Investoren für Immobilien Sachsen-Anhalt sucht auf Instagram Käufer für Denkmäler

12. Februar 2023, 15:08 Uhr

Ein Wohnhaus für 500 Euro oder eine Kirche für 335.000 Euro – viele Baudenkmäler suchen in Sachsen-Anhalt neue Eigentümer. Die sollen zukünfig auch über Instagram angesprochen werden. So soll verhindert werden, dass historische Bauwerke verfallen.

Sachsen-Anhalt sucht ab sofort Käufer für Kulturdenkmäler auch über die Social-Media-Plattform Instagram. Künftig solle dort monatlich ein Gebäude aus der Landes-Denkmalbörse umfassend vorgestellt werden, teilte das Landesverwaltungsamat in Halle (Saale) mit. Ziel sei der Verkauf und gegebenenfalls die Sanierung der oftmals vom Verfall bedrohten betreffenden Objekte.

Aktuell stünden in der Denkmalbörse 44 Objekte zum Verkauf. Das Angebot reiche von einem Wohnhaus in Neukirchen für 500 Euro bis zu einer Kirche in Halle (Saale) für 335.000 Euro. In Sachsen-Anhalt gibt es laut der Behörde rund 29.000 denkmalgeschützte Gebäude. Sie seien häufig bereits mehrere hundert Jahre alt und von großer kulturhistorischer Bedeutung. Viele dieser Schlösser, Kirchen, technischen Denkmale, Herrenhäuser oder Villen seien baulich in einem sehr schlechten Zustand.

Geld für Erhalt fehlt

Oft fehle den Eigentümern Geld für eine Instandhaltung. Hinzu kämen Fälle von ungeklärten Eigentumsverhältnissen oder fehlende Nutzungsmöglichkeiten. Das Landesverwaltungsamt als Obere Denkmalschutzbehörde des Landes suche immer wieder nach Möglichkeiten, Besitzer von Denkmalen zu unterstützen. Jedes abgerissene Denkmal bedeute den Verlust eines Teils der Kulturhistorie Sachsen-Anhalts.

Mit dem Online-Angebot Denkmalbörse helfe die Behörde seit inzwischen 15 Jahren verkaufswilligen Eigentümern von denkmalgeschützten Gebäuden Interessenten zu finden. Seit dem Start im Jahr 2008 habe die Börse auf diese Weise 104 Objekte vor dem Abriss gerettet. Für 25 Objekte sei die Hilfe jedoch zu spät gekommen.

epd, MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 10. Februar 2023 | 20:00 Uhr

2 Kommentare

weils so nicht unwidersprochen bleiben darf am 12.02.2023

In Fall von gelungener "Erhaltung" ist eine schöne Sache. - Aber in vielen (sehr vielen!) Fällen ist es eben grade der Denkmalschutz und die damit verbundene Bürokratie, die den prvaten Erhalt (der je immer auch eine Nutzung ist) erschwert oder sagar verhindert. Welche Liebhaber alter Bauten kann es schon auf die Dauer ertragen, wenn einem die Behörden bei jedem eingeschlagenen Nagel auf die Finger sehen, und bei jedem erneuerten Schutzanstrich für ein altes Stück Holz einen "Antrag" und eine "Farbprobe" verlangen. BERATEN - ja. - Aber dann soll man den "Rettern" den eigenen guten Willen zur bestmöglichen Erhaltung auch erst einmal glauben! Und sie in Frieden lassen!
Inzwischen könnte sich der Denkmalschutz um die Erhaltung der nicht verkauften, eigenen Objekte kümmern!

steka am 12.02.2023

was für ein "symbolbild" , sollen Bahnfahrleitungen jetzt auch als Baudenkmäler verkauft werden ?

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