Feuer im Nationalpark Harz Waldbrand im Harz: Katastrophenfall aufgehoben

09. September 2022, 18:15 Uhr

Tagelang kämpften bis zu 500 Feuerwehrleute gegen den Waldbrand am Brocken im Harz. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt. Am Freitag hat der Landkreis den Katastrophenfall aufgehoben. Die italienischen Löschflugzeuge, die tagelang am Brocken Wasser verteilt hatten, sind wieder an ihrem Heimatflughafen Rom angekommen.

Der Großbrand am Brocken hat Kosten in Millionenhöhe verursacht. Der Kreisbrandmeister des Landkreises Harz, Kai-Uwe Lohse, beziffert die voraussichtliche Gesamtsumme auf einen hohen siebenstelligen Betrag.

Die täglichen Kosten des Einsatzes hätten bei rund 900.000 Euro gelegen, sagte Lohse MDR SACHSEN-ANHALT. Dabei gehe es um Geld für Personal und Technik, aber auch für Ersatzbeschaffungen. Während des Einsatzes seien zum Beispiel Ausrüstung und Bekleidung in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch die Kosten für die Luftunterstützung spiele in die Summe mit hinein. Schon am Montag lag die Summe laut Landkreis bei 1,4 Millionen Euro.

Die zwei italienischen Löschflugzeuge sind nach ihrem tagelangen Einsatz im Katastophengebiet am Brocken wieder nach Rom zurückgekehrt. Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes haben sie seit Montag etwa 60 Flugstunden absolviert und dabei rund 775.000 Liter Wasser verteilten. Die Flugzeuge sind im Rahmen eines EU-weiten Projektes nach Sachsen-Anhalt entsandt worden. Das Projekt sieht den einfachen Austausch von Löschflugzeugen zwischen Mitgliedsländern vor.

Regen hat Lage entspannt – Katastrophenfall aufgehoben

Unterdessen hat sich die Lage beim Großbrand im Harz weiter entspannt. Der Landkreis Harz hat am Freitag den Katastrophenfall aufgehoben. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, liegt die Einsatzleitung damit nun bei der Stadt Wernigerode.

Es gebe noch mehrere kleine Brandstellen in unzugänglichem Gebiet, die jetzt bekämpft würden, sagte Kreisbrandmeister Lohse am Freitagmorgen. Für Entspannung habe am Donnerstag vor allem der Regen gesorgt, so der Einsatzleiter. Einsatzkräfte und Technik würden jetzt reduziert. Waren am Donnerstag noch rund 300 Einsatzkräfte vor Ort am Brocken, werden es am Freitag voraussichtlich nur einhundert sein.

Göttinger Feuerwehrkräfte helfen im Harz

Laut Lohse beginnen jetzt die Aufräumarbeiten. Um zu helfen, kommen sogar Feuerwehrleute aus Göttingen. Die eigenen Kräfte aus dem Land seien einfach platt, so Kreisbrandmeister Lohse. 58 niedersächsische Einsatzkräfte sind den Angaben der Feuerwehr Göttingen zufolge im Harz im Einsatz. Mit zwölf Fahrzeugen seien sie in Richtung Schierke aufgebrochen. Sie sollen am Freitag per Hubschrauber in das schwer zugängliche Einsatzgebiet geflogen werden.

Das Feuer im Nationalpark war vergangenen Samstag an einem Wanderweg in der Nähe des Aussichtspunktes Goethebahnhof entdeckt worden. Die Brandursache ist noch unklar.

MDR (Michael Rosebrock, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. September 2022 | 15:00 Uhr

4 Kommentare

Basstian am 09.09.2022

...und die hunderttausenden Liter Kerosin, die im Löscheinsatz verbraucht wurden, heizen dem Klima mit ein. Was nützen die Diskussionen über Totholz und Schneisen, wenn Deppen ihre Kippen oder Flaschen in den Wald werfen? Oder sogar absichtlich Feuer legen?
Schon im Juli waren die Wälder in der Altmark sehr trocken. Was dort an Flaschen im Wald lag! Unfaßbar. Diesen Trottels muß wahrscheinlich erst das eigene Haus oder Auto abbrennen, bevor sie es kapieren. Das m. E. Schlimmste: Feigling-Flaschen, doppelt gewölbt. Wie die die Sonne bündeln, will ich mal wissen.

Basstian am 09.09.2022

....und die hunderttausenden Liter Kerosin, die im Löscheinsatz verbraucht wurden, heizen dem Klima mit ein. Was nützen die Diskussionen über Totholz und Schneisen, wenn Deppen ihre Kippen oder Flaschen in den Wald werfen? Oder sogar absichtlich Feuer legen? Letztere würde ich auf dem nächsten Marktplatz zur Schau stellen.
Schon im Juli waren die Wälder in der Altmark sehr trocken. Was dort an Flaschen im Wald lag! Unfaßbar. Diesen Trottels muß wahrscheinlich erst das eigene Haus oder Auto abbrennen, bevor sie es kapieren. Das m. E. Schlimmste: Feigling-Flaschen, doppelt gewölbt. Wie die die Sonne bündeln, will ich mal wissen.

goffman am 09.09.2022

"Kosten in Millionenhöhe ... Dabei gehe es um Geld für Personal und Technik, aber auch für Ersatzbeschaffungen."

D.h. die Schäden an Wald, Umwelt, Gesundheit und Klima sind darin noch gar nicht beziffert?
Das verbrannte Holz hat auch einen hohen Wert, der Wald als Lebensraum auch. Rauch und Ruß verursachen vielleicht Gesundheitsschäden, was auch Kosten sind und die freigesetzten Gase und Stoffe sind auch wieder ein kleiner Beitrag zur Klimakatastrophe - die an sich schon extreme Kosten verursacht.

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