Martin Dippe und Ricarda Lang am Rande einer Parteiveranstaltung
Landwirte aus Sachsen-Anhalt haben der Bundesvorsitzenden der Grünen bei einer Veranstaltung in Samstag ihre Forderungen überreicht. Bildrechte: picture alliance/dpa/Thomas Schulz

Nach Bauernprotesten in Magdeburg Landwirte aus Sachsen-Anhalt vereinbaren Gespräch mit Grünen-Chefin Lang

26. Februar 2024, 10:21 Uhr

Die Bundesvorsitzende der Grünen hat sich mit Vertretern der Landwirte in Sachsen-Anhalt zu einem Gesprächstermin verabredet. Am Samstag hatten Bauern und mittelständische Unternehmer den Besuch von Ricarda Lang in Magdeburg zum Anlass genommen, um erneut ihrem Ärger über die Agrarpolitik Luft zu machen. Die Politikerin suchte vor Ort das Gespräch. Bei ihrer Abfahrt blockierten mehrere Landwirte mit ihren Fahrzeugen den Weg. Die Polizei musste einschreiten, Festnahmen gab es aber nicht.

Nach den Bauernprotesten am Samstag in Magdeburg haben mehrere Interessensvertretungen einen Gesprächstermin mit Ricarda Lang vereinbart. Das hat Reinhard Jung von den "Freien Bauern" MDR SACHSEN-ANHALT am Sonntag bestätigt.

Demnach soll es Anfang April zu einem Treffen mit der Co-Bundesvorsitzenden der Grünen kommen. Darüber, in welchem Rahmen es stattfinden wird und wer konkret teilnehmen wird, müsse noch verhandelt werden.

Zu den Interessensvertretungen gehören nach eigenen Angaben die "Freien Bauern", der Bauernbund und der Verein "Landwirtschaft verbindet Deutschland" (LSV Deutschland e.V.).

Samstag: Lang bietet weitere Gespräche an

Ricarda Lang hatte den Landwirten in Sachsen-Anhalt bei einem Besuch in Magdeburg am Samstag weitere Gespräche angeboten. Damit reagierte sie auf einen Forderungskatalog, der ihr im Vorfeld einer parteiinternen Veranstaltung der Grünen bei Bauernprotesten übergeben worden war.

Lang sagte MDR SACHSEN-ANHALT, sie habe im Saarland gute Erfahrungen damit gemacht. Auch dort habe man ihr einen Forderungskatalog übergeben und sei danach im Gespräch geblieben.

200 Menschen bei Bauernprotest in Magdeburg

Eine der Hauptforderungen der Bauern ist der Erhalt der Subventionen für Agrardiesel. Dem erteilte Lang am Samstag eine Absage. Die Grünen-Chefin sagte, das würde andere Gruppen treffen, die weniger laut seien als die Landwirte, etwa Pflegekräfte oder Ältere.

Traktoren blockieren eine Straße.
In Magdeburg sind Teile der Schönebecker Straße am Samstag von Landwirten blockiert worden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Simon Kremer

Nach Polizeiangaben waren bei dem Bauernprotest am Samstag rund 200 Menschen mit 90 Traktoren und anderen Fahrzeugen vor Ort. Sie blockierten im Stadtteil Buckau am Nachmittag die Schönebecker Straße. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Straße teilweise gesperrt, Straßenbahnen fuhren jedoch weiter.

Als die Grünen-Politikerin am Abend wieder abfahren wollte, hätten einige Bauern den Weg blockiert, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizei habe einzelne Teilnehmer abdrängen müssen, um Langs Abreise zu gewährleisten. Festnahmen habe es aber nicht gegeben. Entlang der Abreiseroute seien zudem Mahnfeuer entzündet worden. Die Straße habe anschließend professionell gereinigt werden müssen.

dpa, AFP, MDR (Hagen Tober, Luca Deutschländer, Annekathrin Queck, Anja Höhne) I Erstmals veröffentlicht am 24.02.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 25. Februar 2024 | 13:00 Uhr

103 Kommentare

schwarzinger vor 11 Wochen

@Denkschnecke
Was gibt es daran nicht zu verstehen?
Sehen Sie sich doch allein die Wahlplakate (Wahlversprechen) an und was daraus geworden ist. Das hat mit Kompromissbereitschaft nichts mehr zu tun, sondern ist in meinen Augen Wahlbetrug, denn wer die Grünen nach ihren Versprechen wählte, bekam genau das Gegenteil.

schwarzinger vor 11 Wochen

@Eulenspiegel1
Die Existenzgrundlage wird höchstens durch unqualifizierte Entscheidungsträger zerstört.
Die gesamte eMobilität ist dafür Beweis genug. Schon bei der Rohstoffgewinnung zeigt sich dies unbestritten.
Danach geht es mit der Infrastruktur weiter, denn dafür fehlt es an allem, vor allem die bestehenden Netze reichen bei weitem nicht.
Komplettiert wird das Ganze durch das Abholzen von Waldflächen, die ja CO2 binden und für Abkühlung sorgen und das für Windräder, die noch dazu das schlimmste Umweltgift in ihrem Inneren besitzen und die Entsorgung der Windradflügel noch nicht mal gesichert ist.
Die Bauern sorgen für die Existenzgrundlage!
Deshalb ist ihre Argumentation Unfug.

DER Beobachter vor 11 Wochen

Ja, das ist eigentlich um so erstaunlicher, wenn man berücksichtigt, dass vermutlich kein Wirtschaftszweig in Qualität und/oder Ertrag derartig offensichtlich unter dessen Folgen leidet wie der Anbau von Nahrungs- oder Futterpflanzen. Mehr MINT für Bauern?

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