Die Sonne geht hinter dem Harzturm im Nationalpark Harz auf.
65 Meter hoch und damit der höchste Aussichtsturm Deutschlands: der Harzturm Bildrechte: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Touristenmagnet Attraktion im Harz: 65 Meter hoher Aussichtsturm eröffnet

02. November 2023, 09:00 Uhr

Der Harz hat eine neue Touristenattraktion: Gegenüber vom Brocken ist mit dem Harzturm ein 65 Meter hoher Aussichtsturm entstanden. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde er nun eröffnet. Für Besucher ist er wohl erst ab Freitag zugänglich – und das nur eingeschränkt.

In Torfhaus im niedersächsischen Teil des Harzes ist voraussichtlich ab Freitag der neue 65 Meter hohe Harzturm für Besucher zumindest eingeschränkt geöffnet. Wegen des stürmischen Wetters wurde die für Donnerstag geplante Eröffnung für Besucher ausgesetzt. Auf dem mit Holz vertäfelten Aussichtsturm gibt es neben zwei Aussichtsplattformen auch einen Skywalk mit Glasboden.

Ein Besucher steht während der Eröffnung vom Harzturm auf einer Aussichtsplattform.
Der Harzturm hat auch eine gläserne Aussichtsplattform. Bildrechte: picture alliance/dpa | Swen Pförtner

Auf- und Abstieg sind zu Fuß über Treppen möglich, aber auch per Fahrstuhl. Künftig soll es auch über eine 110 Meter lange Rutsche, die sich um den Turm windet, wieder hinuntergehen.

Rutsche noch im Bau

Die Erlebnis-Rutsche ist noch nicht vollständig montiert und auch der Aufzug noch nicht fertiggestellt. Wie der Betreiber auf seiner Website schreibt, ist eine geführte Besichtigung für einen vergünstigten Eintrittspreis möglich.

Die komplette Eröffnung braucht den Angaben nach noch etwas Zeit. Dann kostet der Eintritt 15 Euro, wer rutschen will, zahlt extra. Mittwochmittag wurde das neue Ausflugsziel im Harz mit geladenen Gästen eingeweiht.

Fertigstellung um anderthalb Jahre verzögert

Die Fertigstellung des Harzturms hatte sich mehrfach verschoben. Liefer-Engpässe und die Corona-Pandemie sind nach Angaben der Betreiber der Grund dafür gewesen. Der erste Spatenstich war im Mai 2021 erfolgt, die Eröffnung der neuen Touristenattraktion war ursprünglich für das Frühjahr 2022 geplant.

Die Verzögerungen hatten auch die Baukosten steigen lassen. Laut Harzturm-Geschäftsführer Hannes Mairinger waren ursprünglich acht Millionen Euro für das Projekt geplant. Danach hatte er von vermutlichen Mehrkosten von rund 800.000 Euro gesprochen. Nach Angaben der Harzturm GmbH werden rund 1,4 Millionen Euro vom Bund und dem Land Niedersachsen gefördert.

dpa, MDR (Swen Wudke, Cornelia Winkler) | Zuerst veröffentlicht am 01.11.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. November 2023 | 08:10 Uhr

8 Kommentare

rom.1 vor 25 Wochen

Woher nehmen Sie Ihre Meinung, daß man vom "sanften" Tourismus leben kann?
Kennen Sie Leute aus dem Harz?
Daß man vom sanften Tourismus nicht leben kann, beweisen die Zahlen. Jugendliche, die eine Ausbildung machen wollen, bzw. wollten, haben den Harz, genauer den Westharz in den letzten Jahren scharenweise verlassen, weil sie keine Chance auf einen Ausbildungsplatz hatten.
Die Grünen, explizit Herr Knolle, wollen keine Touristen im Oberharz! Denen wäre am liebsten, Luchs und Wolf würden nicht durch sommerliche Wanderer und winterliche Skiläufer gestört...

Sonnenanbeter vor 25 Wochen

Dass man vom "sanften Tourismus" im Harz nicht leben kann, stelle ich mal in Frage. Hier sind Konzepte gefragt, die nicht auf Massen-, sondern auf Individualtourismus setzen. Und die Nachfrage in diesem Sektor ist größer denn je. Bei den Eintrittspreisen von dem Turm (Rutsche extra für !4,50€ !) habe ich das Gefühl, hier meint jemand, möglichst kurzfristig sein Investment wieder reinholen zu müssen. Langfristig wird das bei diesen Preisen so kaum funktionieren. Familienfreundlich ist definitiv was anderes, selbst wenn Kinder "nur" die Hälfte zahlen. Geringverdiener sind da gleich ganz außen vor. Das sollte so meines Erachtens eigentlich nicht sein bei einem Projekt, das auch großzügig durch Steuermittel finanziert wurde.

rom.1 vor 25 Wochen

Das ist doch Unsinn!
Der Turm verschandelt doch nicht die Umwelt.
Dann wäre er überhaupt nicht genehmigt worden.
Ob jemand da rauf geht für die Summe von 15,- Euro ist schon eher die Frage.
Auf alle Fälle hat man was unternommen, um Gäste zu generieren. Vom sogenannten "sanften" Tourismus kann nämlich niemand im Harz existieren...

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