Christian Sprenger, Mitglied im MDR-Sinfonieorchester
MDR-Soloflötist Christian Sprenger Bildrechte: MDR/Andreas Lander

"Zauber der Musik" am 27. Januar in Suhl Reineckes Flötenkonzert mit Christian Sprenger und Schumanns 4. Sinfonie

23. Januar 2024, 14:56 Uhr

Beim "Zauber der Musik" in Suhl taucht das MDR-Sinfonieorchester tief in die musikalischen Romantik ein. MDR-Soloflötist Christian Sprenger interpretiert ein virtuoses Flötenkonzert vom Komponisten und langjährigen Gewandhauskapellmeister Carl Reinecke, der 2024 anlässlich seines 200. Geburtstags geehrt wird. Auf dem Programm steht zudem Schumanns 4. Sinfonie und Dirigent David Reiland eröffnet das Konzert mit von Webers schwungvoller "Euryanthe"-Ouvertüre.

Carl Reinecke: Jubiläum zum 200. Geburtstag

Carl Reinecke Komponist
Komponist Carl Reinecke wirkte jahrzehntelang in Leipzig Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Anlässlich des Jubiläumsjahrs zum 200. Geburtstags von Carl Reinecke (1824–1910) hat das MDR-Sinfonieorchester dessen Flötenkonzert D-Dur auf das Programm gesetzt. Reinecke wird heute selten gespielt, obwohl er das Leipziger Musikleben jahrzehntelang prägte: Er war 35 Jahre Gewandhauskapellmeister und 42 Jahre Professor am Leipziger Konservatorium. Zudem komponierte er bis an sein Lebensende und war auch als Pianist sowie als Musikschriftsteller tätig.

MDR-Soloflötist Christian Sprenger interpretiert Reineckes Flötenkonzert

"Es gibt relativ wenig originale Flötenliteratur aus der Zeit der Romantik, weshalb wir Flötisten dankbar sind, dass Reinecke drei wunderbare Werke für Flöte komponiert hat", erzählt MDR-Soloflötist Christian Sprenger. Das Flötenkonzert schrieb der Komponist immerhin noch im Alter von 84 Jahren.

Trotz der Einflüsse von Mendelssohn, Schumann und Liszt entwickelte Reinecke eine ganz eigene, wie ich finde, zauberhafte Tonsprache, die im Flötenkonzert schön zu hören ist.

MDR-Soloflötist Christian Sprenger

Mehrere Anläufe zum Erfolg: Schumanns 4. Sinfonie

Postkarte mit Robert Schumann und Signatur.
Komponist Robert Schumann Bildrechte: IMAGO/Gemini Collection

Robert Schumanns 4. Sinfonie konnte sich erst nach mehreren Anläufen im Konzertrepertoire etablieren. Während die Uraufführung der Erstfassung 1841 im Gewandhaus nicht sonderlich erfolgreich war, da dem Publikum die durchkomponierte Form fremd und das Konzertprogramm insgesamt zu lang war, wurde Schumann 1853 in Düsseldorf herzlich für die Zweitfassung gefeiert. "Diese Symphonie ist eine blühende, jugendfrische und höchst anmuthige Schöpfung; sie erfreut das Gemüt eben so sehr durch die Klarheit der Darstellung, als durch die frappante Originalität der Motive und deren Entwickelung", hieß es anschließend in der Musikzeitschrift "Signale für die musikalische Welt".

Auftakt mit der Ouvertüre zu "Euryanthe"

Dirigent David Reiland beginnt das Konzert mit der Ouvertüre zur Oper "Euryanthe". Wirkungsvoll beschwört Carl Maria von Weber am Beginn seines Erfolgswerks die dramatischen Konflikte des Bühnengeschehens herauf – vom feierlichen Aufwärtsschub zu Beginn über das geheimnisvolle Waldgeflüster bis zur mitreißenden Reprise und dem hymnisch-jubelnden Schluss.

Dirigent David Reiland

Zum ersten Mal beim MDR-Sinfonieorchester zu Gast ist der belgische Dirigent David Reiland. Er leitet das Orchestre National de Metz Grand Est und das Korean National Symphony Orchestra. Eine enge Zusammenarbeit pflegt er zudem mit der Sinfonietta Lausanne und als Schumann-Gast mit den Düsseldorfer Symphonikern.