Baustelle der neuen Bioraffinerie in Leuna
Baustelle der neuen Bio-Raffinerie in Leuna. Bildrechte: picture alliance/dpa

Industriebaustelle Weltweit einzigartige Bio-Raffinerie in Leuna startet später

17. August 2023, 11:51 Uhr

Im Industriepark Leuna wird derzeit an einer weltweit bisher einzigartigen Bio-Raffinerie gebaut. Der Produktionsstart verzögert sich allerdings, wie das Unternehmen jetzt bekannt gegeben hat. Auch die Kosten steigen.

Der Start der neuen Bio-Raffinerie in Leuna verzögert sich. Das hat das finnische Unternehmen UPM mitgeteilt. Auswirkungen auf bereits eingegangene Verträge habe das aber nicht, sagte eine UPM-Sprecherin.

Die Firma hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass sich der Produktionsstart der Raffinerie von Anfang nächsten Jahres auf Ende 2024 verschieben werde. Außerdem erhöhe sich die Investitionssumme von zuletzt 750 Millionen Euro auf 1,18 Milliarden Euro. Ursprünglich hatte UPM mit Kosten von 550 Millionen Euro geplant.

Fleecejacken aus Holz

Die geplante Bio-Raffinerie ist nach Branchenangaben weltweit einmalig. Statt aus fossilen Quellen wie Erdöl sollen dort chemische Grundstoffe aus Holz hergestellt werden. Diese können nach Unternehmensangaben dann eins zu eins für die Produktion von Kunststoffen, Waschmitteln oder ähnlichen chemischen Produkten genutzt werden. Eine halbe Million Festmeter Holz will UPM jährlich in der Raffinerie verarbeiten.

Es sei die erste Anlage dieser Art im Industriemaßstab, hieß es. Das Areal ist rund 15 Hektar groß und gilt derzeit als eine der größten Industriebaustellen in Deutschland. Mit dem Outdoorunternehmen Vaude aus Baden-Württemberg ist UPM bereits eine erste Kooperation zur Herstellung einer Fleecejacke aus nachwachsenden Rohstoffen eingegangen. Außerdem hat UPM in Leuna eine eigene Forschungsabteilung eingerichtet.

MDR (Mario Köhne); dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. August 2023 | 06:00 Uhr

8 Kommentare

Huxley vor 38 Wochen

@Vox Populi?
Wo ist denn das Projekt "ideologisch geprägt" und vor allem wo geht es in die Hose? Nur weil sie Eiterpusteln kriegen wenn irgendwo das Wort "Bio" erscheint?

Eine Raffinierie ist ein Industriebetrieb und als solcher muss er innovativ sein und bleiben, denn irgendwann ist jeder Drops den man gut beherrscht ausgelutscht und man steht dumm da, wenn man dann nichts anzubieten hat. Beispiele wären Braunkohle auszubuddeln oder herrlich komplizierte Verbrennungsmotoren zu bauen für die die Nachfrage schrumpft.

Weiterhin sind fossile Rohstoffe endlich und werden nicht billiger werden in der Zukunft. Von daher ist dies ein innovativer Schritt der wenig mit Ideologie zu tun hat, es sei denn dass für sie die VErarbeitung von fossilen Rohstoffen auch eine Ideolgie ist.

DER Beobachter vor 38 Wochen

Naja, Lumberjack, so grundsätzlich schlecht scheint mir das nicht zu sein: Verarbeitung von 0,5 Mio fm (Maß identisch mit cbm) bei einem Anfall von 34 Mio. cbm, zumal man vermutlich auch den nötigen nachgerade hohen Schadholzeinschlag integrieren können müsste?

Ralf G vor 38 Wochen

Eiche - "Ressourcenschonung", habe ich das richtig gelesen? Und ich dachte schon Wald wäre für den CO2 Haushalt wichtig. Wie man sich doch täuschen kann.

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