Teasergrafik zum Altpapier vom 21. August 2019: Rezo vor DJV - Banner
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Das Altpapier am 21. August 2019 Dieser Rezo schon wieder!

Wie eine Journalistengewerkschaft in einer Pressemitteilung einmal viel Falsches behauptete und sie dann mit der falschen Begründung zurückzog. Außerdem: Beginnt der HR gerade mit der “Abschaffung des öffentlichrechtlichen Rundfunks“? Ein Altpapier von René Martens.

Angesichts der medialen Präsenz von Fridays for Future hätte man das ja eigentlich kaum für möglich gehalten: Für die Resonanz, die die Bewegung u.a. “in den etablierten Massenmedien“ und “den digitalen Communities“ bekommen hat, gibt es einen “wichtigen Faktor“, der “in der öffentlichen Wahrnehmung zuweilen übersehen“ worden sei.

So sehen es jedenfalls die Autor*innen von “Fridays for Future. Profil, Entstehung und Perspektiven der Protestbewegung in Deutschland“. Es handelt sich hier um ein anlässlich des ersten Jahrestages der Bewegung vom Institut für Bewegungs- und Protestforschung veröffentlichtes und von der Otto-Brenner-Stiftung mitfinanziertes “Working Paper“. Der “mediale Erfolg“ von Fridays for Future ist eines der Themen dieser Studie. Die Autor*innen schreiben:

“Der Boden für die klimapolitische Kampagne von FFF durch vorausgegangene Entwicklungen (war) schon bereitet (…) Klimapolitik war nach Jahrzehnten wissenschaftsinterner Debatten und Mahnungen auch zu einem Spitzenthema der internationalen Politik geworden – nicht nur seit dem Pariser Klimagipfel im Jahr 2015. In Deutschland war das Thema offensiv von einer Reihe von Umweltverbänden aufgegriffen worden. Seit Jahren hatten zudem nicht verbandsförmig organisierte Klimagruppen gegen den weiteren Abbau der hochgradig umweltschädlichen Braunkohle in mehreren Revieren, vor allem aber im Raum Hambach, Stellung bezogen und neben konventionellen Protestkundgebungen auch Aktionen zivilen Ungehorsams durchgeführt (…) Vor diesem Hintergrund ist die Resonanz für FFF zu sehen, die durch eine Reihe spezifischerer Faktoren verstärkt wurde.“

Eine Zusammenfassung der Studie gibt es unter anderem bei den Klimareportern. Ebenfalls aus dem Jahrestags-Anlass widmet sich Detlef Reepen in einem Kommentar für WDR 5 dem Anti-Greta-Gegeifer “rechter Heinis“ (Mario Sixtus) und möglicherweise auch anderer “Heinis“:

“Was ist das für einemerkwürdige Lust, die gefeierten Helden von gestern zum gefallenen Engel von morgen zu machen? Es hat geradezu ein Kesseltreiben auf Greta Thunberg eingesetzt. So wie vor Jahren alle Makel finden mussten an Malala Yousafzai, der pakistanischen Menschen- und Mädchenrechtsaktivistin.“

Medienkritikparadies Deutschland?

Gegenwärtig natürlich die heißeste Scheiße in unserer Medienkritik-Bubble: das 14-minütige "Wir BILDen Rezo"-Video des YouTube-Kanals Space Frogs (siehe Altpapier von Dienstag), in dem sich, erstens, Space-Frog-Macher Rick (bürgerlich Fabian Rieck) und Rezo über die Print-Welt und die Konsumenten gedruckter Zeitungen lustig machen und sie, zweitens, Medien an einigen Punkten auch konkret kritisieren. Imre Grimm (RND/Leipziger Volkszeitung) schreibt dazu:

“Rezo ist weit entfernt von der teils clever recherchierten Faktenfülle seines CDU-Videos“,

Ja, mag sein. Das liegt aber in der Natur der Sache: Rezo ist hier zu Gast bei einem Comedy-Format, und von einem Comedy-Format sollte man nicht unbedingt “Faktenfülle“ verlangen. Der bereits erwähnte Rick und Rezo werfen sich hier herumalbernd die Bälle zu. Bei der Einordnung von "Wir BILDen Rezo“ könnte es helfen, sich das Space-Frog-Video “Der Abschaum von YouTube“ anzuschauen. Da sieht man dann, dass die Macher über einen Teil der eigenen, nun ja, Szene sich auf ähnliche Weise beömmeln wie über die Print-Welt.

