Das Klima Update mit Korallen
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MDR KLIMA-UPDATE | 21. Juli 2023 Kollabierendes Ökosystem: Die große Korallenbleiche in den heißen Ozeanen

Ausgabe #98 vom Freitag, 21. Juli 2023

21. Juli 2023, 11:00 Uhr

Die Meerestemperaturen in einigen Teilen der Welt sind außergewöhnlich hoch. Das hat Folgen für Flora und Fauna: Den Korallenriffe droht eine beispiellose Bleiche, die sie kaum überleben können.

Porträtaufnahme einer weißen Frau mit zurückgebundenen Haaren, einer großen Brille und grüner Bluse
Bildrechte: Tobias Thiergen

Hallo alle zusammen,

ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich liebe es, am Meer zu sein. Einfach nur sitzen und auf das weite Blau des Meeres schauen. Das reicht eigentlich schon, damit in mir Ruhe einkehrt. Auf der einen Seite ist es das regelmäßige, monotone Rauschen der Brandung und auf der anderen Seite auch das Aufbrausen der Wellen, das erahnen lässt, welche Kraft das Wasser haben kann. Wobei, das mit dem Blau ist ja so eine Sache. Da die Ozeane offenbar immer mehr ihre Farbe ändern, leben wir vielleicht bald auf dem grünen Planeten.

Vielleicht sind Sie ja auch gerade am Meer? Schließlich sind fast überall Ferien und das heißt bekanntlich: Urlaubszeit! Sollten Sie diese Zeilen also am Strand lesen, dann halten Sie doch mal die Füße ins Wasser - oder gerne auch den ganzen Körper - und konzentrieren Sie sich auf die Temperatur: Ist das Wasser warm? Wärmer vielleicht als in Ihrer Erinnerung an frühere Urlaube? Wahrscheinlich ist das nämlich so, je nachdem, wo sie gerade sind. Sollten Sie nämlich zum Beispiel in Florida sein, könnte das Wasser in etwa Whirlpool-Temperatur haben. Das hat leider schwerwiegende Folgen für Flora und Fauna, mit denen wir uns heute beschäftigen wollen. Quo vadis bunte Korallenriffe?

Korallenkolonie auf einem Riff
Ein Korallenriff, wie es aussehen soll: leuchtend bunt Bildrechte: Colourbox.de

Dieses Thema liegt mir besonders am Herzen, denn ich liebe es nicht nur am, sondern auch im Meer zu sein - zum Schnorcheln nämlich. Einfach abzutauchen und zu beobachten, was in dieser ganz eigenen Welt passiert, kann atemberaubend sein. Dabei liegt dieser Lebensraum ja kaum ein paar Meter unter der Wasseroberfläche. Wie auch immer: Als ich vor wenigen Tagen in meinem eigenen Urlaub ins Türkis des Mittelmeeres abgetaucht bin, sah es weit weniger bunt und belebt aus als ich es gewohnt war. Falls Sie also gerade im Urlaub sind und ebenfalls gern Schnorcheln: Tauchen Sie ab solange es noch etwas zu sehen gibt!


#️⃣ Zahl der Woche:

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… der Wälder des DBU Naturerbe dürfen sich bereits natürlich entwickeln. Das teilte eine Sprecherin der Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2022 mit. Mit derzeit rund 55.000 Hektar Wald gehört die gemeinnützige Naturerbe-Tochter der DBU nach eigenen Angaben zu den größten privaten Waldbesitzern in Deutschland. Ihre Flächen im Nationalen Naturerbe sind dem Naturschutz gewidmet. Die DBU Naturerbe soll langfristig rund 71 großräumige Liegenschaften von insgesamt rund 70.000 Hektar Fläche in zehn Bundesländern für den Naturschutz sichern. Dabei handelt es sich vor allem um ehemalige Militärübungsplätze, die der Stiftungs-Tochter nach und nach vom Bund übergeben werden. Wo nötig, würden diese dann durch zielgerichtetes Waldmanagement zu einheimischen Laubmischwäldern umgestaltet und anschließend sich selbst überlassen.

