Gleise liegen auf Betonschwellen
Bahngleise auf Betonschwellen Bildrechte: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Plan für Schienensanierung Bahnstrecken in Mitteldeutschland werden ab 2027 saniert

15. September 2023, 18:26 Uhr

Deutsche Bahn und Bundesverkehrsministerium haben den Sanierungsplan für bundesweit 40 Streckenabschnitte vorgelegt. In Mitteldeutschland soll es 2027 losgehen. Doch vor einer Besserung der Lage gibt es während der Bauarbeiten erstmal monatelang Einschränkungen. Hier ein Überblick.

Die bundeseigene Deutsche Bahn AG will 40 hoch belastete Strecken sanieren und monatelang komplett sperren. Etwa 40 Milliarden Euro zusätzlich will der Bund dafür zur Verfügung stellen. Demnach soll bis 2030  knapp die Hälfte des 9.000 Kilometer langen "Hochleistungsnetzes" generalsaniert werden. Insgesamt ist das deutsche Schienennetz etwa 34.000 Kilometer lang.

Schwerpunkt sind Strecken im Westen, in Mitteldeutschland geht es 2027 los

Los gehen soll es 2024 mit der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. 2025 folgen dann die vor allem für den Güterverkehr wichtige Strecke Emmerich-Oberhausen in Nordrhein-Westfalen sowie die Trasse Berlin-Hamburg.

Auf dem Frankfurter "Schienengipfel" mit der Bau- und der Bahnindustrie wurde nun die weitere Reihenfolge der insgesamt 40 Schienenabschnitte vorgestellt. Alle Strecken sollen während der Arbeiten für etwa fünf Monate komplett gesperrt werden, was dann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Zugverkehr führen wird. Die Bahn verspricht sich dadurch insgesamt deutlich kürzere Bauzeiten und Einschränkungen.  

Folgende Strecken in Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen auf der Liste:

  • Erstes Halbjahr 2027: Berlin - Lehrte (bei Hannover/die Strecke führt durch den Norden Sachsen-Anhalts)
  • Zweites Halbjahr 2028: Uelzen – Stendal / Stendal - Magdeburg
  • Zweites Halbjahr 2029: Erfurt - Bebra (in Osthessen)
  • Erstes Halbjahr 2030: Weddel (bei Braunschweig) - Magdeburg

Hintergrund: Knapp ein Drittel der Fernreisen mit erheblicher Verspätung

Hintergrund für den milliardenschweren Sanierungsplan sind die vielen Verspätungen im Zugverkehr und unzufriedenen Kundinnen und Kunden. Im vergangenen Jahr kam fast jeder dritte Bahnreisende mit einer Verspätung von 15 Minuten oder mehr ans Ziel, wie aus einer aktuellen Auswertung des Bundesverkehrsministeriums hervorgeht. Die Unpünktlichkeit hat sich demnach seit 2021 um weitere zehn Prozentpunkte verschlechtert. Hintergrund sind aus Sicht der Kritiker die seit Jahrzehnten ausgebliebenen Investitionen in die Schiene. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kündigte an: "Wir können den Bürgern sagen: Es wird jetzt besser werden. Schritt für Schritt."

dpa (ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 15. September 2023 | 15:00 Uhr

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