Mit Löschhubschraubern wird das Feuer am Brocken bekämpft. Insgesamt 5 Löschhubschrauber sind im Einsatz.
Die Wadbrandgefahr im Jerichower Land ist trotz Regen weiter hoch. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Trotz Regen Waldbrandgefahr im Jerichower Land

16. Mai 2023, 17:58 Uhr

Das Jerichower Land in Sachsen-Anhalt ist besonders waldbrandgefährdet. Zuletzt galt die Gefahrenstufe vier. Das hängt unter anderem mit der Beschaffenheit des Bodens und dem Wetter in der Region zusammen. Das Landeszentrum Wald hält Sachsen-Anhalt mit Blick auf die laufende Waldbrandsaison für gut vorbereitet.

Im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt ist die Waldbrandgefahr aktuell besonders hoch. Zuletzt galt dort nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die Gefahrenstufe vier von fünf. Nach etwas Regen gilt seit Dienstag zwar nur noch die Gefahrenstufe drei. Nach Aussage des Kreiswaldbrandschutzbeauftragten des Jerichower Landes, Peter Sültmann, ist die Lage aber weiter angespannt. Die örtliche Feuerwehr weist darauf hin, dass öffentliche Feuerstellen und Grillplätze im Wald und in dessen Nähe weiterhin nicht genutzt werden sollen.

Die Gefahrenstufe drei gilt dem DWD zufolge aktuell in mehreren Landkreisen im Norden und Osten Sachsen-Anhalts, darunter im Landkreis Stendal und im Landkreis Wittenberg. Im Rest des Landes, etwa im Harz und im Burgenlandkreis, gelte derzeit Warnstufe zwei. Trotzdem sollte man nach Aussage von Sültmann bereits darauf achten, kein Feuer im Wald anzuzünden, und weder Zigaretten noch Glas achtlos wegwerfen.

Was die Waldbrandgefahrenstufen 1 bis 5 bedeuten

Waldbrandgefahrenstufe 1: Sehr geringe Gefahr. Keine Einschränkungen für Waldbesucher.

Waldbrandgefahrenstufe 2: Geringe Gefahr. Keine Einschränkungen für Waldbesucher.

Waldbrandgefahrenstufe 3: Mittlere Gefahr. Die Waldbrandgefahrenstufe 3 hat rein informativen Charakter für den Waldnutzer. Gegebenenfalls klären Forstämter über mögliche Gefahren auf.

Waldbrandgefahrenstufe 4: Hohe Gefahr. Öffentlich zugängliche Grillplätze und Feuerstellen können durch das zuständige Forstamt gesperrt werden.

Waldbrandgefahrenstufe 5: Sehr hohe Gefahr. Bei Waldbrandgefahrenstufe 5 können extrem gefährdete Waldgebiete gesperrt werden. Dies kann an sehr heißen Tagen beispielsweise die Sperrung von Badeseebereichen mit angrenzenden Kiefernwäldern auf trockenen Waldböden sein, weil damit gerechnet wird, dass die Besucher mit offenem Feuer hantieren, um etwa einen Grill oder ein Lagerfeuer zu entzünden.

Waldbrandgefahr im Jerichower Land generell sehr hoch

Wie Sültmann im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT erklärt, ist die Waldbrandgefahr im Jerichower Land generell sehr hoch. Das hänge damit zusammen, dass die Region eines der trockensten Gebiete Deutschlands sei. Im Jerichower Land gebe es relativ hohe Temperaturen, eine geringe Luftfeuchtigkeit, wenig Regen und sandige Böden. Das alles führe zu einer erhöhten Waldbrandgefahr.

Das bestätigt auch Anne Piechulik vom Landeszentrum Wald. Der Norden und Osten Sachsen-Anhalts seien besonders anfällig für Waldbrände. In diesen Gebieten gibt es demnach wenig Regen, wasserdurchlässige Sandböden und leicht entzündbare Kiefernwälder. Aber auch der Landkreis Harz habe sich in den letzten Jahren zu einem neuen Waldbrandschwerpunkt entwickelt.

Landeszentrum Wald: Sachsen-Anhalt gut vorbereitet

Nach Aussage des Landeszentrums Wald ist Sachsen-Anhalt sehr gut auf die laufende Waldbrandsaison vorbereitet. Die Kreiswaldbrandschutzbeauftragten stimmten sich dafür regelmäßig mit allen Beteiligten wie etwa den Landkreisen, Gemeinden, Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr ab. Zudem würden die Mitarbeiter der Waldbrandzentrale in Annaburg geschult und übten, wie im Falle erhöhter Waldbrandgefahr zu reagieren sei. Darüber hinaus werte man die Erfahrungen der vergangenen Jahre fortlaufend aus und passe den Umgang mit Waldbränden und Waldbrandgefahr entsprechend an.

MDR (Annekathrin Queck, Nadine Hampel)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 16. Mai 2023 | 12:00 Uhr

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