Zu heiß für die Koralle: Weltweite Bleiche in Riffen erwartet

Die Ozeane erwärmen sich seit etwa 50 Jahren stetig, doch was derzeit passiert, lässt Forschende sprachlos zurück: In einigen Regionen jagt eine Rekord-Temperatur die nächste. Das Mittelmeer misst an der Oberfläche zwischen 25 und 28 Grad. In Florida wurden bereits deutlich über 30 Grad Wassertemperatur gemessen - und zwar mehrere Tage lang. Der Ozeanograf und Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung spricht von einer "erstaunlichen marinen Hitzewelle". Und die hat Folgen: Zum einen beeinflusst ein erwärmter Ozean unser Wetter so, dass es unter anderem häufiger zu schweren Stürmen kommen kann. Und zum anderen leidet die Flora und Fauna unter Wasser unter der Hitze - mitunter bis hin zum Tod.

Steigende Temperaturen führen in den Meeren zu veränderten Zirkulationsmustern und zu Korallenbleichen. Außerdem sorgen sie für Veränderungen in der Fischwanderung sowie für Sauerstoffmangel im Ozean – nämlich dann, wenn sich sogenannte Todeszonen bilden, in denen kein Leben mehr möglich ist.

Korallen sind Schlüsselarten für ihr Ökosystem

Besonders dramatisch ist die Situation für die Korallenriffe, die ursprünglich so bunt und lebendig für zahllose andere Arten eine Heimat bieten. Aber wissen Sie überhaupt, was Korallen genau sind? Das sind nämlich gar keine Pflanzen, wie viele vermuten, sondern kleine Meerestiere, die ihr Leben lang an einer Stelle haften bleiben. Hier bilden sie Kolonien und filtern Nährstoffe aus dem Wasser. Sie gehören zu den Nesseltieren. Aus dem Kalk, den sie ausscheiden, bilden sich teils riesige, dreidimensionale Riffstrukturen - ein ganzes Ökosystem. 

Ihre leuchtend bunten Farben haben die Korallen einer Symbiose zu verdanken: Auf ihrer Oberfläche setzen sich Algen fest, die nicht nur für die Farbe, sondern auch für die Versorgung mit Nährstoffen sorgen. Doch wenn das Meerwasser zu warm wird, dann lösen sich diese winzigen Pflanzen von den Korallen ab. Die werden dann weiß oder grau, weshalb man auch von Bleiche spricht. Bei einer Bleiche lebt die Koralle zunächst weiter und sie kann sich auch wieder erholen, wenn die Mikroalgen innerhalb weniger Wochen zurückkommen. Passiert das nicht, dann stirbt sie. 

Korallen sind die Schlüsselarten für ihr Ökosystem, sagt Biologe Christian Voolstra von der Universität Konstanz, denn sie bieten quasi Wohn- und Lebensraum für zahlreiche andere Arten. Egal ob es Schnecken, Krebse, Fische oder auch Würmer sind, sie alle finden sich im Riff. Korallen beherbergen und ernähren rund ein Viertel des marinen Lebens, obwohl sie weniger als ein Prozent der Meeresböden bedecken. 

Der Verlust dieser einzigartigen Ökosysteme hätte schlimme Folgen für die Ozeane, aber auch für die Menschen, die auf die Riffe angewiesen sind. Im Tourismus und der Fischerei sind sie immerhin auch ein großer Wirtschaftsfaktor. 

Korallenbleiche
Weiß statt bunt: Das warme Meer lässt die Korallen ausbleichen. Bildrechte: imago images/OceanPhoto

Wenn die Farben verschwinden

Aber wie gefährdet sind die Korallenriffe denn jetzt von der Rekord-Hitze im Meerwasser? Sehr gefährdet, lautet die einhellige Antwort aus der Forschung. So gefährdet sogar, dass sie wohl fast nicht mehr zu retten sein könnten. Fachleute rechnen damit, dass es in den nächsten Monaten in vielen Ozeanregionen zu großen Korallenbleichen kommen wird.