Die Sächsische Zeitung schreibt zur nicht unberechtigten Frage Rezos, warum nicht “alle Zeitungen“ Medienkritik à la Übermedien bieten würden:

“Seine finale Forderung ist, dass die ‚seriösen‘ häufiger die 'schlechten‘ Medien kritisieren sollten, "so wie wir Youtuber das auch machen". Dass das im großen Stil passiert, kann Rezo leider nicht wissen.“

Auch der zitierte Imre Grimm greift das auf:

“Die deutsche Medienkritik existiert und funktioniert.“

Medienkritikparadies Deutschland? Heißa! Das ist natürlich ganz großes Tennis.

Was man auch sagen muss: Dafür, dass es sich bei dem Video um Comedy handelt, findet sich darin sehr substanzielle Medienkritik. In einem der dpa-basierten Text zum Thema - hier eine Fassung von Zeit Online - heißt es:

“Rezo kritisierte weiter, dass die Frankfurter Allgemeine Zeitung ihn einmal um eine Stellungnahme zur Flugzeugnutzung von Menschen gebeten habe, die in einem seiner Videos zu sehen gewesen seien. Dabei hätte sie ihm jedoch keine konkrete Frage gestellt und es sei kein Widerspruch aufgezeigt worden, zu dem er hätte Stellung nehmen können. Aus seiner Sicht war es die 'unnötigste Mail, die ich seit Langem erhalten habe.‘“

Hintergrund: “Rezos YouTuber flogen fast zwei Mal um die Welt“ hatte die Bild-Zeitung vor knapp zwei Monaten getitelt. Springers Spitzenkräfte hatten herausgefunden, dass mindestens acht von insgesamt 32 YouTubern, die in einem von Rezo initiierten Video eine andere Klimapolitik gefordert hatte, Vielflieger seien. Man könnte auch sagen, dass dieser Artikel ein frühes Symptom dafür ist, “wie tief sich die neoliberale Verblödung schon in die Seelen gefressen hat, die alle politischen Probleme auf die ‚Eigenverantwortung‘ des Individuums abwälzt“ (Michael Bittner aktuell).

Durch die oben zitierte, agentur-nüchterne Formulierung, die FAZ habe Rezo “um eine Stellungnahme zur Flugzeugnutzung“ von Menschen “gebeten“, die im selben Video wie er zu sehen sind, wird die Absurdität dieser Anfrage recht gut deutlich.

Rezo liest im Video dann sein “Statement“ vor, das in dem FAZ-Beitrag dann selbstverständlich nicht auftauchte, weil es formal wie inhaltlich halt nicht das war, was die FAZ so erwartet. Rezo greift hier auf seine Weise eines der Kernprobleme des heutigen Journalismus auf: Dass Nicht-Boulevard-Medien meinen, Boulevard-Bullshit weiterverwursten bzw. “weiterdrehen“ zu müssen. Hier hat auch dieses Video dann seinen aufklärerischen Wert. Dass sich darin auch allerlei unoriginelle Blödeleien über Berichterstattung in Sachen Heidi Klum finden, kann ich verschmerzen.

Eine wichtige Rolle in der Debatte spielen die Kommunikationsprofis vom DJV. Die hauten zunächst eine Pressemitteilung raus, in der man den großen Vorsitzenden Frank Überall trompeten ließ,

“die Journalistinnen und Journalisten aller gedruckten Zeitungen pauschal als dumm und moralisch degeneriert zu diffamieren, grenzt an Hetze“.

