Namensstreit um Kita "Anne Frank" Tangerhütte: Stadtrat fordert Abwahl von Bürgermeister Brohm
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09. Dezember 2023, 09:05 Uhr
In Tangerhütte hat der Stadtrat einen Antrag auf einen Abwahlantrag gegen den parteilosen Bürgermeister Andreas Brohm gestellt. Im neuen Jahr könnte ein entsprechendes Verfahren auf den Weg gebracht werden. Hintergrund ist der Streit um die Umbenennung der Kita "Anne Frank".
Der Stadtrat von Tangerhütte hat einen Antrag auf einen Abwahlantrag des parteilosen Bürgermeisters Andreas Brohm gestellt. 19 von 26 Stadträten stimmten dem in der Sitzung am Mittwochabend zu. In einem nächsten Schritt müsste das Gremium ein Abwahlverfahren beschließen. Die stellvertretende Ratsvorsitzende Edith Braun sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man wolle das im Januar in Angriff nehmen.
Internationale Kritik an möglicher Umbenennung der Kita "Anne Frank"
Zeitgleich wählte der Stadtrat Kathleen Altmann als stellvertretende Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde ab. Altmann bleibt aber Amtsleiterin im Tangerhütter Rathaus.
Hauptgrund für das Vorgehen des Stadtrats ist der Streit um den Namen der Kita "Anne Frank" in Tangerhütte. Die mögliche Umbenennung hatte im November international für Kritik gesorgt.
MDR (Katharina Häckl, Felix Fahnert)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Dezember 2023 | 10:00 Uhr
Peppone vor 52 Wochen
Demokratie ist für mich immer wieder erstaunlich.... ?!
Die Wahl für oder gegen diesen Namen hat doch demokratisch stattgefunden!?
Wer hat denn nun etwas gegen Demokratie und warum?
Bei vermeintlichen Antisemitismus oder bei Rechts, gibt es plötzlich viele Meinungen außerhalb demokratischer Regeln. Da gilt Demokratie plötzlich nicht mehr.
Der Bürgermeister ist der Wahl gefolgt. Das ist Demokratie. Weshalb soll er nun gehen? Weil es ein paar Presseartikel aus dem Ausland gibt? Sorry, aber warum beugen wir uns ständig, wenn die Wahl korrekt war?
Gibt es in ďen kritisierenden Ländern Kitas, die sich auch auf Helden berufen oder sogar umbenannt wurden?
Eine Kita sollte weder religiös noch politisch sein. Das versteht eh kein Kind der Welt und ändert dadurch auch nicht den Charakter. Für Kinder ist es ein Name und niemand behauptet später im Leben, dass er ja in die Kita Anne Frank gegangen ist.
Ja, besondere Menschen kann man ehren. Ob das mit einer Kita sein muß, ist eher fraglich.
Anita L. vor 52 Wochen
"Eine Zeit in der nicht mehr debattiert wird und Pro und Kontra abgewogen wird, sondern nur noch nach Parteirichtlinie gehandelt wird."
Wenn von 26 Stadträten, die sich aus zehn sehr verschiedenen Listen zusammensetzen und sechs verschiedene Fraktionen bilden, 19 Stadträte für einen Vorschlag stimmen: Welcher Parteirichtlinie wird denn da Ihrer Ansicht nach gefolgt?
Anita L. vor 52 Wochen
Yad Vashem und das Auschwitzkomitee würde ich jetzt nicht mit medialem Gedöns gleichsetzen. Und wenn Zeitungen wie die „New York Times“, „Jerusalem Post“, „Times of Israel“ und „Le Figaro“ aus Frankreich über den Fall berichten, kann man das natürlich mediales Gedöns nennen, jedoch tönt es über die Landes- und sogar Staatsgrenzen hinaus.