Sebastian Ferse vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung sagt: "Es wird bei der aktuellen Entwicklung mit sehr hoher – 90-prozentiger – Wahrscheinlichkeit zu einer massiven Bleiche der Korallenriffe im Golf von Mexiko kommen." Eine vergleichbare Situation habe es noch nie gegeben. Das Wasser im Golf von Mexiko und im südwestlichen Atlantik sei zwei bis drei Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt für diese Jahreszeit, erläutert Ferse. Diesen Zustand hatten Experten eigentlich erst für Mitte des Jahrhunderts vorausgesagt. Eine Massenbleiche wird dramatische Folgen für die durch Überfischung und Überdüngung ohnehin geschädigten Riffe im Golf von Mexiko. "Das könnte im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Verlust der Riffe in der Region führen", sagt Ferse. US-Forscher Simon Brandl von der University of Texas spricht von einer "beängstigenden" Situation im Golf von Mexiko und in der Karibik. Er berichtet davon, dass auch vor Belize bereits die "Bleichzeit" begonnen habe - einen ganzen Monat früher als bisher. "Wenn diese den ganzen Sommer über anhält – das heißt, wenn der Aufbau der warmen Meeresoberflächentemperatur nicht beispielsweise durch eine Reihe von Wirbelstürmen gestört wird –, könnten die Korallen in der gesamten Region einen noch nie dagewesenen Zusammenbruch erleiden, der das Wesen der Ökosysteme der Korallenriffe grundlegend verändern wird."

Wie gefährdet die Korallenriffe sind, können Sie auf den Seiten des Coral Reef Watch der US-Behörde NOAA genau verfolgen. 

Doch Korallenbleiche heißt nicht zwingend, dass die Tiere auch sterben. Allerdings wird das immer wahrscheinlicher, meint der Leiter der Arbeitsgruppe Marine Ökologie an der Universität Bremen,  Christian Wild. Das Risiko steige, je länger eine Bleiche andauere. "Die aktuelle Extremsituation wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Massenbleiche mit anschließender Mortalität führen, denn die Wassertemperaturen sind so hoch, dass es lange dauern wird, bis sie wieder gefallen sind", bilanziert Wild. Er rechne mit einigen Monaten. Das aktuelle Problem sei, dass es zu oft zu Bleichen durch die hohen Wassertemperaturen komme, sodass die Riffe eben nicht mehr genug Zeit hätten, sich zu erholen, so Wild. 

Die empfindlichen Ökosysteme unter Wasser lassen sich auch nur schlecht vor der Bleiche durch zu hohe Wassertemperaturen schützen, so die Fachleute. Der Bremer Wild hält es kaum für möglich, das Wasser zu kühlen. Es gebe nur ein paar experimentelle Ansätze wie etwa ein künstlich erzeugter Auftrieb von Tiefenwasser, das Beschatten von Riffen, das Züchten von hitzetoleranten Korallen, sowie der Einsatz von probiotischen Bakterien und die Zugabe von vorteilhaften Nährstoffen. Leibniz-Forscher Ferse meint, Studien zeigten, dass kurzfristig auch das Entfernen von korallenfressenden Schädlingen oder ein reduziertes Einleiten von Abwässern sowie die Sperrung für den Tourismus helfen könnten. 

Langfristig können die Korallenriffe nur durch einen Stopp der Klimaerwärmung wirklich gerettet werden, ist sich der Bremer Biologe Wild sicher. Außerdem müssten die Riffe, die noch da sind, intensiv geschützt werden. Der Leibniz-Forscher Ferse glaubt nicht daran, dass die Riffe sich an die weiter zunehmenden Temperaturen anpassen können. Selbst dann nicht, wenn sie mit hitzebeständigeren Arten "aufgeforstet" würden. "Das wäre ungefähr so, als würde man den Amazonasregenwald nach seinem Abbrennen mit einer Handvoll Setzlinge einiger weniger Baumarten von Hand wieder aufforsten wollen", erläutert er. Zwar gebe es einige Beobachtungen, dass Korallenriffe sich in Gebiete ausweiteten, die vormals zu kalt gewesen seien, aber Ferse glaubt, dass deren Ausbreitungsgeschwindigkeit von der der Erwärmung des Wassers eingeholt wird. Migration kaum möglich also. 

