Importstopp aus Asien Wegen Schweinepest: Tönnies schließt Exportabteilung in Weißenfels
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Der Schlachtbetrieb Tönnies will Ende März seine Exportabteilung für Asien am Standort Weißenfels im Burgenlandkreis schließen. Davon werden rund 140 Beschäftigte betroffen sein. Der Grund für die Schließung ist ein Importstopp vieler asiatischer Länder wegen der Afrikanischen Schweinepest.

Der Schlachtbetrieb Tönnies will Ende des Monats seine Exportabteilung für Asien am Standort Weißenfels im Burgenlandkreis schließen. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Sonntag mitteilte, betrifft die Schließung rund 140 Beschäftigte. Die Export-Verpackung soll laut Tönnies vorerst am Unternehmenssitz in Nordrhein-Westfalen konzentriert werden. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung über das Thema berichtet.
Wechsel an anderen Standort möglich
Den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird Tönnies zufolge ein Wechsel innerhalb des Unternehmens angeboten. Weitere ostdeutsche Standorte gibt es in Zerbst, Suhl und Chemnitz. Zudem helfe der Großschlachter Betroffenen, die nicht wechseln wollen, in der Region einen neuen Job zu finden.
Als Grund für die Schließung der Exportabteilung nannte der Konzern die Afrikanische Schweinepest in Deutschland. Länder wie China, Japan und Südkorea hatten im September 2020 einen Importstopp für Schweinefleisch aus betroffenen Ländern verhängt.
Tönnies in Weißenfels Der Tönnies-Standort in Weißenfels gehört seit 1990 zum Unternehmen. Er ist dem Unternehmen zufolge der zweitgrößte Tönnies-Schlachtstandort. Dort sind rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Deutschlandweit gibt es 19 Standorte.
Weniger Lebensmittelkontrolleure beim Burgenlandkreis benötigt
Die beabsichtigte Teilschließung hat auch Auswirkungen auf die Lebensmittelkontrolleure des Burgenlandkreises. Wie Landrat Götz Ulrich (CDU) am Montagabend im Kreistag sagte, werden weniger Kontrolleure benötigt als derzeit beschäftigt sind. Die zuständige Dezernentin im Landratsamt habe er gebeten, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die das weitere Vorgehen prüft. Außerdem soll am 12. April eine Mitarbeiterversammlung mit den Lebensmittelkontrolleuren stattfinden.
Bisher keine Schweinepest-Fälle in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt wurden bislang zwar keine Fälle der Tierseuche erfasst, dafür aber inzwischen mehrere in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
dpa, MDR (Michael Rosebrock, Alisa Sonntag)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. März 2023 | 07:00 Uhr
weils so nicht unwidersprochen bleiben darf vor 2 Wochen
Ostdeutschland braucht weiss Gott nicht noch weitere wirtschaftliche Katastrophen. Wenn wir weiter die letzten Arbeitsplätze der Ideologie opfern, wird es bald wieder aussehen wie zu schlimmsten Nachwende-Zeiten. Nur, dass man uns diesmal "grüne" statt "blühende" Landschaften verspricht.
Micha R vor 2 Wochen
"...Auch andere Schlachthöfe hatten in den vergangenen Wochen gemeldet, nur zum Teil ausgelastet zu sein. Hintergrund ist unter anderem, dass weniger Schweinefleisch gegessen und wegen der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland auch weniger exportiert wird." schreibt der NDR:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Schlachthof-Essen-profitiert-vom-Aus-in-Boizenburg,aktuelloldenburg11586.html
W.Merseburger vor 2 Wochen
Für mich ist es eine riesige "Schweinerei", wenn wir hier in Nord- und Ostdeutschland eine extrem intensive Massentierhaltung mit allen umweltrelevanten Nachteilen betreiben, um Ostasien zu beliefern. Vielleicht sollte der umtriebige Herr Tönnies die Gülle gleich mit nach Asien exportieren!!??