Rückblick "Klanglabor" mit dem MDR-Kinderchor
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23. Mai 2024, 14:40 Uhr
Wie kann man Musik neu erleben? Dieser Frage ist der MDR-Kinderchor in zwei Konzerten nachgegangen: Mit Gesang, Improvisation und bunten Projektionen im "Klanglabor" in der Leipziger Schaubühne Lindenfels am 14. und 15. Mai.
Kann Musik eine Art Rausch erzeugen? Einen Sog, der das Publikum - und vielleicht auch die Mitwirkenden - vollkommen in seinen Bann zieht? Dieser Frage ist der MDR-Kinderchor in seinem Programm "Klanglabor" auf den Grund gegangen. Und zwar mit einem Experiment: Vom ersten bis zum letzten Ton des Konzerts war die ganze Zeit Musik zu hören. Das Programm verband Stücke aus unterschiedlichsten Epochen, von gregorianischem Gesang über eine Eigenkomposition von Chormitgliedern bis hin zu Filmmusik, mit freien Teilen: Zwischen den einzelnen Stücken reagierten die Sängerinnen und Sänger sowie das Instrumentalensemble aus Hannes Malkowski am Schlagwerk und Jonas Timm am Flügel in spontanen Improvisationen auf die Musik.
Trough highs and lows I'll strive to see
What's buried deep inside of me
Who am I? Who will I be?
Ein besonderer Höhepunkt des "Klanglabors" war das Stück "Identity". Monatelang hatten einzelne Chormitglieder daran gearbeitet und in einem kreativen Prozess zunächst einen Text verfasst und diesen dann vertont. Als Grundthema entschieden sie sich für Identitäten. Dazu fragten die Jugendlichen zunächst ein KI-Textprogramm nach ersten Entwürfen und nutzten diese als Ausgangspunkt für ihre Bearbeitungen und Collagen. Auch die Komposition kam vollständig aus dem MDR-Kinderchor. Der Künstlerische Leiter Alexander Schmitt hat den Entstehungsprozess des Stücks zwar moderiert, aber nicht aktiv eingegriffen. Entstanden ist ein modernes Chorstück, das sich mit Identitäten und Identitätsfindung auseinandersetzt - ein bestimmendes Thema für die jugendlichen Sängerinnen und Sänger im MDR-Kinderchor. Bei den Konzerten "Klanglabor" war "Identity" erstmals öffentlich zu hören.
Außerdem standen Werke von Benjamin Britten, Johann Bach, Morten Lauridsen, Steve Reich, John Rutter u. v. a. auf dem Programm. Zu den Stücken wurden passende Visualisierungen und Illustrationen an die Wände der Schaubühne Lindenfels projiziert, die eine Brücke zwischen der Architektur des Gebäudes und der Musik schlugen und so neue Perspektiven auf das Gehörte eröffneten. Damit knüpfte "Klanglabor" an das erfolgreiche Projekt "Klangfabrik" an, das der MDR-Kinderchor 2022 auf die Bühne des Kunstkraftwerks in Leipzig brachte.
