Biografie Philipp Ahmann
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Philipp Ahmann hat im Januar 2020 zunächst für vier Jahre die Künstlerische Leitung des MDR-Rundfunkchors übernommen. Er folgt damit auf Risto Joost, der Ende der Spielzeit 2018/19 den Chor als Chefdirigent verlassen hat.

Mit dem MDR Rundfunkchor verbindet Philipp Ahmann bereits seit 2010 eine intensive Partnerschaft, die sich in erfolgreichen CD-Produktionen und Konzertprojekten widerspiegelt. 2013 ernannte ihn der Chor zum 1. Gastdirigenten, seit Januar 2020 leitet Philipp Ahmann als Chefdirigent die künstlerischen Geschicke des Chores. In der letzten Saison widmete er sich neben zahlreichen A-cappella-Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts vor allem den Vokalwerken von Anton Bruckner und Michael Haydn. Die daraus entstandene CD „Motets“ erschien im März 2021 bei Pentatone. Viel Aufmerksamkeit erlangte im Sommer 2020 auch die virtuelle Uraufführung des MDR-Auftragswerkes „Inseln“ von Michael Langemann, das die gesellschaftliche Situation unter Pandemie-Bedingungen reflektiert. In einem Sonderkonzert zur Leipziger Buchmesse 2020 dirigierte Philipp Ahmann zudem Martinus „Feldmesse“ und bei den Leipziger Jazztagen 2019 die erfolgreiche Uraufführung von John Hollenbecks „Inseparable. Unteilbar“ für Chor und Bigband.
Von 2008 bis 2018 war Philipp Ahmann Chefdirigent des NDR Chores in Hamburg. Er leitete renommierte Klangkörper der Alten Musik (Akademie für Alte Musik Berlin, B’Rock, Bell’arte Salzburg, Concerto con Anima, Concerto Köln, Le Concert Lorrain, Elbipolis Barockorchester Hamburg) ebenso wie Spezialensembles für Neue Musik (Raschèr Saxophone Quartet, Ensemble Resonanz, Fabergé-Quintett) und dirigierte u.a. das Gürzenich-Orchester Köln, das MDR-Sinfonieorchester und die NDR Radiophilharmonie. Neben seiner Arbeit mit dem Rundfunkchor Berlin, dem Niederländischen Rundfunkchor, dem WDR Rundfunkchor und dem SWR Vokalensemble unterstreichen Produktionen mit der Bigband »Spielvereinigung Sued«, der NDR Bigband und NDR Brass seine Vielseitigkeit.
Neben der Erarbeitung der A-cappella-Literatur aller Epochen hat Philipp Ahmann sich auch einen Namen mit Interpretationen von Oratorien gemacht. Dabei widmete er sich häufig Werken der Moderne, aber auch Kompositionen von Bach, Händel, Telemann, dem Repertoire des französischen, italienischen und Salzburger Barock und Schlüsselwerken der Wiener Klassik und Romantik wie Haydns „Die Jahreszeiten“, Mendelssohns „Paulus“ und „Elias“, Mozarts „Requiem“ und Berlioz‘ „L’enfance du Christ“. 2019 debütierte er mit großem Erfolg an der Nationaloper von Chile in Santiago mit einer Opernproduktion von Händels „Rodelinda“.
Er war zu Gast bei renommierten Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und den Händel-Festspielen in Göttingen.
Philipp Ahmann wurde 1974 geboren und studierte in Köln Dirigieren bei Marcus Creed. Weitere Impulse erhielt er durch Frieder Bernius, Peter Neumann und Robin Gritton sowie durch seine Arbeit für Dirigenten wie Semyon Bychkov, Dennis Russell Davies, Christoph von Dohnányi, Peter Eötvös, Christoph Eschenbach, Heinz Holliger, Marek Janowski, Wladimir Jurowski, Andrew Manze, Kent Nagano, Andrés Orozco-Estrada, Jukka-Pekka Saraste und Christian Thielemann.