Ein Fünkchen Hoffnung: Nicht alle werden sterben

Die allgemeine Stimmung bei den Fachleuten ist wenig hoffnungsvoll. Dass der Großteil der Korallenriffe in unseren Ozeanen auf absehbare Zeit absterben wird, scheint fast sicher. Doch ganz hoffnungslos ist die Situation nicht, meint Korallenforscher Simon Brandl aus Texas. Denn es gebe durchaus Korallenarten, die von Natur aus eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitzestress aufwiesen. "Obwohl die von diesen Korallen geschaffenen Riffe nicht so aussehen werden wie die Riffe, die in Reisewerbung abgebildet werden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese Arten in der Lage sind, mit dem Klimawandel fertig zu werden", glaubt Brandl. Sie könnten zumindest ein Grundgerüst der ökologischen Funktionen aufrechterhalten, die Korallenriffe zu einem der wertvollsten Ökosysteme unserer Erde machten.

Diese These stütz eine aktuelle Untersuchung der Pennsylvania State University, die im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society B publiziert worden ist. Auch in dieser Studie kommt das Forschungsteam zu dem Ergebnis, dass bestimmte Korallen die Klimaerwärmung überleben und zukünftige Riffökosysteme dominieren könnten. Dabei handelt es sich um Korallen, die mit einer bestimmten Algenart eine Symbiose eingehen, die sie vor der Hitze schützt. Deshalb erwarten die Forschenden, dass diese Partnerschaft die Riffe künftig dominieren dürfte. Doch auch dieses Forschungsteam sagt: Von der bunten Pracht müssen wir uns verabschieden. "Während die Riffe der Zukunft vielleicht nicht schön aussehen – mit geringer Vielfalt und stark verminderten Ökosystemleistungen – werden die zurückbleibenden, widerstandsfähigen Tiere wahrscheinlich weiterhin Nahrung und Lebensraum für andere Tiere bieten und ein gewisses Riffwachstum für die von ihnen geschaffenen Ökosysteme bewirken", so Biologie-Professor Todd LaJeunesse.

Hier lesen Sie das komplette Interview mit Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:


🗓 Klima-Termine

23. bis 29. Juli – Barby

In Barby an der Elbe treffen sich die Aktivistinnen und Aktivisten des Aktionsbündnis Elbe-Saale und Interessierte zum 31. Internationalen Elbe-Saale-Camp. Das Camp setzt sich für den Erhalt einer naturnahen Flusslandschaft ein. Dieses Jahr ist das Thema "Grüne Auen - unsere Rettungsboote". Auf dem abwechslungsreichen Camp-Programm stehen unter anderem Exkursionen, Flusstouren, Vortrags- und Gesprächsrunden sowie ein Kinoabend. Wer Lust hat, ist eingeladen mit am Ufer der Elbe zu campen oder als Tagesgast vorbei zu schauen. Infos und das Programm gibt es hier

Freitag, 21. Juli und Dienstag, 25. Juli – Leipzig

Ganz schön nachhaltig! Unter diesem Motto lädt das Naturkundemuseum Leipzig Kinder ab 7 Jahren zu einem spannenden Workshop ein. Erst geht es dabei um Wildbienen im leeren Schneckenhaus oder den Kauz im Kaninchenbau und anschließend legen die Kinder selbst Hand an in einem Upcycling-Workshop. Infos hier

Freitag, 28. Juli – Magdeburg, Chemnitz, usw.

Der letzte Freitag im Monat lädt wieder ein zum kollektiven Radfahren: In mehreren Städten Mitteldeutschlands ist Critical Mass. Mit der gemeinsamen Rundfahrt durch die Stadt, wollen die Teilnehmenden Aufmerksamkeit schaffen für bessere Bedingungen im Radverkehr. Mehr dazu hier


📰 Klimaforschung und Menschheit

Klimaerwärmung beschleunigt Kohlenstoff-Kreislauf

Unsere Böden sind die größten natürlichen Kohlenstoffspeicher der Welt - insbesondere im hohen Norden. Allerdings sind ausgerechnet sie besonders stark von der globalen Erwärmung betroffen. Ein Forschungsteam aus Österreich hat auf Island untersucht, wie genau das die Freisetzung und die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid beeinflusst. Sie sagen: Die Ökosysteme speichern das Klimagas immer schlechter, weil der Kohlenstoff-Kreislauf sich beschleunigt. Lesen Sie hier mehr Details zur Untersuchung.

