Sport in Sachsen Ohne Managergehalt: Volle Power für den Verein
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09. März 2024, 17:07 Uhr
Sie arbeiten im Ehrenamt und brennen für ihren Verein: Viele Frauen und Männer sind in ihrer Freizeit im Breitensport unterwegs. Sie organisieren, wirtschaften, werben und halten den Laden zusammen. Um noch besser aufgestellt zu sein, haben 20 Sportler und Sportlerinnen ein halbes Jahr Vereinsmanagement gepaukt - mit Erfolg.
Inhalt des Artikels:
- Grit Göldner (Weißenborn): "Sport ist meine Leidenschaft"
- Joshua Gedlich (Spitzkunnersdorf): "Wir wollen die Wintersportabteilung übernehmen"
- Manfred Grüneberg (Hoyerswerda): "Ohne Sport ist tote Hose"
- Anja Fechner (Großdubrau): "Ich liebe den Zusammenhalt"
- Christian Zschippang (Krauschwitz): "Ich will den Verein nach vorn bringen"
Einige kamen in Turnschuhen und mussten auch gleich weiter zum Spiel. Der Bautzener Kreissportbund hat am Sonnabend Männern und Frauen aus unterschiedlichen sächsischen Sportvereinen ihre Lizenz zum Vereinsmanager feierlich überreicht. Ein halbes Jahr haben die Sportler und Sportlerinnen Kurse besucht, sich tiefer in die Materie eingearbeitet und zum Abschluss noch eine Hausarbeit geschrieben. Viel Mühe und Herzblut für das Ziel, den eigenen Verein zu unterstützen.
Grit Göldner (Weißenborn): "Sport ist meine Leidenschaft"
So hatte sich Grit Göldner von SV Rotation Weißenborn für die Ausbildung regelmäßig auf den Weg vom Erzgebirge in die Oberlausitz gemacht. Denn: "Sport ist meine Leidenschaft! Ich spiele selbst im Verein aktiv Handball in der zweiten Frauenmannschaft und trainiere den Nachwuchs." Im Vereinsvorstand kümmert sie sich vor allem um den Finanzbereich und will das nun strukturierter auf den Weg bringen.
Schon als Kind habe sie Handball gespielt, erzählt die 49-Jährige. Nach einer Pause durch die Eltern- und Familienzeit sei sie nun wieder aktiv in den Freizeitsport eingestiegen. Göldner hat jetzt noch eine gute Fahrtstrecke vor sich. Denn am Abend will sie als Torfrau beim Auswärtsspiel in Flöha die Bälle halten.
Joshua Gedlich (Spitzkunnersdorf): "Wir wollen die Wintersportabteilung übernehmen"
Skispringen und Langlauf sind Joshua Gedlichs Ding. "Ich habe mit drei Jahren angefangen, auf Skiern zu stehen." In seinem Verein TSV 1861 Spitzkunnersdorf steht aus Altersgründen die Übernahme der Wintersportabteilung an. "Mit vier Freunden und Familie wollen wir das weiterführen und den Kindern die Möglichkeit geben, unbeschwert Sport zu machen und auf der Forstenschanze groß zu werden", erklärt der 29-Jährige.
Ohne Schnee gehe das übrigens auch: Auf Edelstahlspuren werde angefahren und auf der Matte gelandet. "Das Verletzungsrisiko ist sehr gering und es ist eine sehr gute Alternative zum Schnee." Und auch das geht: Joshua Gedlich unterstützt seinen Verein aus der Ferne, da er zurzeit in Dresden lebt. Er kümmert sich beispielsweise um die Akquise von Fördermitteln.
Manfred Grüneberg (Hoyerswerda): "Ohne Sport ist tote Hose"
Vorsitzender und frischgebackener Vereinsmanager vom Lauftreff Lausitz in Hoyerswerda ist Manfred Grüneberg. "Ohne Sport ist tote Hose." Der sei für ihn das Wichtigste im Leben, sagt der 68-Jährige. In jungen Jahren war er Fußballer, habe zwischen den Wohnkomplexen gebolzt.
Seit mittlerweile drei Jahrzehnten ist der drahtige, hochgewachsene Mann leidenschaftlicher Läufer und hat hundert Marathons bewältigt. Neben seiner Tätigkeit für den Verein läuft der Hoyerswerdaer jeden Tag drei bis fünf Kilometer, mindestens.
Anja Fechner (Großdubrau): "Ich liebe den Zusammenhalt"
Keine aktive Sportlerin aber wichtige Vereinsfrau ist Anja Fechner. Sie managt den SV 1896 Großdubrau mit seinen verschiedenen Abteilungen, wie Fußball, Kegeln, Tischtennis und Faustball. Sie ist Allrounderin, kümmert sich sowohl um die großen als auch die kleinen Probleme im Verein.
Über ihren Sohn, der Fußball spielt, ist Anja Fechner zum SV Großdubrau gekommen: "Wie man das so als Eltern macht, man fährt, man macht und dadurch bin ich in den Verein reingewachsen." Sie liebe den Zusammenhalt, den Austausch, die Freundschaften, aber auch den Kontakt zu anderen Vereinen und mag es, dort neue Leute kennenzulernen.
Inzwischen blickt die 47-Jährige auf mehr als 20 Jahre Vereinstätigkeit zurück, war Mannschaftsleiterin im Fußball bei den 1. Männern und ist aktuell im Vorstand. "Sport und Fußball sind der Dreh- und Angelpunkt." Anja Fechner ist mit ihrer Ausbildung zur Vereinsmanagerin auch eines wichtig gewesen: Zu zeigen, dass es jeder schaffen kann.
Christian Zschippang (Krauschwitz): "Ich will den Verein nach vorn bringen"
Noch ganz am Anfang steht Christian Zschippang aus Weißwasser mit seinem Tennisverein in Krauschwitz. "Den gibt es schon seit 1998 im Hobbybereich, aber ich möchte ihn jetzt sportlich nach vorne bringen und mehr etablieren". Damit meint der 43 Jahre alte Tennistrainer, der jüngst aus Bayern nach Weißwasser zurückgekommen ist, den TV Krauschwitz im Nachbarort.
Anfangs Fußballspieler hat Christian Zschippang nach der Wende die Tennisplätze für sich entdeckt, wie er erzählt. Leider gäben der Tennisverein und die Anlage in Weißwasser nicht viel her, weshalb sich der Sportler nach Krauschwitz orientiert hat: "Flutlichtanlage, schönes Clubhaus und viel Potential, etwas aufzubauen."
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 11. März 2024 | 07:30 Uhr