Pflanzen gut schützen Kübelpflanzen auf den Winter vorbereiten - Pflege und Rückschnitt

Kübelpflanzen auf den Winter vorbereiten

Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter. Kübelpflanzen müssen bald ins Winterquartier einziehen. Doch bloß nicht zu früh, rät unsere Expertin Dr. Luise Radermacher von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt. Denn die Überwinterung im Gewächshaus ist für die Pflanzen Stress pur. Je länger sie draußen bleiben können, umso besser. Hier erklären wir Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Zwei Frauen stehen inmitten von verschiedenen Kübelpflanzen.
Im Lehr und Versuchszentrum für Gartenbau in Erfurt wird beobachtet, wie Pflanzen auf verschiedene Bedingungen reagieren. Luise Radermacher (li) erklärt Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig worauf es bei der Überwinterung ankommt. Bildrechte: Daniela Dufft

Für Kübelpflanzen ist die Überwinterung purer Stress. Deshalb sollten die Pflanzen so lange wie möglich draußen bleiben, rät Luise Radermacher vom Lehr- und Versuchszentrum für Gartenbau in Erfurt. Auch der erste Frost schadet den meisten Pflanzen nicht. Es reicht aus, die Pflanzen vor den ersten leichten Frösten mit Laken, alten Decken oder Schilfmatten zu schützen. So können sie bis zum wirklichen Winterbeginn draußen bleiben. Nur wirklich tropischen Arten müssen schon vor den ersten Frösten reingeräumt werden. Informieren Sie sich deshalb, wie kältetolerant die eigenen Arten sind.

Beeren im Kübel überwintern

Mit Holzwolle, Luftpolstern, Laub und vielem mehr lassen sich Beeren-Kübel im Winter vor Frost schützen.

Ein mit Wein und Erdbeeren bepflanzter Wäschekorb mit Laub und Rinde.
Um Beeren effektiv vor Kälte und Frost zu schützen, können Materialien verwendet werden, die Zuhause vorhanden sind. Beeren-Expertin Roswitha Schemm hat diesen mit Wein und Erdbeeren bepflanzten Kübel einfach in einen Wäschekorb gestellt und die Zwischenräume mit Laub aufgefüllt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Vogelfutter in Herzform hängt an einem Wäschekorb voll Laub.
Wer nicht nur seinen Beeren, sondern auch den Vögeln etwas Gutes tun möchte, kann noch dekorative Vogelfutter-Anhänger an den Töpfen anbringen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Preiselbeeren und Erdbeeren in einem mit Tannenzapfen und Moos dekorierten Blumentopf.
Eine weitere Möglichkeit Beeren vor der Kälte zu schützen, ist es, den Kübel mit Tannenzapfen und Moos zu bekleben. Es empfiehlt sich dafür, die Heißklebepistole zu verwenden. Auf die Erde kann zusätzliches Moos gegeben werden. So sind Preisel- und Erdbeeren gut für den Winter gerüstet. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Himbeere in Wäschekorb mit Holzwolle und Äpfeln.
Holzwolle wird oft zum Auspolstern von Paketen verwendet und eignet sich gut als Dämmmaterial. Stellen Sie Ihren Beerenkübel (hier: Erdbeeren und Himbeeren) einfach in einen alten Wäschekorb und stopfen Sie den Korb mit Holzwolle aus. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Erdbeere, Äpfel und Holzwolle in einem Wäschekorb.
Um das Ensemble zu verschönern, können beispielsweise rote Äpfel auf die Holzwolle gelegt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine schwarze Apfelbeere steht in einer Kiste mit Tannenzapfen und Äpfeln.
Im Keller steht noch eine alte Holzkiste? Dann nichts wie raus in den kalten Garten damit. Diese Schwarze Apfelbeere wird von Tannenzapfen vor der Kälte geschützt. Die roten Äpfel dienen als Dekoration. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In einer Mooskugel wachsen Cranberries.
Packen Sie Ihre Cranberries doch einfach mal als Mooskugel ein. Ein Draht stabilisiert die Kugel. Mit Schleifenband wird die Kugel zum Hingucker. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Johannisbeeren in mit Bambus-Matten geschützten Blumentöpfen.
Bambusmatten, die es im Baummarkt als Sichtschutz zu kaufen gibt, eignen sich ebenfalls gut zur Wärmedämmung. Auch hier liegt das Geheimnis in den Lufträumen, die die Röhrchen aufweisen. Abgedeckt mit Moos kann den Johannisbeeren hier nichts mehr passieren. Im Hintergrund wurde eine Brombeere mit Laub in einen Jutesack gesteckt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein mit Wein und Erdbeeren bepflanzter Wäschekorb mit Laub und Rinde.
Um Beeren effektiv vor Kälte und Frost zu schützen, können Materialien verwendet werden, die Zuhause vorhanden sind. Beeren-Expertin Roswitha Schemm hat diesen mit Wein und Erdbeeren bepflanzten Kübel einfach in einen Wäschekorb gestellt und die Zwischenräume mit Laub aufgefüllt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zwischen Rinde schaut eine Erdbeerpflanze hervor.
Zusätzlich hat Beeren-Expertin Roswitha Schemm in den Rand des Topfes Rinde gesteckt. So ist auch der Bereich über der Erde geschützt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Wein im Kübel mit dekorativem Winterschutz.
Eine weitere Möglichkeit Wein einzupacken: den Topf mit Rinde und Moos bekleben (rechts im Bild). Wird die Erde mit Moos abgedeckt, ist der Wurzelballen auch von oben gut geschützt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein Deko-Herz aus Kastanien an einem Weinstock.
Wer mag, kann die Töpfe zusätzlich verzieren – zum Beispiel mit einem Herz aus Kastanien. So bleiben die Kübel nicht nur warm, sondern verschönern auch noch die kälteren Tage. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In einem Korb liegen Luftpolsterkissen.
Wer vom letzten Postpaket noch Luftpolsterkissen übrig hat, kann diese einfach in einen alten Korb legen und einen Beeren-Topf draufstellen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand zeigt den Zwischenraum zwischen einer Erdbeere im Topf und der Korbwand.
Wird der Zwischenraum zwischen Topf und Korbwand mit Laub oder ähnlichem Dämmmaterial aufgefüllt, ist die Beere gut vor Frost geschützt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine in eine Ampel gepflanzte Erdbeere in einem Korb.
Diese Variante eignet sich beispielsweise für Hängeerdbeeren in der Ampel. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Rote und schwarze Früchte eine Brombeere.
Weil Brombeeren etwas empfindlicher sind als andere Beeren, sollte der Jutesack bei zu starker Kälte und zu viel Sonne, wie es im Februar oft der Fall ist, hochgezogen werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Blumentopf mit Luftpolster und Jute
Ein Blumentopf lässt sich auch gut mit Luftpolstern einwickeln. Damit es im Garten oder auf der Terrasse schön aussieht, sollte die Folie unter Jute oder Ähnlichem versteckt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr

