
Nach Attentat 600 Euro Spenden bei Gedenkveranstaltung für in Solingen getötete Frau
Hauptinhalt
26. September 2024, 10:10 Uhr
Bei einem Gedenkgottesdienst in Dessau-Roßlau haben am Mittwoch etwa 50 Menschen an die Opfer des Attentats von Solingen erinnert. Unter ihnen war auch eine Frau, die ursprünglich aus Dessau stammte. Sie wurde bei dem Messerangriff im August getötet. Ihre Mutter ist die Organisatorin der Gedenkveranstaltung.
Bei der Gedenkfeier in Dessau-Roßlau für die Opfer des Attentats von Solingen sind 600 Euro Spendengelder zusammen gekommen. Das teilte die Mutter der getöteten Ines W. MDR SACHSEN-ANHALT mit. Ihre Tochter war im August in Solingen von einem abgelehnten Asylbewerber niedergestochen worden.
Gedenkgottesdienst in Dessau-Roßlau
Die Mutter der 56 Jahre alten gebürtigen Dessauerin hatte einen Gedenkgottesdienst in der kleinen Bartholomäi-Kirche organisert. Dazu kamen am Mittwoch etwa 50 Menschen. Das gespendete Geld ist nach Aussagen der Mutter für den Dessauer Verein "Biker zeigen Herz für Kinder" gedacht. Er soll 500 Euro bekommen. Nach ihren Worten will der Verein davon eine Schaukel anschaffen. Das restliche Geld soll an die Kirche gehen.
Attentat von Solingen: drei Tote, acht Verletzte
Ines W. wurde 1967 in Dessau geboren und zog nach der Wende nach Nordrhein-Westfalen. Am 23. August 2024 wurde sie bei einem Besuch des Stadtfestes in Solingen bei einem Messerangriff getötet.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Ermittlungen um einen 26 Jahre alten abgelehnten Asylbewerber aus Syrien. Er soll wahllos auf Besucher des Festes eingestochen haben. Außer Ines W. starben noch zwei weitere Menschen. Acht Personen wurden verletzt, mehrere davon schwer, darunter auch der Ehemann von Ines W. Der 56-Jährige stammt aus Dessau-Alten.
Haftbefehl gegen Tatverdächtigen
Der Tatverdächtige ist gefasst, gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Der Syrer sollte eigentlich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden, weil er dort bereits registriert war. Er hatte sich aber den deutschen Behörden entzogen und war untergetaucht.
Die Kollekte am Ende des Gedenkgottesdienstes soll als Spende an den Verein "Biker zeigen Herz für Kinder" in Dessau gehen.
MDR (Susanne Reh, Norma Düsekow, Sarah-Maria Köpf) | Erstmals veröffentlicht am 25. September 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 26. September 2024 | 09:00 Uhr
dimehl vor 23 Wochen
@Goodby horses:
Und da die Sachlage so ist, wie Sie sie in diesem und denn anderen Kommentaren hier beschrieben haben, kann die Lösung nur die nahezu ausnahmslose Zurückweisung der Menschen an den Grenzen sein:
denn sobald sie die Grenze der Bundesrepublik überschritten haben und sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik befinden, sind die sich ergebenden Probleme offensichtlich nicht mehr beherrschbar / lösbar ?
Goodbye horses vor 23 Wochen
Zu „den hier länger Lebenden“ gehören auch Ausländer und Ausländerinnen.
Sie meinen sicherlich deutsche Staatsbürger oder deutsche Staatsbürgerinnen.
Richtig ist, dass Täter schwerer Delikte eher männlich und eher jünger sind. Auch kommen solche Straftaten eher im städtischen Milieu vor.
So kommt es, dass jede Gruppe von Menschen, die überproportional männlich, jünger und Stadtbewohner ist, auch überproportional unter Straftätern solcher Delikte vertreten ist. Diesen statistischen Effekt nennt man „Simpson-Paradoxon“.
Darüber hinaus sollten nur Verurteiltenstatistiken für statistische Untersuchungen bezüglich der Biografien von Tätern herangezogen werden.
Solche Verurteiltenstatistiken liegen vor und sind öffentlich einsehbar, auch online. Mir ist unklar, warum manche die weniger aussagekräftigen polizeilichen Kriminalitätsstatistiken ohne Not (!) als weniger fundierte Grundlage nehmen.
Goodbye horses vor 23 Wochen
Apropos Versagen: Hier möchte ich darauf hinweisen, dass bei Verbrechen und Suizid stets die Gefahr von Nachahmungstätern gibt. Stichwort Copycat-Effekt.
Deshalb fällt auch den Medien bei der Berichterstattung über solche Fälle eine besondere Verantwortung zu, der, mit Verlaub, meiner Meinung nach nicht alle gerecht werden.