Bundesfinanzministerium Mehr als 100.000 Ruheständler werden durch Rentenerhöhung steuerpflichtig

30. Juni 2023, 14:11 Uhr

Durch die Rentenerhöhung zum 1. Juli rutschen einem Zeitungsbericht zufolge weitere 109.000 Ruheständler in die Einkommensteuerpflicht. Das geht aus Zahlen des Bundesfinanzministeriums hervor. Wegen der Erhöhung des Grundfreibetrags würden aber auch rund 195.000 Ruheständler aus der Steuerpflicht herausfallen.

Durch die Erhöhung der gesetzlichen Renten zum 1. Juli rutschen mehr als 100.000 Ruheständler in die Einkommensteuerpflicht. Wie die Funke Mediengruppe unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium berichtet, wird sich durch die Anpassung die Zahl der steuerpflichtigen Rentner um voraussichtlich weitere 109.000 erhöhen.

Höherer Grundfreibetrag entlastet 195.000 Rentner

Zugleich würden aber rund 195.000 Ruheständler aus der Steuerpflicht herausfallen, weil zum Januar der steuerliche Grundfreibetrag erhöht worden sei, hieß es in dem Bericht. Der Grundfreibetrag liege nun bei gut 10.900 Euro. Insgesamt sind den Angaben zufolge in Deutschland knapp sechs Millionen Personen mit Renteneinkünften steuerpflichtig.

Das Finanzministerium geht laut dem Funke-Bericht auch davon aus, dass durch die Rentenerhöhung die Steuereinnahmen des Staates um 660 Millionen Euro zulegen werden. Durch die bereits erfolgte Anpassung des Steuertarifs 2023 im Rahmen der Entlastungspakete würden die Rentenbezieher aber wiederum um fast zwei Milliarden Euro bessergestellt.

Rentenanstieg für 21 Millionen Ruheständler

Die gesetzlichen Renten von rund 21 Millionen Ruheständlern steigen zum 1. Juli im Westen um 4,39 und im Osten um 5,86 Prozent. Das wird aber voraussichtlich nicht reichen, um den schnellen Anstieg der Lebenshaltungskosten auszugleichen. Ökonomen rechnen für dieses Jahr mit einer Inflationsrate von rund sechs Prozent.

AFP/epd (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 30. Juni 2023 | 09:30 Uhr

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland

Gläserne Manufaktur in Dresden mit streikenden Beschäftigten davor 1 min
Warnstreik bei VW in Dresden Bildrechte: MDR
1 min 09.12.2024 | 15:14 Uhr

Begleitet von flächendeckenden Warnstreiks hat im Tarifkonflikt beim Autohersteller Volkswagen die vierte Verhandlungsrunde begonnen.Vertreter der Arbeitgeberseite und der IG Metall trafen sich dazu in Wolfsburg.

MDR FERNSEHEN Mo 09.12.2024 14:00Uhr 00:49 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/video-automobilindustrie-volkswagen-konzern-vw-ig-metall-warnstreiks-tarifkonflikt-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK, Reuters

Video