Abgesehen davon, dass es lebensfremd wirkt, auf ein Comedy-Video mit dem Begriff “Hetze“ zu reagieren: Überall “wirft (…) mir ausschließlich Aussagen vor, die ich nie gemacht habe“. Dies twitterte Rezo in eigener Sache, und der Volksverpetzer sah sich genötigt festzuhalten, “was Rezo wirklich gesagt hat (& was nicht)

“Wir haben die Pressemitteilung zu #Rezo zurückgezogen, weil es intern unterschiedliche Auffassungen über die Tonalität seiner Aussagen gab“,

twitterte der DJV dann bald darauf. Diese Begründung war dann mindestens so fragwürdig wie die Pressemitteilung selbst. Anstatt einzugestehen, dass das Video die Kritik, dort seien Journalist*innen “pauschal als dumm und moralisch degeneriert“ bezeichnet worden, schlicht nicht hergibt, blablablat man irgendwas von intern “unterschiedlichen Auffassungen“.

Unter anderem in diesem und diesem Thread und auch unter Rezos oben erwähntem Tweet wird nun darüber diskutiert, inwieweit Überall als Vorsitzender des Verbands (Disclosure: Ich bin dort Mitglied) überhaupt geeignet ist bzw. je geeignet war. Peter Welchering, ohnehin ein großer Kritiker Überalls, meldet sich gleich mehrmals zu Wort.

Das Gespenst des 'Durchhörradios‘

Eben habe ich mich noch ein bisschen lustig gemacht über die Formulierung, dass “die deutsche Medienkritik existiert und funktioniert“ (Imre Grimm). Dass sie es doch tut - dafür lässt sich als Beispiel heute die Medienseite der FAZ nennen, auf der sich bereits gestern Personen aus dem Kulturbetrieb “gegen Pläne des Hessischen Rundfunks“, aus HR 2 eine "Abspielstation für klassische Musik" geäußert hatten (Altpapier von Dienstag). Heute folgt der zweite Teil, und dieses Mal füllen die Statements sogar eine komplette Seite. 

Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, sagt zum Beispiel:

“Die Hörfunkwelle hr2 ist für mich einer der besten Sender, den die ARD überhaupt anzubieten hat. Ein Kultursender, der Kultur als das begreift, was sie in einer offenen Gesellschaft sein sollte: für jedes Thema offen, sensibel, info­mativ, faktenorientiert und den Nerv an der Zeit, dabei die Musik in alle Richtungen behandelnd und sendend, ohne Berührungsängste, und trotz alledem ein klassischer Kultursender.“

Was sollte der HR mit dieser Hörfunkwelle also anstellen? “Wenn man wahr­nimmt, dass ei­ne Ge­sell­schaft sich verflacht, unsensibel wird“, sei es gerade dann nicht angezeigt, “gegenzuhalten?“ fragt Laufenberg.

Hier schimmert noch ein Idealbild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch. Was aber, wenn viele von der “Ideologie der Unterforderung“ beseelten Hierarchen der Öffentlich-Rechtlichen offensiv zur “Verflachung“ der Gesellschaft beigetragen haben, und sie sich auch künftig von niemandem davon abbringen lassen wollen?

Im Altpapier war in diesem Kontext unter anderem schon von der Unterforderung durch das fiktionale Fernsehen die Rede, darüber hinaus - und damit wären wieder beim Hörfunk - von der “Jazzverwässerung“ beim WDR.

Es  sei “tendenziell suizidal, das eigene Programm zu spotifyisieren", stand an dieser Stelle ebenfalls (im eben erwähnten WDR-Kontext), und in eine ähnliche Richtung geht das Statement, das der Schriftsteller Frank Witzel der FAZ gegeben hat. Ihm schwant, dass bald

“das nach suspekten Marktanalysen entworfene Gespenst eines 'Durchhörradios‘ durch verlassene Werkhallen und menschenleere Büroflure dröhnt. Diejenigen aber, die diese Entwicklung zu verantworten haben, werden sich fragen lassen müssen, ob sie (…) mit der Abschaffung von funktionierenden Sendestrukturen nicht ganz bewusst das in die Wege geleitet haben, was als Folge einer solchen Maßnahme bereits am Horizont zu erkennen ist: die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks insgesamt.“

Der Hoffnung, dass “die Rundfunkräte, die unsere Interessen gegenüber dem Sender vertreten sollen“, nicht “hinnehmen“, was die selbstmörderisch veranlagten HR-Apparatschiks planen, bringt in einem weiteren Statement Thomas Frickel von der  Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (Ag dok) zum Ausdruck.

