Sternschnuppen der Geminiden im Allgäu im Dezember 2018
Einer der größten Meteorströme findet bereits im Januar statt: Die Quadrantiden. In der Nacht vom 3. auf den 4. Januar finden sie ihren Höhepunkt. Dieses Bild ist 2018 im Allgäu entstanden. Bildrechte: imago images / Jan Eifert

Die Sternschnuppen der Quadrantiden

Die Sternschnuppen der Quadrantiden treten jährlich in der ersten Januarwoche auf. Ihr scheinbarer Ursprung liegt im Sternbild Bärenhüter (lat. Bootes). Zum Maximum in der Nacht zum 3. Januar fallen bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde. Woher die kleinen Meteoriten in Wirklichkeit kommen und warum sich das Schauspiel jedes Jahr wiederholt, erklären wir Ihnen hier:

Die Quadrantiden gehören zu den vier stärksten Meteorströmen. Ihren Höhepunkt erreichen sie in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar 2021. Dann können bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde über den Himmel sausen. Die ersten Sternschnuppen können bereits ab dem 28. Dezember 2020 beobachtet werden. Am Abend des 12. Januar ist dann Schluss mit dem Spektakel.

Die Sonne wird am 3. Januar gegen 16.15 Uhr untergehen. Innerhalb der nächsten Stunde verdunkelt sich der Abendhimmel. Da erst vor wenigen Tagen Vollmond war (30.12.2020), wird es in dieser Nacht nicht komplett dunkel werden – keine idealen Bedingungen zur Beobachtung von astronomischen Ereignissen. Das von der Sonne reflektierte Licht des Mondes wird die Nacht nämlich erhellen. Je heller es ist, desto weniger Sternschnuppen kann man erkennen.

Wo kann man die Quadrantiden beobachten?

In dieser Darstellung können Sie den Ursprung der Sternschnuppen der Quadrantiden sehen. Am 3. Januar 2021 finden Sie die Sternschnuppen um 23 Uhr am nord-nord-östlichem Nachthimmel.
In dieser Darstellung können Sie den Ursprung der Sternschnuppen der Quadrantiden sehen. Am 3. Januar 2021 finden Sie die Sternschnuppen um 23 Uhr am nord-nord-östlichem Nachthimmel. Bildrechte: Robert Rönsch / MDR

Der Mond wird an diesem Abend gegen 21.10 Uhr im Osten aufgehen. Etwa zur selben Zeit werden sich auch die ersten Sternschnuppen am Nachthimmel zeigen. Dafür muss man nach Norden schauen. In den frühen Abendstunden werden die Quadrantiden zunächst dicht am Horizont stehen. Bis Mitternacht wird ihr Vertikalwinkel die 20° nicht erreichen – sie stehen somit immer noch am niedrigen Horizont.

Um 1.30 Uhr (am 4. Januar) werden die Quadrantiden im Nordosten stehen. Unter ihnen befindet sich das Sternbild des Herkules, oberhalb von ihnen steht der Große Bär. Das Sternbild Drache findet man westlich von ihnen. Im Osten, leicht unterhalb von ihnen, befindet sich das Sternbild Bärenhüter.

Erst zwischen zwei und sieben Uhr wandert der Meteorstrom an den oberen Nachthimmel. Zeitgleich bewegt er sich in östliche Himmelsrichtung. Um fünf Uhr werden die Quadrantiden auf eine Höhe von 56° Höhe ansteigen. Um sieben Uhr liegen sie bei zirka 75° Höhe. Zur Morgendämmerung werden sich nur noch wenige Sternschnuppen zeigen. Die Sonne wird um 8.15 Uhr aufgehen.  

Diese Darstellung zeigt Ihnen, wo sie die Quadrantiden am 4. Januar um vier Uhr morgens sehen können. Die Sternschnuppen finden Sie in nord-ost-östlicher Himmelsrichtung.
Diese Darstellung zeigt Ihnen, wo sie die Quadrantiden am 4. Januar um vier Uhr morgens sehen können. Die Sternschnuppen finden Sie in nord-ost-östlicher Himmelsrichtung. Bildrechte: Robert Rönsch / MDR

Der tatsächliche Ursprung der Quadrantiden

Ursprünglich nahm man an, dass die Quadrantiden aus dem Sternbild des Bärenhüters (Bootes) entstammen. Dort befindet sich ihr Radiant. Das ist ein fester Fluchtpunkt, aus dem die Sternschnuppen auszuströmen scheinen. Deswegen gehören die Quadrantiden auch zu den Meteorströmen, anders als sporadisch erscheinende Meteore.

Tatsächlich stammen sie von einem Kometen ab, wahrscheinlich dem großen, auseinandergefallenen Kometen C/1490 Y1. Er wurde bereits vor 500 Jahren in China beobachtet.

Wie entstehen diese Sternschnuppen?

Während der Komet C/1490 Y1 das Sonnensystem kreuzte, verlor er feine Partikel. Auf seiner Bahn befinden sich zahlreiche solcher Staubkörner. Einmal im Jahr durchquert die Erde seine Kometenbahn. Wenn das passiert, werden die Staubkörner an der heißen Atmosphäre unseres blauen Planeten abgebremst. Es kommt zur Ionisierung. Von der Erde aus gesehen nehmen wir dann helle Lichtschweife wahr: Sternschnuppen.

Sternschnuppen über das Jahr hinweg

Es gibt sogar Jahre, in denen sich bis zu 200 Quadrantiden-Sternschnuppen pro Stunde am Himmel zeigen. Dieses Jahr gehört vermutlich nicht dazu. Ohnehin ist das Jahr 2021 in astronomischer Sicht eher unspektakulär.

Neben den Quadrantiden gibt es noch einige andere Meteorströme. Die meisten fallen dabei gar nicht auf, da sie zu ihrem Höhepunkt nur wenige Sternschnuppen hervorbringen. Manchmal fällt ihr Höhepunkt auch auf die Mittagszeit, wo wir sie nur sehr schlecht erkennen können.

Jedoch gibt es noch die April-Lyriden, die in manchen Jahren einen regelrechten Ausbruch an Sternschnuppen vorweisen können. Die Eta-Aquariiden finden im Mai statt. Bei guten Umweltbedingungen können bis zu 50 Sternschnuppen für uns sichtbar über den Himmel hinweg fliegen.

Die Perseiden sind im Juli und August zu beobachten. Mit etwas Glück erscheinen dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde. Auch die Leoniden laden im November zum Beobachten ein. Im Dezember gibt es die Geminiden, die sich kurz vor Weihnachten am Himmel zeigen.