Stadtrat entscheidet Trotz Protesten: Kitabeiträge in Osterburg steigen

13. Dezember 2023, 15:33 Uhr

Eine Lösung im Sinne der Eltern schien in Sicht, als sich Osterburgs Bürgermeister Nico Schulz Zeit für ein Gespräch mit ihnen nahm. Am Dienstagabend folgte die Ernüchterung: die Kitabeiträge im Altmark-Ort werden trotz der Proteste erhöht. Doch Eltern haben umgehend die nächsten Schritte angekündigt.

In der Einheitsgemeinde Osterburg in der Altmark werden die Kita-Gebühren steigen. Das hat der Stadtrat am Abend beschlossen – und damit für große Enttäuschung bei den Eltern im Ort gesorgt.

Acht Stadträte haben der Gebührenerhöhung zugestimmt, fünf waren dagegen, vier enthielten sich. Eltern von Kita-Kindern in kommunalen Einrichtungen müssen nun im kommenden Jahr bis zu 28 Euro mehr pro Nase und Monat zahlen, im Jahr 2025 noch einmal diesen Betrag obendrauf.

Gespräch mit Bürgermeister bringt nicht gewünschtes Ergebnis

Damit geht die Einheitsgemeinde noch über ihre ursprünglichen Pläne hinaus. Denn eigentlich wollte Osterburg zum kommenden Jahr die Kita-Gebühren wegen gestiegener Personalkosten um 48 Euro pro Monat erhöhen. Nach einem ersten Protest von Eltern wurde im Gespräch vereinbart, diese Erhöhung aufzuteilen: 24 Euro mehr im kommenden Jahr, weitere 24 Euro im Jahr darauf. Nun steigt der Beitrag also sogar noch mehr.

Eltern wollen nicht aufgeben

Die Vertreter von Eltern-Kuratorien, die vor der Stadtrats-Sitzung erneut demonstriert hatten, wollen jetzt eine Petition beim Land einreichen, mit dem Ziel, die Kita-Gebühren ganz abzuschaffen. Dafür sammelten sie allein in Osterburg mehr als 430 Unterschriften.

Vielerorts steigen Kita- und Hort-Beiträge

In Sachsen-Anhalt sind innerhalb eines Jahres in jeder sechsten Kommune die Beiträge für Kita- und Hortplätze gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung im Oktober auf eine Linke-Anfrage hervor. Demnach hatten sich die monatlich anfallenden Kosten für die Kinderbetreuung zwischen August 2022 und August 2023 im Extremfall mehr als verdoppelt. Sachsen-Anhalts Landesregierung will, dass Eltern mit mehreren Kindern in Kitas oder Horten in Sachsen-Anhalt 2024 weiterhin nur für das älteste Kind Beiträge zahlen müssen.

MDR (Katharina Häckl, Oliver Leiste, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Dezember 2023 | 06:30 Uhr

8 Kommentare

Holzpet vor 20 Wochen

Alle Kita-Kuratorien der Einheitsgemeinde (bis auf eins) waren mit der Lösung des OB Osterburg nach der gemeinsamen Diskussion am 14.11.23, die Erhöhung auf 2 Jahre zu verteilen, einverstanden. Die Beiträge wurden seit 10 Jahren nicht erhöht. Außerdem kann man nicht alles geschenkt bekommen. Ich finde es in Ordnung für die Betreuung meines Kindes (das andere ist frei) auch zu zahlen.

Ralf G vor 20 Wochen

Nudel - Vielleicht. Aber auch realistisch in einem Staat, in dem die Regierung für bestimmte Gruppen eine Gratis-Mentalität verbreitet.
Steuerzahler gehören nicht zu diesen Gruppen.

Das Wort Eigenverantwortung haben diverse Politiker aus ihrem Vokabular gestrichen.

Die wirklich Bedürftigen sind nicht selten die Verlierer beim Gießkannenprinzip.

Ralf G vor 20 Wochen

Wenn alles teurer wird, warum dann nicht auch die Kita?

Für Eltern, die es finanziell überfordert, bleibt immer noch die Aufstockung oder generell das Bürgergeld.

"You w'll never walk alone", sagte unser Bundeskanzler.

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