Zwei Preisschilder hängen im Kühlregal vor einem Karton mit Mozzarella.
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Statistisches Bundesamt Inflationsrate auf niedrigstem Stand seit fast drei Jahren

12. April 2024, 09:41 Uhr

Die Inflationsrate in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gesunken. Das Statistische Bundesamt bezifferte sie am Freitag mit 2,2 Prozent und bestätigte damit seine Schätzung von Anfang des Monats. Im Februar hatte die Inflation noch 2,5 Prozent betragen. Lebensmittel wurden erstmals seit Langem wieder billiger. Auch Energie kostete im März weniger als ein Jahr zuvor.

Die Inflation in Deutschland ist weiter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, drückten fallende Preise für Nahrungsmittel und Energie die deutsche Inflationsrate im März auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Demnach stiegen die Verbraucherpreise nur noch um 2,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Damit bestätigte die Behörde ihre Schätzung von Anfang April.

Im Februar hatte die Teuerungsrate noch 2,5 Prozent betragen. Von Februar auf März stiegen die Preise um 0,4 Prozentpunkte. Niedriger war die Inflationsrate zuletzt im April 2021 mit 2,0 Prozent.

Behördenchefin Ruth Brand sagte, die Preissituation bei Energie und Nahrungsmitteln habe die Inflationsrate bereits im zweiten Monat in Folge gedämpft. Im März 2024 seien Nahrungsmittel für Verbraucherinnen und Verbraucher erstmals seit Februar 2015 günstiger als ein Jahr zuvor. gewesen.

Sinkende Energie- und Nahrungsmittelpreise

Verbraucher zahlten für Nahrungsmittel 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.  Energie verbilligte sich trotz der Anhebung des CO2-Preises auf 45 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) im März um 2,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat. Günstiger waren unter anderem Erdgas (minus 9,2 Prozent) und Strom (minus 8,1 Prozent). Fernwärme kostete dagegen 20,6 Prozent mehr. Dienstleistungen verteuerten sich um 3,7 Prozent. 

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten im Jahresdurchschnitt eine deutliche Abschwächung der Inflation auf 2,3 Prozent nach 5,9 Prozent im vergangenen Jahr. "Die heute veröffentlichten Details zu den Verbraucherpreisen im März zeigen, dass die Inflation in Deutschland in der Breite auf dem Rückzug ist", erklärte Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern. So können sich die Menschen für einen Euro weniger leisten. Im vergangenen Jahr setzten viele Verbraucher daher den Rotstift an. Der Privatkonsum fiel als wichtige Konjunkturstütze aus.

dpa, AFP (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 12. April 2024 | 09:00 Uhr

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