Abraumförderbrücke im Tagebau Nochten
Die Abraumförderbrücke F60 transportiert im Tagebau Nochten den Abraum auf die Kippe. Bildrechte: picture alliance/dpa/Robert Michael

Tagebau-Rekultivierung Bergbausanierer LMBV plant Milliarden teure Sanierungen in der Lausitz

24. Januar 2024, 15:58 Uhr

Die Mondlandschaften der stillgelegten Braunkohletagebaue in der Lausitz sollen in den nächsten Jahren schrittweise verschwinden: Die LMBV will die Gebiete in land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen und Naturschutzgebiete verwaldeln. Ende der 2030er Jahre sollen die meisten Großprojekte geschafft sein.

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft LMBV will in den kommenden Jahren in der Lausitz für mehr als drei Milliarden Euro 19 sogenannte Innenkippen sanieren. Dabei plant der Bergbausanierer allein in Sachsen acht dieser Sanierungen auf einer Fläche von insgesamt 16.900 Hektar. Das entspricht rund 24.000 Fußballfeldern. Vorgesehen sind dafür rund 1,2 Milliarden Euro.

Als Innenkippe wird der mit Abraum wiederaufgefüllte Bereich eines Tagebaus bezeichnet. Diese Kippen zu sanieren, ist laut LMBV kompliziert, weil diese Bereiche mit Material aus unterschiedlichen Erdschichten aufgefüllt wurden. Die seien unterschiedlich dicht und könnten auch unterschiedlich auf Druck reagieren, hieß es. Nach Ende der schrittweisen Sanierung sollen die Flächen laut LMBV für die Land- und Forstwirtschaft sowie als Naturschutzflächen zur Verfügung stehen.

Bis Ende der 2030er Jahre sollen 80 Prozent geschafft sein

50 Jahre sind für die Sanierung vorgesehen. Den langen Zeitraum begründet der Bergbausanierer mit der Größe der Aufgabe. Bis Ende der 2030er Jahre sollen 80 Prozent geschafft sein. In Sachsen will die LMBV unter anderem die Innenkippe Spreetal (für 491 Millionen Euro), die Innenkippe Lohsa II (für 280 Millionen Euro) und die Innenkippe Laubusch Kortitzmühle (für 139 Millionen Euro) sanieren. Die Bundesstraße 97 zwischen Hoyerswerda und Schwarze Pumpe soll ab Ende der 2020er Jahre wegen der Spreetal-Sanierung für fünf bis acht Jahre gesperrt werden.

Blick auf den Baerwalder See mit dem Kraftwerk Boxberg im Hintergrund.
Blick auf den Baerwalder See mit dem Kraftwerk Boxberg im Hintergrund. Der See ist das Restloch des Tagebau Baerwalde und ein Teil des Lausitzer Seenland. Foto: dpa/ Thomas Eisenhuth Bildrechte: picture alliance / ZB | Thomas Eisenhuth

Bürger sollen bei dem "Mammut-Projekt" mitgenommen werden

"Wir wollen die Vertreter der Landkreise, der Gemeinden und der Bürgerschaft mitnehmen“, sagte der Leiter des Sanierungsbereiches Lausitz, Gerd Richter. Er sagte, die LMBV prüfe vor den Arbeiten die nötigen Voraussetzungen. Bis Mitte des Jahres sollen die beiden Landes-Bergämter in Sachsen und Brandenburg erste Ergebnisse dazu bekommen.

MDR (nom)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 24. Januar 2024 | 06:30 Uhr

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