Eine weibliche Kreuzotter liegt im Gras am Main-Donau-Kanal.
In Sachsen-Anhalt gilt die Kreuzotter als seltenste Reptilienart und wird auf der Roten Liste des Bundeslandes als "vom Aussterben bedroht" geführt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Reptil des Jahres Nationalpark bittet um Mithilfe: Stark gefährdete Kreuzotter im Harz gesucht

19. März 2024, 10:24 Uhr

Die Harzer Nationalparkverwaltung bittet Besucher um Mithilfe bei der Suche nach einer stark gefährdeten Schlange. Demnach ist die heimische Kreuzotter im Harz selten geworden. Wer eine der Schlangen sieht, sollte sie möglichst fotografieren und das Bild an die Verwaltung schicken. Insgesamt leben drei Schlangenarten im Nationalpark.

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Der Nationalpark Harz bittet Besucher, nach einer Schlange – der Kreuzotter – Ausschau zu halten. Wie es von der Nationalparkverwaltung hieß, gilt die Art in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen als gefährdet. Um auf die Gefährdung der einheimischen Giftschlange hinzuweisen, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DHGT) die Kreuzotter zum Reptil des Jahres gewählt.

Kreuzotter ist seltenstes Reptil in Sachsen-Anhalt

Die Kreuzotter ist heimisch im Harz und war, so der Sprecher des Nationalparks Martin Baumgartner, bis zur gezielten Verfolgung im 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet. Mittlerweile sei der Artbestand aber stark zurückgegangen. Die Giftschlange gelte in Sachsen-Anhalt als seltenste Reptilienart und "wird auf der Roten Liste des Bundeslandes als vom Aussterben bedroht geführt", sagte Baumgartner.

Um eine Überblick über den Bestand der Kreuzottern im Harz zu bekommen, bittet die Nationalparkverwaltung Besucherinnen und Besucher um Mithilfe: Wer eine Schlange sieht, sollte sie möglichst fotografieren und das Bild an die Verwaltung schicken. Auf diese Weise lasse sich der Bestand besser erforschen.

Was tun, wenn ich eine Schlange sehe?

Schlangen-Beobachtungen im Harz können an Fabian Schwarz geschickt werden. Der Wissenschaftler ist im Nationalpark für Reptilien zuständig und per E-Mail an fabian.schwarz@npharz.de oder telefonisch unter 03943/2628227 zu erreichen.

Ein mitgeschicktes Foto des Tieres helfe der Verwaltung bei der zweifelsfreien Bestimmung. Auch konkrete Orts- und Datumsangaben helfen demnach.

Alternativ – insbesondere für Beobachtungen außerhalb des Nationalparks – könne auch das Arten-Meldeportal des Land Sachsen-Anhalt für Mitteilungen über Schlangen-Sichtungen genutzt werden.

Die Giftmenge der Kreuzotter ist den Angaben nach für einen gesunden erwachsenen Menschen in der Regel nicht bedrohlich. Trotzdem sollte, wer eine Schlange sieht, Ruhe bewahren – auch, um das Tier nicht zu stressen.

Welche Schlangen leben im Harz?

Im Harz leben laut Nationalparkverwaltung noch zwei weitere Schlangenarten: die Schlingnatter und die Ringelnatter. Die Ringelnatter erkenne man durch die hellen halbmondförmigen Flecken hinter dem Kopf. Die Schlingnatter wiederum "wird aufgrund einer ähnlichen Grundfärbung oft mit der Kreuzotter verwechselt", so Nationalpark-Sprecher Baumgartner. Unterscheiden könne man die Natter von der Kreuzotter durch ihre runden Pupillen und die in eine Fleckenreihe aufgelöste Rückenzeichnung.

Alle drei Schlangen sind im Nationalpark heimisch.

Schlingnatter (auch Glattnatter genannt), eine ungiftige Schlange, die aufgrund einer ähnlichen Grundfärbung oft mit der Kreuzotter verwechselt wird. Bei genauer Betrachtung kann sie durch die runden Pupillen und die in eine Fleckenreihe aufgelöste Rückenzeichnung gut von der Kreuzotter unterschieden werden.
Schlingnatter (auch Glattnatter genannt), eine ungiftige Schlange, wird wegen ihrer ähnlichen Grundfärbung oft mit der Kreuzotter verwechselt. Bildrechte: Axel Schonert

MDR (Cynthia Seidel) | Erstmals veröffentlicht am 16.03.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. März 2024 | 19:00 Uhr

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