
Nach ID-Rauswurf Ehemaliger AfD-Co-Chef Jörg Meuthen sieht AfD in Europa isoliert
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24. Mai 2024, 11:18 Uhr
Am Donnerstag wurden die Abgeordneten der AfD aus der Rechtsaußen-Fraktion ID im Europaparlament ausgeschlossen. Der ehemalige AfD-Co-Chef Jörg Meuthen sieht die Partei nun völlig isoliert in Europa. Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber spricht von einem Warnsignal, das allerdings viel zu spät gekommen sei.
- Laut Jörg Meuthen ist die AfD in Europa isoliert.
- Manfred Weber bezeichnet den Ausschluss der AfD aus der ID-Fraktion als "Warnsignal".
Der ehemalige AfD-Co-Chef Jörg Meuthen hat die Situation bei der AfD kurz vor der Europawahl als völliges Chaos bezeichnet. Er sagte MDR AKTUELL, die Partei sei völlig isoliert. "Niemand aus dem europäischen Rechtslager will etwas mit der AfD zu tun haben. Die gelten einfach als die Schmuddelkinder, weil sie die Abgrenzung zu extremistischen Positionen nicht vollzogen haben. Und Maximilian Krah steht dafür bespielhaft."
Laut Meuthen würde es nichts bringen, wenn die AfD von Krah abrücken würde. "Selbst, wenn die sich von Maximilian Krah nun ganz trennen sollten oder dieser die Partei verließe oder rausflöge, sind da genug andere und das wissen die Fraktionen."
Die Abgeordneten der AfD waren am Donnerstag aus der Rechtsaußen-Fraktion ID im Europaparlament ausgeschlossen worden. Als Grund wurden eine "Reihe von Vorfällen" um Maximilian Krah und die deutsche Delegation genannt, die den "Zusammenhalt und Ruf" der Gruppe beschädigten. Zuvor hatte bereits die AfD-Parteispitze ein Auftrittsverbot für ihren Europa-Spitzenkandidaten verhängt. Krah selbst bestätigte seinen Rückzug aus dem Bundesvorstand. Auslöser waren Äußerungen zur SS.
Jörg Meuthen Jörg Meuthen war von 2013 bis 2022 Mitglied der AfD und von 2015 bis zu seinem Austritt Partei-Co-Vorsitzender. Er ist seit 2017 Mitglied des EU-Parlaments, bis 2022 gehörte er dort der ID-Fraktion an. Zwischen 2019 und 2022 war Meuthen zudem stellvertretender Vorsitzender der ID. Mit seinem Austritt aus der AfD ging auch der Austritt aus der ID-Fraktion einher. Nun ist er ein fraktionsloses Mitglied im Brüsseler Parlament.
Weber: Ausschluss der AfD-Abgeordneten kommt "viel zu spät"
Auch Manfred Weber, Vorsitzender der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, bezeichnete den Ausschluss der AfD-Abgeordneten als ein "Warnsignal", das allerdings viel zu spät gekommen sei. "Wenn jetzt europaweit selbst bei den Radikalen verstanden wird, dass die AfD die Radikalsten unter den Radikalen sind, dann hoffe ich, dass das auch die Wählerinnen und Wähler erkennen und bei der anstehenden Europawahl ihre Schlüsse daraus ziehen", sagte der CSU-Politiker der Mediengruppe Bayern.
MDR/AFP/dpa (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. Mai 2024 | 09:00 Uhr