Grundsätzliches zur Rolle der Aufsichtsgremien formuliert Lorenz Wolf, Rundfunkratsvorsitzender beim BR und Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD, in einem Interview mit medienpolitik.net.  Zur diskutierten Flexibilisierung des Rundfunkauftrags und den Folgen für die Gremien - “Wenn die ARD und ZDF freier in der Verausgabung ihrer Mittel sind, müssen Aufsichtsgremien in die Lage versetzt werden, diesbezügliche Entscheidungen nachzuvollziehen und zu kontrollieren“ (ZDF-Fernsehrat Leonhard Dobusch, siehe auch Altpapier) - sagt Wagner:

“Will der Gesetzgeber nicht für Änderungen einstehen, kann er seine Aufgabe nicht einfach auf die Gremien übertragen und ihnen – das muss man in Zeiten finanzieller Restriktionen klar benennen – die Verantwortung für den Rückbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zuschreiben. Den Gremien kann keine Aufgabe zugeschrieben werden, die operativen Charakter hat. Dies könnten auch hauptamtliche Gremien nicht bewältigen.“

Ich hoffe doch, dass sich Mitglieder von ARD-Gremien finden, die darauf mit einer etwas offensiveren und selbstbewussteren Argumentation reagieren.

Altpapierkorb (#dichterdran, linksunten.indymedia, der Wachstumsfetisch der Wirtschaftsjournalisten, Ostsachsen TV, Paul Kirchhof, “Summer of freedeom“)

+++ Simone Meier, eine der Initiatorinnen von #dichterdran (Altpapier), rekapituliert für Watson, wie aus diesem “Spaß, der mal als Psychohygiene begann, plötzlich ein internationaler Erfolg auf Twitter wird“. Mladen Gladić kritisiert im Freitag “Unschärfen“ in der Argumentation der Protagonistinnen, u.a. bei Meier.

+++ Dass die Staatsanwaltschaft Karlsruhe “elf Strafverfahren in der Sache Linksunten.Indymedia-Verbot" eingestellt hat, kommentiert Katharina Schipkowski für die taz folgendermaßen: “Anstatt jetzt weiter gegen potenzielle Vereinsmitglieder oder Sympathisant*innen des Portals zu ermitteln, wäre eine Entschuldigung seitens des Innenministeriums angebracht. Nicht nur gegenüber den mutmaßlichen Betreiber*innen, sondern gegenüber der Öffentlichkeit. In Zeiten, in denen Journalismus und die Glaubwürdigkeit von Journalisten oft einen schweren Stand haben, muss es oberste Priorität sein, die Presse- und Meinungsvielfalt zu schützen.“ Und Ralf Hutter schreibt bei der Verdi-Zeitschrift Menschen Machen Medien:
“Gegen das Vereinsverbot an sich läuft noch die Klage vorm Bundesverwaltungsgericht. Eine nennenswerte Solidarität hat dieser Fall in der Medienbranche nicht hervorgerufen, dabei ist es ein Skandal, dass ein presse- und telemedienrechtlich geschütztes Medium vereinsrechtlich verboten werden soll – das könnte dann jedem Online-Medium passieren.“

+++ “Der hessische Verfassungsschutz muss einem Journalisten bestimmte Auskünfte aus den geheim gehaltenen Berichten zur rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU geben.“ - epd/Migazin  zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wiesbaden.

+++ “Wie verhält sich die Berichterstattung zur Wirtschaftsforschung und berücksichtigt sie Aspekte der Nachhaltigkeit?“ - so lautete die Ausgangsfrage für eine Inhaltsanalyse, die Frederic Servatius in Sachen wirtschaftsjournalistische Berichterstattung zum Thema Wachstum angestellt hat. Bei Übermedien schreibt Servatius: “Der Wachstumsbegriff wird quasi durchweg positiv bewertet. So wird in einem FAZ-Bericht klar gemacht, dass nicht erreichtes Wachstum einem Versagen der wirtschaftspolitischen Maßnahmen gleichkommt; in einem Bericht des Handelsblatts wird ein Wachstum von 1,3 Prozent vom Wort ‚nur‘ begleitet. Wachstum wird als nicht nur als zwingend notwendig gesehen, es muss sogar immer größer werden. Bei Artikeln, die sich mit den Auswirkungen von Wachstumsprognosen auf Börsen auseinandersetzen, wird die Logik übernommen, dass es (möglichst starkes) Wachstum braucht, schon weil die Börsen das verlangen.