Pflanzencheck: Die Pflanzen müssen gesund sein

Zitruspflanze mit Zitronen in einem Gewächshaus mit geöffneter Tür und Blick nach draußen.  2 min
Bildrechte: MDR Garten
2 min

MDR FERNSEHEN So 08.11.2020 08:30Uhr 02:22 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/ueberwintern/kuebelpflanzen-in-gaertnereien-ueberwintern-100.html

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In den Wochen vor der Überwinterung sollten die Kübelpflanzen genau auf den Befall mit Krankheiten und Schädlingen überprüft werden. Denn sie sollten so gesund wie möglich in ihr Winterquartier einziehen. Übrigens bieten auch Gärtnereien als Dienstleistung an, Kübelpflanzen zurück zu schneiden, abzuholen und einzulagern.

Kübelpflanzen vor dem Winter zurückschneiden

Blumenkübel mit einer Engelstrompete. Eine Hand hält einen Ast und zeigt die Stelle an der geschnitten werden muss.
Die Engelstrompete darf mutig zurückgeschnitten werden. 50 Prozent sind erlaubt. Bildrechte: Daniela Dufft

Vor der Überwinterung sollten unbedingt die alten Blüten, sowie kranke Pflanzenteile weg geschnitten werden. Bestimmte Arten vertragen einen richtigen Rückschnitt vor der Überwinterung. So können die Pflanzen dann platzsparend untergestellt werden. Der Rückschnitt sollte aber maximal ein bis zwei Wochen vor dem Einräumen erfolgen, am besten gleichzeitig mit dem Reinräumen. So besteht keine Gefahr, dass die Pflanzen noch einmal zum Neuaustrieb angeregt werden. Aber es gibt auch zahlreiche Pflanzen, die einen Rückschnitt vor der Überwinterung nur schlecht vertragen, zum Beispiel die Mandevilla. Sie wird erst im Frühjahr zurück geschnitten, wenn sie wieder in den Garten umzieht.

Kübelpflanzen bewässern und Düngung einstellen

Die Bewässerungsintensität muss immer an das jeweilige Wetter des betreffenden Spätsommers angepasst werden. Die Bewässerungsintensität sollte in heißen Spätsommern erst im September reduziert werden. Hat man am Anfang der Saison Langzeitdünger bei den Kübelpflanzen verwendet, passt sich dieser den Witterungsverhältnissen im Spätsommer an. Bei einer regelmäßigen Flüssigdüngung sollte diese im Verlauf des Septembers den Witterungsverhältnissen entsprechend ebenfalls reduziert werden. Im Oktober sollte die letzte Gabe erfolgen. Nach dem Reinräumen der Pflanzen darf nicht mehr gedüngt werden.

Eine Frau steht an einem blühenden Bäumchen und zeigt auch die Krone.
Der Enzianbaum wird nur in Form geschnitten. Bildrechte: Daniela Dufft

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr