Polizisten suchen auf einem ehemaligen Militärgelände einige Kilometer westlich von Stendal nach Spuren im Fall der fünfjährige Inga.
Polizisten suchen auf einem ehemaligen Militärgelände einige Kilometer westlich von Stendal nach Spuren im Fall der vermissten Inga. Bildrechte: picture alliance/dpa | Cevin Dettlaff

Nach Einsatz von Spürhunden Vermisste Inga: Noch keine Ergebnisse zu Knochenfund bei Stendal

27. Dezember 2023, 16:37 Uhr

Im Fall Inga haben Anfang Dezember an einer Stelle bei Uchtspringe im Landkreis Stendal spezielle Suchhunde angeschlagen. Die Polizei ist den neuen Hinweisen nachgegangen. Die Funde der Grabung müssen nun rechtsmedizinisch untersucht werden. Nach Weihnachten lag laut Staatsanwaltschaft Stendal noch kein Ergebnis vor.

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Im Fall der verschwundenen Inga gibt es bislang noch keine Ergebnisse zu den Knochenfunden von vor zwei Wochen. Das sagte Staatsanwalt Thomas Kramer am Mittwoch auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT.

Bei Grabungen der Polizei waren auf einem Privatgrundstück bei Stendal Mitte Dezember einige wenige kleine Knochen gefunden worden. Wie die Staatsanwaltschaft Stendal seinerzeit mitteilte, stammten mehrere offensichtlich von Tieren, bei einigen sei nicht sicher, ob sie menschlichen Ursprungs sind.

Es seien jedenfalls keine markanten Knochen wie Schädel oder Becken gefunden worden, sagte ein Sprecher. Die Ermittler setzten nun auf rechtsmedizinische Untersuchungen. Zwischenzeitlich hatte es Quellen zufolge geheißen, dass bei den Grabungen nichts gefunden worden sei.

Polizei ging Hinweisen einer privaten Initiative nach

Die Polizei hatte rund um einen möglichen Fundort auf einem Privatgrundstück bei Uchtspringe im Landkreis Stendal gegraben. Die Ermittler waren laut Sprecher der Polizeiinspektion Halle mit rund 20 Einsatzkräften vor Ort – darunter Kriminaltechniker, die das Erdreich untersuchten. Die Polizei war damit dem Hinweis einer privaten Initiative nachgegangen, hatte der Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt.

Steffen Tzschoppe, einer der beiden Rechtsanwälte der Familie äußerte sich gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT trotz der Funde vom Donnerstag wenig optimistisch: "Ich gehe nach den Informationen, die mir vorliegen, nicht davon aus, dass es sich bei dem, was heute gefunden wurde, um eine direkte Spur zu Inga handelt. Doch die Hoffnung stirbt auch für uns zuletzt und wir werden weiter jeden Ansatz verfolgen."

Gegraben wurde bis zum frühen Nachmittag mit Schaufeln und Spaten, auch ein Minibagger stand bereit. Auf dem ehemaligen Militärgelände hatten Anfang Dezember bei einer privaten Suchaktion spezielle Suchhunde angeschlagen. Die Volksstimme (€) hatte darüber berichtet.

Bilder von einem Tatort
Auch ein Minibagger war bei der Grabung beteiligt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Spürhunde können menschliches Gewebe erschnüffeln

Dem Bericht zufolge können die Hunde kleinste Mengen menschlichen Gewebes erschnüffeln. Die Tiere sind allerdings umstritten. Ob ihr Einsatz neue Erkenntnisse in dem Cold Case zu Tage befördert haben, bleibt nun abzuwarten.

Inga war am 2. Mai 2015 von einer Familienfeier im Diakoniewerk Wilhelmshof bei Uchtspringe verschwunden. Das Mädchen war damals fünf Jahre alt. Hunderte Einsatzkräfte hatten damals das angrenzende Waldgebiet durchkämmt, Hubschrauber und Suchhunde kamen zum Einsatz – ohne Erfolg.

Die Polizei in Halle hatte die Ermittlungen in diesem Jahr übernommen, sichtet alle Akten nochmal und geht neuen Spuren nach.

Bilder  von einem Tatort
Auf diesem ehemaligen Militärgelände bei Uchtspringe sucht die Polizei nach neuen Hinweisen auf die vermisste Inga. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (Marcel Knop-Schieback, Lars Frohmüller, Fabienne von der Eltz, Daniel Salpius, Anne Gehn-Zeller), dpa, zuerst veröffentlicht am 14.12.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Dezember 2023 | 15:00 Uhr

2 Kommentare

ElBuffo vor 19 Wochen

Weil nicht nach 5 Minuten die Untersuchungsergebnisse vorliegen?

DanielSBK vor 19 Wochen

Armutszeugnis für die Polizei und Staatsanwaltschaft Stendal.

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