+++ Zu den Ermittlungen im Fall des Mordes an dem slowakischen Journalisten Ján Kuciák und seiner Verlobten Martina Kušnírova schreibt die taz: “Die wohl derzeit wichtigste Person in den Ermittlungen beziehungsweise dem anstehenden Gerichtsverfahren im Falle Kuciák ist ein ehemaliger Journalist, der seine vielversprechende Karriere bei der Tageszeitung Sme vor Jahren gegen einen leitenden Job im slowakischen Nachrichtendienst getauscht hat. Heute ist Peter Tóth ein gejagter Mann.“ Obwohl der Polizei seine Zeugenaussage gegen den Strippenzieher des Mordes vorliege, “hat Tóth Angst und versteckt sich momentan im Ausland, auch in Deutschland“.

+++ Mal wieder verhaltensauffällig geworden ist der Internetkanal Ostsachsen TV, “bei dem im kumpeligen Ton der rechtsextreme Verleger Jürgen Elsässer interviewt wird – und wo ein Reichsbürger im Rahmen eines anderen sogenannten Interviews einen 13-minütigen Monolog halten darf“ (ich habe diesen Sender neulich in der taz erwähnt, und zwar in einer Besprechung einer Arte-Reportage, in der Ostsachsen TV vorkam). Simone Rafael geht für Belltower News nun auf ein 40 Minuten langes Interview mit dem Bautzener Identitären Maximilian Thorn ein, mit dem der obskure Kanal dessen Ideologie “normalisiert“ und so tut, “als wäre sie demokratisch und verhandelbar“.

+++ Manfred Riepe empfiehlt im Tagesspiegel “Kirill Serebrennikov, Kunst und Macht in Russland“, eine Arte-Dokumentation der russisch-deutschen Filmemacherin Katja Fedulova. Der im Titel erwähnte Serebrennikov ist ein Moskauer Theater- und Filmregisseur, der lange unter Hausarrest stand. Riepe: “Fedulova gelingt ein vielstimmiger Film, der die diffuse Gemengelage zwischen dem Theater und den Wirren russischer Kulturpolitik ausleuchtet“. Die SZ schreibt über das “Porträt eines Unerreichbaren“: “Für all jene, die sich ausführlich mit dem Schicksal eines russischen Künstlers beschäftigen wollen, der zwischen die Räder gekommen ist, ist der Film eine hervorragende Einführung, inklusive Exkurs in die Ästhetik zeitgenössischen Theaters. Diejenigen, die sich davon erhoffen, einen genauen Blick auf die Person Kirill Serebrennikov zu bekommen, sind mit einer Reise nach Moskau besser beraten - der Regisseur ist im April dieses Jahres aus dem Hausarrest entlassen worden.“ Auch die Stuttgarter Zeitung bespricht den Film.

+++ Bei der Medienkorrespondenz nun frei online: die Rede, die Paul Kirchhof, früher Richter am Bundesverfassungsgericht und “Wegbereiter der heutigen Rundfunkfinanzierung“ (MK-Vorspann), im Mai zum 70-jährigen Bestehen von Radio Bremen gehalten und er für die Publikation noch einmal überarbeitet hat. “Der Beitrag des Rundfunks zur Demokratie“ lautet eines der Themen in Kirchhofs Rede.

+++ Ebenfalls bei der Medienkorrespondenz im Angebot: eine Gesamtschau des noch bis zum 25. August laufenden Arte-Schwerpunkts “Summer of freedom“ - unter Berücksichtigung diverser Ärgernisse, aber auch sehr empfehlenswerter Filme über Klaus Dinger und David Crosby (Altpapier).

Neues Altpapier gibt's wieder am Donnerstag.