Arktis-Atmosphäre deutlich feuchter geworden - Stürme nehmen zu

Die Arktis erwärmt sich zwei- bis dreimal schneller als der Rest der Erde. Dieses Phänomen untersucht ein interdisziplinäres Forschungsteam mehrerer deutscher Institute. Ihre Daten zeigen, dass die arktische Atmosphäre deutlich feuchter geworden ist und es regional verstärkt stürmt. Die Erwärmung im Winter in den Regionen um Spitzbergen und den Nordpol habe sich verstärkt, was eine Abnahme der Meereisdicke sowie der Schneehöhe auf dem Eis zur Folge habe. Das geht aus der Veröffentlichung erster Ergebnisse des Forschungsprojekts des Sonderforschungsbereichs/Transregio (AC)³ zu Arktischen Klimaveränderungen hervor. Die Publikation hat es sogar auf den Titel der Fachzeitschrift "Bulletin of the American Meteorological Society" geschafft.

Der Eichenprozessionsspinner profitiert vom Klimawandel

Dieser Schmetterling dürfte wohl wenig Fans haben: Die Härchen von Raupen des Eichenprozessionsspinners brennen extrem auf der Haut. Durch die Klimaerwärmung fühlt er sich allerdings immer wohler bei uns, heißt es vom Julius Kühn-Institut aus Quedlinburg. Wenn es nämlich im Frühjahr besonders warm ist, treffen die Larven der Tiere auf ein reichhaltiges Futter-Angebot. Die Folge ist eine schwer kontrollierbare Vermehrung der Schädlinge. Weitere Einzelheiten dazu lesen Sie hier.


📻 Klima in MDR und ARD

Ein blau leuchtendes Wasserwerk. 45 min
Bildrechte: André Künzelmann/UFZ
45 min

Der Harz - früher Inbegriff von schattigem Wald, heute stellenweise trockene Wüstenei. In wenigen Jahren könnte der Fichtenwald im Harz verschwunden sein. Mit dem Wald verschwindet auch unser wichtigster Wasserfilter.

Der Osten - Entdecke wo du lebst Di 25.07.2023 21:00Uhr 44:34 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

👋 Zum Schluss

... muss ich mich wohl noch entschuldigen, falls ich Ihnen die Urlaubsstimmung etwas vermiest habe. Wobei, wenn Sie diesen Newsletter schon länger lesen, werden Sie die Entwicklungen unter Wasser wohl nicht völlig unvorbereitet getroffen haben.

Und haben Sie bitte kein schlechtes Gewissen während erholsamer Tage am Meer. Dafür ist zum einen den Rest des Jahres genug Zeit, wenn es denn sein muss, und zum anderen hat eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe mehr Anlass dazu: sehr reiche Menschen nämlich. Dass die für deutlich mehr Treibhausgase sorgen als Ottonormalverbraucher ist ja nicht neu, aber mit welche Attitüde das mitunter passiert, ist schon beeindruckend. Wenn Sie wissen wollen, was ich meine, schauen Sie sich doch mal die Reportage "Privatjets, Yachten, Kaviar: Wie beeinflussen Superreiche das Klima?" vom Funk-Kanal STRG_F an.

Wer dagegen auf sein Reisebudget achten muss und klimafreundlich unterwegs sein will, hat es mitunter nicht leicht. Denn Urlaub mit der Bahn kann teuer werden - viel teurer sogar als Fliegen. Das wussten wir gefühlt zwar schon länger, aber dank einer Greenpeace-Studie haben wir es jetzt auch schwarz auf weiß.

Mit welchem Verkehrsmittel auch immer Sie also diesen Sommer in den Urlaub fahren, genießen Sie die Zeit und haben Sie einige erholsame Tage - vielleicht ja auch am Meer.

Mit sommerlichen Grüßen,
Kristin Kielon


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Schreiben Sie uns an klima@mdr.de.

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