Ein Mitarbeiter eines mobilen Impfteams vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zieht eine Spritze mit dem BA.4/BA.5-Impfstoff von BioNTech/Pfizer gegen das Corona-Virus (SARS-CoV-2) im Impfzentrum auf.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Matthey

Angepasster Impfstoff Lauterbach ruft zu Corona-Impfung auf

18. September 2023, 22:21 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat ältere Menschen und Risikogruppen zur Nutzung des nun verfügbaren angepassten Corona-Impfstoffs aufgerufen. Er erwarte im Herbst erneut "sehr viele Fälle", gehe aber davon aus, dass Kontaktbeschränkungen nicht nötig sein werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat ältere Menschen und gefährdete Gruppen dazu aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Impfung sei der beste Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe, sagte Lauterbach am Montag in Berlin, nachdem er im Bundeswehrkrankenhaus selbst eine Auffrischungsimpfung bekommen hatte.

Seit Montag wird in Deutschland ein an neue Varianten angepasster Corona-Impfstoff von Biontech angeboten. In einigen Wochen sollen zudem Impfstoffe von Moderna und Novavax verfügbar sein. Zur Gruppe derjenigen, für die eine erneute Impfung empfohlen wird, gehören über 60-Jährige, Menschen mit Risikofaktoren oder Begleiterkrankungen, wie Lauterbach erläuterte. Die Ständige Impfkommission (Stiko) erklärte zudem, dass die Impfempfehlung für den neu angepassten Corona-Impfstoff auch für Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten gelte.

RKI empfiehlt Schutzmasken und Selbsttests

Bundesgesundheitsminister Lauterbach und der kommissarische Präsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade, empfahlen auch weitere freiwillige Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken, Corona-Selbsttests und dass Menschen drei bis fünf Tage zu Hause bleiben, wenn sie eine Atemwegserkrankung haben. In der Pandemie habe man gelernt, was es bedeute, aufeinander Rücksicht zu nehmen, erklärte Lauterbach.

Jeder sollte sich zudem auch selbst schützen, sagte Lauterbach. Frühere Maßnahmen wie Kontakteinschränkungen würden nicht gebraucht.

Moderate Nachfrage nach Impfung in Mitteldeutschland erwartet

Hausärzte-Vertreter aus Sachsen-Anhalt und Thüringen rechnen nicht mit einem "Riesenansturm" auf die Auffrischungsimpfungen. Die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen, Annette Rommel, prognostiziert eine eher moderate Nachfrage in diesem Herbst. "Wer voriges Jahr davon überzeugt war, lässt sich auch in diesem Jahr wieder impfen", sagte Rommel am Montag auf Anfrage. Aber ein Riesenansturm werde das nicht geben.

Ähnliche Stimmen kommen aus Sachsen-Anhalt. Der Sprecher des Hausärzteverbandes, Holger Fischer, sagte, die Impfempfehlung sei ohnehin nur für eine sehr kleine Gruppe. In der eigenen Praxis in Quedlinburg merke er gar keine Nachfrage durch Patienten. Auch der Landesapothekerverband teilte auf Anfrage mit, dass bislang keine großen Bestellungen für Corona-Impfstoff durch die Arztpraxen zu verzeichnen seien.

epd, dpa (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 18. September 2023 | 11:00 Uhr

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland