Rückblick auf Frühjahr 2018 Spree bei Bautzen bekommt ihr altes Flussbett wieder

30. Mai 2018, 11:24 Uhr

Im Biosphärenreservat "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft" nördlich von Bautzen hat die Renaturierung der Spree begonnen. Ziel ist es, die ehemaligen Mäanderschleifen wieder an den Fluss anzubinden. So erhält der begradigte Fluss seine alten Arme und damit seine gewundene ursprüngliche Form zurück. Das verbessert den Hochwasserschutz und kommt gleichzeitig den Auwäldern zugute.

Zurück in die Altarme

Bis in die 1930er- Jahre schlängelte sich nämlich das Wasser noch durch die Wälder zwischen Lömischau und Neudorf/Spree.

Später begradigte man die Spree, was eine Kette von negativen Auswirkungen nach sich zog. Einerseits strömte durch die Begradigung das Wasser schneller und höhlte das Flussbett aus. Gegen diese Erosion wurden Wehre und quer zur Fließrichtung verlaufende Sohlschwellen errichtet. Andererseits fehlte nun den Wiesen und Auen an der Spree das Wasser, denn sie wurden durch die Altarme nicht mehr regelmäßig überflutet.

Hochwasserschutz für Halbendorf

Die Spree wiederum suchte sich bei Hochwasser ihren Weg durch Halbendorf. Der kleine knapp 200-Seelen-Ort mit einem Waldschulheim, einem Kindergarten und einer denkmalgeschützten Mühle liegt mitten im Biosphärenreservat.

Regelmäßig hatten die Bewohner Flutschäden zu beklagen. Zu den insgesamt elf Maßnahmen des Renaturierungsprojektes gehört deshalb auch der Bau einer Hochwasserschutzanlage für Halbendorf. "Wir werden den langersehnten Hochwasserschutz bekommen und machen noch etwas für die Natur. Was will man mehr", freut sich der Malschwitzer Bürgermeister Matthias Seidel, zu dessen Gemeinde Halbendorf gehört.

Weitere Maßnahmen sind der Abriss des alten Bewässerungswehrs in Lömischau. Die Sohlschwelle in Neudorf soll zu einer Sohlgleite abgeflacht werden. Zwei alte Deiche werden geschlitzt, um mehr Wasser in die Auwälder zu geben.

Naturschutz und Hochwasserschutz können und müssen in Einklang gebracht werden.

Frank Pfeil Staatssekretär im Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Bei dem Projekt arbeiten die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und die Landestalsperrenverwaltung zusammen. Die Kosten liegen bei 5,9 Millionen Euro.

Quelle: MDR/ma

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 03.03.2018 | 19:00 Uhr
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 29.05.2018 | ab 15:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen

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