Umweltministerium Weiterer Wolf in Thüringen sesshaft

27. Januar 2021, 12:31 Uhr

In Thüringen ist eine weitere Wölfin heimisch geworden. Nach Angaben des Umweltministeriums konnten Experten Spuren des Tiers über einen Zeitraum von etwa einem Jahr im Wartburgkreis nachweisen. Lange Zeit galt die Ohrdrufer Wölfin als die einzige sesshafte Wölfin in Thüringen.

In Thüringen ist eine weitere Wölfin sesshaft geworden. Experten haben Spuren des Tiers über einen Zeitraum von etwa einem Jahr im Wartburgkreis nachweisen können, wie das Umweltministerium mitteilte. Daher stufe das beim Ministerium angesiedelte Kompetenzzentrum Wolf/Biber/Luchs die Wölfin, die sich im Gebiet um Zella/Rhön aufhalte, nun als standorttreu ein.

Wolf-Nachweis durch genetische Spuren an gerissenen Tieren

Die Fähe stamme aus dem Wolfsrudel "Göritz/Klepzig" in Brandenburg und sei bereits im Februar 2020 bei Weilar im Wartburgkreis nachgewiesen worden. Die Spuren waren an einem gerissenen Tier gefunden worden, wie es hieß. Über einen weiteren Rissabstrich an einem Wildtierkadaver in diesem Jahr sei nun der zweite genetische Nachweis bei Kaltensundheim (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) erbracht worden. Das Kompetenzzentrum nimmt unter der Telefonnummer (0361) 57 3941 941 Hinweise entgegen, wenn jemand einen Wolf sieht.

Thüringen: Einziges bekanntes Wolfsrudel in Ohrdruf

Lange Zeit galt eine Wölfin mit Revier bei Ohrdruf (Landkreis Gotha) als Thüringens einzige standorttreue Vertreterin ihrer Art. Inzwischen hat sich aber auch ein männlicher Wolf zu ihr gesellt. Experten gehen davon aus, dass sich die Tiere paarten und im Frühjahr 2020 Jungtiere zur Welt kamen. Diese gelten als erster bekannter Wolfsnachwuchs in Thüringen seit 150 Jahren. Zudem gilt die Wolfsfamilie bei Ohrdruf als Thüringens einziges bekanntes Rudel.

Die Rückkehr der Wölfe ist nicht unumstritten. Schäfer und andere Viehhalter fürchten um ihre Tiere, wenn diese auf Weiden stehen. Das Land unterstützt finanziell verschiedene Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe, darunter die Anschaffung spezieller Zäune und die Anschaffung von Herdenschutzhunden.

Quelle: MDR THÜRINGEN/jni

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 27. Januar 2021 | 10:00 Uhr

6 Kommentare

maulwurf am 27.01.2021

Keine Angst, Lyn, Wölfe fressen nur kleine Mädchen, die rote Kappen tragen...

Ne, im Ernst: In der Regel jagen die Räuber nachts und da werden Sie kaum mit Kindern unterwegs sein. Ohnehin ist die statistische Gefahr beim Überqueren der Ortsstraße zigfach größer.

Kalkbrenner am 27.01.2021

Hier ergeben sich einige Fragen an die Landesregierung. Gibt es Erkenntnisse, wo die Wölfin zwischen Januar 2020 und heute? Ist sie trächtig? Hat sie in dem fraglichen Zeitraum Nutztiere in Thüringen oder Hessen gerissen? Was macht die Landesregierung, wenn die Wölfin trächtig ist bzw. einen Rüden für die Rudelbildung findet? Wann und ab welcher Anzahl an Tieren hat die Wolfpopulation in Thüringen einen gesicherten Bestand erreicht? Alles Fragen, die eigentlich der MDR im Rahmen seiner journalistischen Arbeit der Landesregierung stellen sollte. Mehr als schade, dass er das nicht macht.

Lyn am 27.01.2021

Danke für den Hinweis!

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