericht nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss zu einem späteren Zeitpunkt gesondert entscheiden, heißt es in der Mitteilung des Verbandes. Zwickau droht dabei eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro. Der Verein hatte bereits angekündigt, den Verursacher der Aktion in Regress zu nehmen.

Zwickau praktisch abgestiegen

Das Urteil des Sportgerichts ist ein weiterer Rückschlag für Zwickau im Abstiegskampf. Die Westsachsen stehen vier Spieltage vor Saisonende auf dem letzten Tabellenplatz und haben sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Am Sonntag hatte der FSV eine bittere 3:4-Niederlage gegen den VfL Osnabrück einstecken müssen, war dabei angesichts von zwei strittigen Schiedsrichterentscheidungen aber auch im Pech.

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red/pm

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 03. Mai 2023 | 17:45 Uhr

100 Kommentare

RumBelballer vor 51 Wochen

Was für ein M…! Wieso sollten Schiedsrichter einen Persilschein haben? Spätestens seit dem Hoyzer-Fall haben die Schiedsrichter ihre weiße Weste verloren. Wenn ein Spieler ein Foul zuviel begeht , wird er gesperrt, der Trainer darf sich das Spiel von der Tribüne ansehen, aber der Mann in Schwarz kann machen , was er will? Letzter Spieltag die 2 Elfer gegen Zwickau ein Unding, aber Tatsachenentscheidungen? Dann war der Bierwurf auch eine Tatsachenentscheidung im wahrsten Sinne des Wortes?
Und zum Schluss, diese sogenannten Tatsachenentscheidungen haben im schlimmsten Fall den Verlust von Arbeitsplätzen zur Folge. Ich hoffe für Dich ,
dass Dir das mal nicht passiert.

RumBelballer vor 51 Wochen

Scheinbar kannst Du, Janes, keine Antwort zu Deiner Aussage treffen, was typisch ist. Aber das wäre schon wieder zuviel „scheinbar“ . Vielleicht ist es typisch für Dich, in Schubladen zu denken. Passt ja auch irgendwie.

Altlatz vor 51 Wochen

Der Verein wird für unzureichende Sicherheit bestraft und das ist vollkommen in Ordnung. Was mir nicht gefällt ist, dass die Mannschaft sportlich bestraft wird und faktisch zum Abstieg verurteilt wird. Das hat schon ein gewisses Gschmäckle. Der DFB sollte bestimmte Richtlinien einfach mal überarbeiten. Dazu gehört auch die Erteilung einer Lizenz. In der vorigen Saison betraf es mehrere Mannschaften, die auf unsportliche Art und Weise ( HFC gegen Türkgüci 4 Punkte) verloren hat. Diesmal hat sich der Abstand zu einem Mitkonkurrenten gegen den Abstieg um drei Punkte vergrößert. Es ist doch Wettbewerbsverzerrung, wenn solche Entscheidungen getroffen werden.
Nochmal! Es hat nichts damit zu tun, dass ein Verein bei Nachlässigkeiten bezüglich der Sicherheit verschont wird.

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