Jahrelange Baustelle Umweltbundesamt weiht Neubau ein

04. September 2023, 19:58 Uhr

Der Neubau für das Umweltbundesamt in Dessau ist am Montag eingeweiht worden. An dem Gebäude wurde jahrelang gearbeitet. Verzögerungen gab es unter anderem wegen eines Streits um die Fassadendämmung, der weiterhin nicht abschließend geklärt ist.

Das neue Gebäude des Umweltbundesamtes (UBA) ist am Montag in Dessau von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) eingeweiht worden.

UBA-Präsident Dirk Messner sagte bei der Eröffnung, man wolle mit dem Neubau zeigen, "wie öffentliche Gebäude der Zukunft gebaut werden können, nämlich 100 Prozent klimaneutral und ressourcenschonend".

Gebäude erzeugt mehr Energie als es verbraucht

Das Gebäude soll nach Angaben der Behörde nicht mehr Energie verbrauchen, als es selbst erzeugt – etwa durch Photovoltaikanlagen, die auf knapp 830 Quadratmetern an der Fassade und auf dem Dach angebracht sind.

Der verarbeitete Beton bestehe fast zur Hälfte aus recyceltem Baustoff, dazu gibt es Holzfußböden, Solarpanele und Erdwärme. Eine angrenzende Grünanlage soll öffentlich nutzbar sein.

Baustopp und Rechtsstreit wegen Dämmung

Die Bauarbeiten für den Anbau dauerten fast acht Jahre. Es hatte zwischen Baufirma und Planern Diskussionen um die Fassaden-Dämmung gegeben. 2018 gab es deshalb einen Baustopp und im Folgenden einen Rechtsstreit.

Eine ursprünglich installierte Dämmung musste erneuert werden. Das UBA teilte am Montag mit, dass noch nicht geklärt sei, wer die Mängel zu verantworten und damit die Kosten für die Beseitigung zu tragen hat.

Im Mai 2022 waren die Bauarbeiten nach dem Baustopp fortgesetzt worden.

Großteil der Mitarbeitenden macht Homeoffice

Im Neubau sollen nach Angaben des UBA etwa 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Platz haben. Die Zahl der Mitarbeitenden ist nach Angaben des UBA in den vergangenen knapp 20 Jahren von etwa 750 auf rund 1.150 gestiegen. Viele von ihnen würden auch mobil arbeiten, aber maximal 60 Prozent der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit.

Der Neubau kostete rund 13,5 Millionen Euro. Die Arbeiten hatten 2016 begonnen.

MDR (André Damm, Julia Heundorf), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. September 2023 | 09:00 Uhr

25 Kommentare

C.T. am 06.09.2023

"Warum soll es das denn müssen?"

Weil das Problem darin besteht, dass zu Überschuss Zeiten (Sommer + Sonne) zu viel Energie ins Netz eingespeisst wird, die nicht benötigt wird. Wird sie wiederrum im Dunkeln oder Winter benötigt, steht dieser Sommerüberschuss nicht mehr zur Verfügung und muss mit von Kohle/ Gas erzeugt werden. Darum geht die Rechnung nicht auf. Man darf den nicht selbst verbrauchten Überschuss nicht mit in die Ökobilanz einrechenen. So wird die Bilanz nur geschönt aber verfälscht (machen die Grünen ja gern...)

Es ginge, wenn man den Sommerüberschuss speichert und im Winter davon zehrt - dann wäre die Aussage des Artikels richtig!

Ich bin selbst Betreiber von Solar + Speicher. Daher weiß ich wovon ich rede im Gegenzug zu vielen Neunmalklugen hier.

ElBuffo am 06.09.2023

Ich habe in Gesprächen im Bekanntenkreis noch nie jemanden vom Energieumsatz seines fahrbaren Untersatzes oder seiner Heizung reden hören. Trotzdem weiß jeder, was gemeint ist, wenn da von Verbrauch die Rede ist.

ElBuffo am 06.09.2023

Und das sind noch nicht alle Zufälligkeiten. Denn ganz zufällig befindet sich der Bundestag und der zweite Dienstsitz des Umweltministeriums in der Stadt, wo sie studiert hat. Und neben dem neuen Gebäude des UBA stehen da noch ein paar andere in Dessau. Ein bisschen zuviel Zufälligkeiten.

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