Trockenheit und Dürre Kröten in Sachsen-Anhalt sterben langsam aus

15. Juli 2023, 10:05 Uhr

In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der Kröten rapide abgenommen. Das liegt an der anhaltenden Trockenheit, die unter anderem dazu führt, dass sich die Tiere nicht fortpflanzen können. Die Trockenheit setzt auch den Störchen in Sachsen-Anhalt zu. Sie finden nicht mehr genug Nahrung, um ihre Jungen großzuziehen.

In Sachsen-Anhalt ist die Kröte vom Aussterben bedroht. Wie der der Regionalverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Magdeburg mitteilt, brechen unter anderem die Bestände der Kreuzkröte zusammen. Die aktuelle Trockenheit setze den Tieren so sehr zu, dass sie sich nicht mehr fortpflanzen könnten. In ein paar Jahren seien die Kröten dann wirklich weg.

Einem Sprecher zufolge gibt es aktuell aber nur noch Populationen im Landkreis Mansfeld-Südharz, in Salzmünde und an der Goitzsche bei Bitterfeld. In Salzmünde lebten allerdings nur deshalb Kreuzkröten, weil der BUND dort die Teiche auffüllt. "Wenn wir da nichts machen würden, wären die Tiere auch schon längst ausgestorben", so der Sprecher.

Lange Trockenheit beschleunigt Aussterben

Allgemein beschleunigt sich den Angaben des BUNDs zufolge das Aussterben, weil die Abstände zwischen Regenperioden und Dürre größer werden. Während es den Grünfröschen demzufolge noch etwas besser ginge, weil sie in den Gewässern bleiben, brauchen die Kröten auch einen geeigneten Lebensraum an Land.

Ornithologe Axel Schonert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kranichschutz erinnert sich: "Früher waren diese Tiere in jeder Pfütze, in jedem Teich. Heute sind die Tiere raus aus der Landschaft und verhungert, weil alles viel zu trocken ist." Kröten seien im Grunde schon landstrichweise ausgestorben. Das Problem: Durch die Trockenheit finden die Tiere keine Nahrung wie zum Beispiel Regenwürmer.

Störche finden nicht genug Nahrung

Das hat auch Einfluss auf die Störche in Sachsen-Anhalt, die sich neben Kröten und Fröschen, von Mäusen, Regenwürmern und Großheuschrecken ernähren. Davon finden die Störche Schonert zufolge aber immer weniger. So sei es für sie schwerer, ihren Nachwuchs aufzuziehen. "Normalerweise sind vier bis fünf Jungstörche im Nest. Wenn die Paare jetzt zwei oder drei Störche groß kriegen, ist das schon gut", sagt Schonert.

Bislang sei der Bestand des Weißstorches in Sachsen-Anhalt aber nicht dramatisch gefährdet. Er nehme aber kontinuierlich ab. Dabei hat es nach Aussage von Schonert in diesem Frühjahr für die Störche einen sehr guten Start gegeben. Aber in der Aufzuchtphase im Mai und Juni sei dann die Trockenheit gekommen.

dpa, MDR (Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio so wie wir | 14. Juli 2023 | 11:00 Uhr

6 Kommentare

Stealer vor 41 Wochen

Es wurden doch immerhin dreiundzwanzig in den Landtag gewählt, so schlimm kann es nicht sein. Sicherlich sollte man aufgrund der giftigen Sekrete Abstand halten.

"Spaß" beiseite: dem Problem könnte man recht einfach durch Wiederaufforstung natürlicher Wälder, Naturwiesen und dem Wiederherstellen natürlicher Wasserläufe bis hin zum Erschaffen neuer Moore begegnen. Aber so lange den Landbesitzern andere "Kröten" wichtiger sind, wird das kaum geschehen.

Anni22 vor 41 Wochen

Solange es Wasser gibt, funktioniert das auch. Da gibts dann auch Fliegen, Käfer, Mücken und Libellen usw.!
Anbei Kröten "quacken " nicht und leben auch nicht im Wasser ;-)!

Denkschnecke vor 41 Wochen

Das ist ja mal eine wissenschaftlich verlässliches Maß für den Zustand der Natur. ^^

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